Hotel Michigan

Nun ja, wenn man bei der Abiturfahrt nach einem ziemlich chaotischen EIncheckvorgang zu fünft in einem sehr spartanisch eingerichteten Zimmer für 3 Personen im fünften Stock untergebracht wird, ist das noch nicht unbedingt ein Grund zur Beschwerde. Immerhin gehörte unser Zimmer sogar zu den wenigen, die eine Dusche mit Vorhang besitzen. Allerdings war das Bad trotzdem meistens überschwemmt (nein, nicht immer... Nur wenn auch genügend Wasser vorhanden war, was abends nicht selbstverständlich war). Aber kommen wir nun zum Thema Verpflegung. Zum Frühstück gab es eine Semmel mit Marmelade und Kaffee mit einer äußerst zweifelhaften Kaffeemilch. Weil wir Halbpension gebucht hatten, bekamen wir auch Abendessen, aber nicht im Hotel, sondern in einer wenige Minuten entfernten, heruntergekommenen Pizzeria. Am ersten Tag war die Vorspeise, Nudeln, noch einigermaßen annehmbar. Als Hauptgreicht setzte man uns eine Art gekochten Schinken vor, der nicht auf Anhieb als solcher erkennbar war; dazu einen völlig ungenießbaren Salat. Glauben Sie mir oder nicht, aber der Einzige aus der Reisegruppe, der versuchte, dieses Zeug aufzuessen, musste danach nach draußen und sich übergeben! Zu trinken bekamen wir übrigens Leitungswasser aus gebrauchten Mineralwasserflaschen, die immer wieder nachgefüllt wurden. Am nächsten Tag gab es nach der Vorspeise (wieder Nudeln, auch eßbar) ein gebratenes Hähnchen, das ca. 5 Millimeter weit durch und darunter blutig war; am dritten Tag einen undefinierbaren Gemüseburger mit kalten Pommes... Danach suchten wir dieses Lokal nicht mehr auf und versorgten uns lieber selbst. Abseits der Touristenattraktionen gibt es in Rom genügend Ristorantes, Pizzerias und Trattorias, in denen man zu zivilen Preisen ausgezeichnete Mahlzeiten erhält! Deshalb können Sie sich den Aufpreis für Halbpension im Hotel Michigan getrost sparen - mehr als ein Dach über dem Kopf hat dieses Haus nicht zu bieten.

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