- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Migrante Guesthouse wurde im 19. Jahrhundert von einer jüdisch-marokkanischen Familie in Sal Rei erbaut und von den italienischen Besitzern liebevoll renoviert und in ein Hotel umgewandelt. Das Hotel verfügt über zwei Junior- und zwei Suiten sowie ein Einzelzimmer. Das im Preis inkludierte Frühstück wird im wunderschön gestalteten Innenhof, der wie ein marokkanischer Riad gestaltet ist, eingenommen; dort kann nach Vorbestellung (und kostenpflichtig) auch zu Abend gegessen werden. Das Guesthouse befindet sich in einem sehr gepflegten Zustand. Die Gäste jeglichen Alters sind überwiegend Europäer. Um zu den Zimmern zu kommen, muss man vom Innenhof aus eine Treppe hochgehen (kein Lift); somit ist das Hotel für gehbehinderte Menschen nicht geeignet. W-Lan ist kostenfrei verfügbar (solange es funktioniert ;-)), man benötigt nur ein Passwort. Wir waren im Dezember/Januar auf Boa Vista, tagsüber waren die Temperaturen sehr angenehm, abends kühlte es deutlich ab. Es kann auch mal passieren (so wie am Tag vor unserer Abreise), dass Flugzeuge weder starten noch landen können, weil zuviel Sahara-Sand in der Luft ist, den Übergang zum Alltag also besser nicht zu knapp planen... Die Abwicklung am Flughafen war übrigens leicht chaotisch - wir waren 2 Stunden vorher dort und haben knapp unser Flugzeug erwischt (das mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass am Tag zuvor nichts lief). Medikamente sollten besser von zu Hause mitgenommen werden, weil die Apotheke vor Ort dort teilweise selbst Standardmedikamente nicht vorrätig hat. Sonnencreme, Duschgel etc. sind zwar erhältlich, aber wesentlich teuerer als in Deutschland - also auch besser von zu Hause mitbringen... Aufgrund der Tatsache, dass es in einigen einsamen Gegenden immer wieder zu Überfällen kommt, haben wir geführte Ausflüge gebucht - hier ist besonders Baobab Tours zu empfehlen. Noch ein Hinweis: Auf Boa Vista ist das Wasser knapp - auch im Migrante ist das Wasser nicht unendlich verfügbar, sondern es kommt aus einem Wassertank. Aus diesem Grund werden die Gäste in einer Broschüre gebeten, ein wenig sparsam damit zu haushalten. Kommt es zu Stromausfällen (passiert des Öfteren), kommt auch kein Wasser aus den Leitungen... Als Entschädigung für diese kleine Einschränkung befindet man sich aber in einem wunderschönen, individuellen Hotel fernab der gesichtslosen AI-Hotels...
Wir haben zunächst zwei Nächte in einer Junior-Suite gewohnt und konnten dann in die Suite umziehen. Alle Zimmer sind mit Safe, Holzböden und Moskitonetzen ausgestattet. Die Suiten sind größer und verfügen über einen Balkon, sodass sich der Mehrpreis bei einem längeren Aufenthalt absolut lohnt. Die Zimmer sind individuell und mit liebevoll ausgesuchten Accessoires ausgestattet. Ein Telefon (mit Drehscheibe ;-)) sowie ein Ventilator ist vorhanden, jedoch keine weiteren technischen Geräte. Einziges Manko: Die Matratze war mit ein bisschen zu hart... Wie bereits erwähnt, werden die Zimmer jeden Tag gründlich gereinigt.
Das Frühstück war für ein Hotel dieser Kategorie absolut okay: Frische Obst, Brötchen, Toast, Schnittkäse, Ziegenkäse sowie Wurst, Kuchen sind in Buffetform erhältlich, weitere Speisen wir Eier, Marmelade etc. sind bei den Mitarbeiterinnen zu bestellen. Einziger Negativpunkt war der Kaffee; den es woanders auf der Insel wirklich besser gibt... Das Migrante verfügt über die Cafe-Bar Kanta Morna; dort können auch Gäste, die nicht zum Hotel gehören, etwas zu sich nehmen. An einem Abend haben wir auch im Innenhof zu Abend gegessen - Cristiano überraschte uns mit guter Pasta und Thunfisch. Auch wenn man abends nicht im Hotel essen möchte, lohnt es sich, im schönen Innenhof einen Wein oder einen Cocktail (z. B. Caipirinha mit Grogue) zu trinken. Die Getränkepreise sind moderat (1 Flasche Wein aus Fogo 9 €, Cocktails ca. 4 €). Leider hat die Bar abends nur bis 22:00 h geöffnet - wir haben dort fast jeden Abend gesessen und den Tag ausklingen lassen...
Der junge, freundliche Inhaber Cristiano spricht Italienisch, Englisch und Portugiesisch. Sein/e Mitarbeiter/innen sind anfangs ein wenig "muffelig", auch auf ein freundliches "Bom dia" wird mitunter gar nicht reagiert... Nach einigen Tagen wurden sie aber etwas freundlicher. Die Englischkenntnisse sind nicht so besonders; es ist also nicht schlecht, wenn man ein wenig Portugiesisch spricht. Die Zimmerreinigung erfolgt täglich und sehr gründlich. Zusatzleistungen wie Ausflüge, Babysitter, Reinigung etc. können angefragt werden. Wir haben nur die Reinigung genutzt und bekamen die Kleidungsstücke nach 2 Tagen sauber und ordentlich gebügelt zurück. Die Gäste werden vom Flughafen abgeholt. Dies hat in unserem Fall zwar nicht geklappt, weil der Fahrer uns vergessen hatte, aber Cristiano hat das Taxi für uns bezahlt und uns freundlicherweise am Rückreisetag zum Flughafen gefahren. Weil das Haus so schön ist, kommen auch immer wieder geführte Reisegruppen in das Hotel; obwohl die Treppe hoch zu den Zimmern eigentlich ausschließlich den Hotelgästen vorbehalten ist und dies auch durch ein Schild gekennzeichnet ist, halten sich einige nicht daran... Sehr schade, denn es ist überaus lästig, wenn man gerade im Innenhof entspannen möchte...
Das Migrante Guesthouse befindet sich mitten in Sal Rei, ca. 7 km entfernt vom Flughafen (Taxis kosten für diese Strecke 5 €). Diverse Restaurants, eine Post, mehrere Banken, Souvenirgeschäfte, kleinere Mini-Märkte sowie der größere Supernarkt "Boas Compras" befinden sich in der unmittelbaren Umgebung. Der Strand "Praia de Diante" befindet sich ca. 100 m vom Hotel entfernt, je weiter man jedoch in Richtung Süden läuft, desto schöner und einladender werden die Strände... Nachts ist es in Sal Rei mitunter etwas lauter - die Kapverdianer hören gerne Musik; auch Hunde laufen mitunter bellend durch die Straßen...
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2013 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Malini |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 171 |