Hotel Miramare

Kleines Hotel in Spritzbetonoptik mit dem Charme eines 70er Jahre Parkhauses. Da es in eine Sackgasse am baumbestandenen Hang zur Straße hineingebaut liegt, ist in keiner Richtung ein freier Blick möglich. Die Einrichtung erinnert in ihrer düster-verschwurbelten Behäbigkeit an eine bulgarische Seniorenfreizeitstätte. erübrigen sich

Düstere, muffige, mit altväterischem dunklen Mobiliar eingerichtete kleine Zimmer. Der Betrieb des Minibar-Kühlschranks wird mit 15€ pro Woche extra berechnet. Auch auf dem Balkon hält man sich ungerne auf, denn die beiden Stühlchen erlauben allenfalls minutenlanges Sitzen. Da das Hotel in eine Schneise an den Hang hineingebaut ist, hat mein auf keiner Seite Meerblick, sondern starrt vom Balkon mit wenigen Metern Abstand direkt auf den Wall, was den klaustrophobischen Gesamteindruck der Unterbringung verstärkt. Badezimmer z.T. allenfalls als "Naßzelle" zu bezeichnen, Schrottarmaturen und geringer Wasserdruck Positiv hervorzuheben ist allein die tägliche Reinigung.

Das Frühstück ist anspruchslos und vom ersten bis zum letzten Tag variationslos dasselbe. Von Halbpension ist dringend abzuraten. Es gibt kein Buffet, sondern ein einziges Menü, das zudem keinerlei Wahlmöglichkeit erlaubt. Wenn auch die Vorspeisen solide griechische Küche abgeben, besteht der uninspirierte Hauptgang meistens aus einem Fleischgericht. Nicht nur als Vegetarier ist man hier fehl am Platze, denn auch als Fetafreund hat man nach drei Tagen Erstatz-Feta in unterschiedlichen Verpampungszusammenstellungen davon genug. Selbst als Fisch als Hauptgang angekündigt war, währte die Freude nur kurz, denn obwohl jeden Tag ein Wagen mit frischem Fisch am Hafen vorfährt, erwies sich dieser Gang im Miramare als industriell panierter Tiefkühl-Seelachs! Nachtisch besteht bestensfalls aus Obst, ansonsten aus Convenienceprodukten. Nicht lokales Flair, sondern die Ökonomie scheint auch in diesem Punkt den Ausschlag zu geben. Nicht nur der Wein ist, wie auch andernorts üblich, nicht im Menü inbegriffen, auch das Wasser wird extra in Rechnung gestellt.

Der Habitus der Wirtsleute ist unfreundlich, über die Maßen ungefällig und barsch im Ton. Neben Lage und Einrichtung macht diese ungastliche Atmosphäre den bedrückenden Charakter des Hotels aus. Änderungswünsche am Menü, auch wenn es sich nur darum handelt, einen Bestandteil auszulassen, werden vorwurfsvoll quittiert und sind immer begründungsbedürftig. Die Bitte um ein 0,1-Glas Wein wird schlichtweg unhöflich abgewiesen - in jeder Taverne ist das hingegen kein Problem.

Die Prospektbeschreibung "100m zum Strand und 150m zum Ort" verschleiert, daß beides zusammenfällt und sich der Strand direkt vor der Andenkenkitschladenzeile und den Touristentavernen befindet. Wer das mag, wird sich auch an dem bunt blinkenden und lauten Autoscooter-Fahrgeschäft daselbst nicht stören.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen Pool mit Bar und Dauermusikbeschallung. Wegen der Hanglage feucht-grottenartige Atmosphäre.