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David (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Januar 2025 • 1-3 Tage • Stadt
Etwas angestaubtes mondänes Stadthotel
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Es handelt sich um ein schon etwas angestaubtes aber mondänes Hotel, das in einem fünfstöckigen Gebäude untergebracht ist. Von außen imponiert es durch eine historisierte Fassade, wie gesagt, nicht mehr ganz neu. Es gibt eine Vorfahrt von der Straße aus auf dem Hotelgelände. Im Erdgeschoß des Gebäudekomplexes befanden sich zudem einzelne Geschäfte, die fast alle geschlossen waren, was den angestaubten Eindruck noch verstärkt hat. Durch zwei schwere elektrische Glasschiebetüren mit Griffen betritt man die mondäne aber duster wirkende Lobby, die im maurischen Stil gehalten ist. Sie erstreckt sich im Zentralbereich bis ins oberste Stockwerk hinauf und bildet hier so einen Lichthof, über den allerdings nur wenig Licht einfällt. In der Lobby stehen zahlreiche braune Kunstledersessel und niedrige Tischchen. Das Interieur wirkt bieder aber gleichzeitig gediegen und ebenfalls leicht angestaubt. Es gibt wunderschöne gemusterte Marmorböden, immer wieder mit anderen Motiven. Links befindet sich die Rezeption. Weiter gab es im Erdgeschoß einen Businessraum, in dem man auch etwas ausdrucken konnte. Zwei Aufzüge und ein einfaches aber ordentliches Treppenhaus mit hellen Marmorstufen führen in die Etagen zu den Zimmern. Die Flure waren mit einem etwas schwülstigen rot-gemusterten Teppichboden ausgelegt und wirkten insgesamt in ihrem braun-beigen Design etwas US-amerikanisch auf mich. Im ersten Stock gab es einige Konferenzräume sowie Gebetsräume. Auch dort standen nochmals Sitzgruppen zu Verweilen. Insgesamt ein gutes Hotel mit freundlichem und kompetentem Personal. Für einen kurzen Stadtaufenthalt geeignet.


Zimmer
  • Eher gut
  • Mein Zimmer lag im fünften obersten Stockwerk. Es war sehr geräumig, hatte einen allerdings ungemütlichen und unansehnlichen braunen Laminatboden, der teilweise schon ausgebessert worden war. Insgesamt dominierten auch im Zimmer Brauntöne. Das Zimmer war im übrigen mit allem was man brauchte und von dieser Hotelkategorie erwartete ausgestattet: ein Kühlschrank, ein Wasserkocher mit Tee, eine Kaffeemaschine mit Kaffeetabs, ein Bügelbrett, ein Tresor, ein Bademantel hing bereit, Hausschlappen. Das Zimmer war überaus gut mit Schreibtischen ausgestattet. Es hatte zum einen den üblichen Wandschreibtisch mit Glasauflage und einem Hocker darunter, zusätzlich aber auch noch einen einzeln stehenden Schreibtisch, ebenfalls mit Glasplattenauflage und einer Schreibtischlampe darauf sowie einem Stuhl davor. Auf diesem konnte ich richtig gut schreiben und arbeiten. Das WLAN im Zimmer funktionierte im Prinzip gut, Kritikpunkt war, daß ich mich auf meinem Notebook nur über mein Accor-Account einloggen konnte, nicht über das allgemeine WLAN für jedermann, das nur auf dem Smartphone funktionierte. Weiterer Kritikpunkt, freilich regimebedingt, war das nur eingeschränkte WLAN, mit dem einige Social-Media-Seiten nicht aufrufbar waren. Weiter hatte das Zimmer einen Rundtisch mit zwei grau-beigen Sesseln sowie einen Einbauschrank mit Garderobe im Eingangsbereich. Und schließlich hatte es ein breites Bett mit allerdings zu harten Kissen und einem hölzernen Wandverkleidungsaufbau am Kopfende, der bis zur Decke reichte. Ich habe in dem Bett gleichwohl, auch aufgrund großer Müdigkeit, gut geschlafen. Die Klimaanlage ließ sich ausschalten. Eine Heizung war unnötig. Das Zimmer hatte einen schönen Balkon mit Blick über das Stadtviertel und auf den Pool hinunter. Die gesamte Fensterfront war verglast. Die zweigliedrige Schiebetür in der Mitte zum Balkon ließ sich öffnen obwohl ein Schild an der Glasscheibe anderes suggerierte. Ich konnte den Balkon also betreten. Dort gab es allerdings nichts, keine Balkonmöbel oder sonstige Sitzgelegenheiten. Auch ließ sich die Balkontüre nicht verschließen, was dann in der Tat ein Sicherheitsthema war. Es gab keine Jalousien oder Läden. Die Verdunkelungsvorhänge schlossen annähernd dicht. Sehr störend war indes ein blaues Licht an der Decke, das die ganze Nach hindurch das Zimmer teilerhellte. Ich mußte eine Augenbinde nutzen, um zu schlafen, bzw. klebte das Teil notdürftig ab. Das Bad war nicht sehr groß aber ausreichend und mit dunklen Bodenfliesen, einem dunklen Waschtisch und einer dunklen Badewanne sowie hellen Wandkacheln ausgestattet. Die Toilette war südländisch mit einem Abzug links unten neben der Schüssel, sehr unpraktisch. Es gab keine Toilettenbürste aber eine kleine Toilettenbrause. Es gab auch ein Bidet, bei dem aber der Kaltwasserhahn nicht funktionierte, so daß es nicht nutzbar war; das Wasser war zu heiß. Überall gab es keine Mischhähne sondern getrennte Warm- und Kaltwasserhähne. In die Badewanne stieg man recht hoch über einen Antritt mit Antirutschauflage. In der Wanne war keine Antirutschauflage. Es gab eine Handbrause, die jedoch fest mit ihrer Aufhängung verbunden war, so daß sie de facto eine Wandbrause und als Handbrause nicht nutzbar war. Dies war ein Mangel. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Im Erdgeschoß gab es ein Restaurant und ein Cafe. In dem Restaurant wurde auch ein sehr schönes Frühstücksbuffet angeboten. Es gab pikanten Kichererbsensalat, Lachs mit Zwiebeln und Tintenfisch, gefüllte Croissants, diverse Salate, Hummus und andere Dips, Nudeln mit Gemüse, Kichererbsen-Curry, panierte Zwiebelringe, Beef Bacon, Würstchen in Sauce und vieles mehr. An einer Station konnte man frische Eier bestellen, ich bestellte ein Omelette mit Gemüse, leicht scharf. Es gab eine Seite mit Obst und eine eigene Kinderabteilung. Man erhielt auch den speziellen saudischen Kaffee. Ein tolles Buffet, das ich in einem Hotel lange nicht gesehen habe. Es war mit über 20 Euro aber auch nicht ganz billig. Tagsüber gab es in dem Raum ein Restaurant, das aber nur zu den jeweiligen Essenszeiten geöffnet war. Es hatte keine durchgehend warme Küche. Das Cafe schenkte nur Kaffee, Tee und Säfte aus. Man konnte zum Konsum der Produkte entweder in der Lobby sitzen oder aber ebendort auf Diwans und Polstern oder einem Zelt. Beides war in der Lobby eigens aufgebaut worden. Da Saudi-Arabien ein trocknes Land ist, gab es keine Bar, die ich aber vermißt habe.


    Service
  • Gut
  • Der Service war gut und freundlich. Das Personal sprach gut Englisch, ich wurde freundlich empfangen. Daß mein Zimmer vor 7 Uhr morgens noch nicht bezugsfertig war, leuchtete mir ein. Man bemühte sich aber dennoch mir so schnell wie möglich ein Zimmer zur Verfügung zu stellen. Ich war dann in der Altstadt und konnte bei meiner Rückkunft gegen 12 Uhr einchecken. Auch sonst war das Hotel für alle Anfragen stets für mich da, rief mir Taxis und übersetzte dem Taxifahrer, wo ich hin will, denn mit dem Englischen und dem Kartenlesen hapert es bei den meisten Taxlern hier. Beim Check-in wurde Vorkasse verlangt. Ich erhielt keine Rechnung. Ich erhielt ein upgegradetes großes Zimmer. Auf mein Zimmer wurde mir ein toller Obstteller gebracht. Irritierend war, daß die Ober im Hotel teils mit medizinischer Maske herumliefen; dies erinnerte mich an dunkle Zeiten.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel liegt an einer der großen Hauptverkehrsstraßen der Stadt. In nördlicher Richtung gelangt man zum Flughafen, in südlicher zur Altstadt. Das Hotel liegt in etwa auf halbem Weg. Da es so gut wie keine funktionierenden Nahverkehrsmittel in der Stadt gibt, ist man auf Taxis angewiesen. Ich empfehle die Green Taxis, die einen Taxameter haben und einigermaßen gut sind, auch wenn sie möglicherweise nicht die billigste Option darstellen. Vom Flughafen zum Hotel habe ich 70 Rial bezahlt und bin ca. 15 Minuten gefahren. Zur Altstadt habe ich 30 Rial bezahlt und bin etwa ebenso lang gefahren. Manche Fahrer sind sehr sprach- und ortsinkompetent. Sie können in der Regel auch keinen Stadtplan lesen und noch nicht einmal einen QR-Code scannen. In der Regel hilft es aber die Zimmerkartenhülle des Hotels vorzuzeigen wenn man dorthin gelangen möchte. Rund um das Hotel gibt es nur wenig. Es gibt kaum Einkaufsmöglichkeiten und nur einige sehr einfache Restaurants. Im übrigen ist die Umgebung des Hotels sehr fußgängerunfreundlich. Es gibt keinerlei Übergänge für Fußgänger über die direkt am Hotel vorbeilaufende vielbefahrene Ausfallstraße. Eigentlich ist die Corniche durchaus fußläufig erreichbar, aber durch große Umwege wegen der fehlenden Übergänge wird es zu einer Wanderung. Auch das Geschäftszentrum auf der anderen Seite der Straße, gegenüber des Hotels ist so kaum erreichbar. Auch Taxis fahren indes große Umwege, da es nur wenige Straßenkreuzungen und auch nur sehr wenige Ampeln gibt. Immerhin vermindert dies das Staurisiko in der Stadt.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Im Erdgeschoß gab es einen Ausgang zu einem Außenpool und zu einem vom Poolbereich betretbaren Fitnessraum. Ein eigener Aufzug in der Nähe des Ausgangs konnte zu Fitnesszwecken genutzt werden. Der Fitnessraum war recht geräumig, mit zahlreichen Geräten, Ausdauer wie Kraftsport. Er wirkte aber nicht mehr ganz neu. Drei große Fenster gaben die Sicht auf den Poolbereich frei. Der geschwungene Pool hatte einen abgegrenzten flachen Bereich für Nichtschwimmer und einen tieferen, seinerseits abfallenden Bereich. Mir unverständlicherweise war der gesamte Pool mit einem losen niedrigen Holzzaun eingezäunt, versehen mit drei kleinen aufklappbaren Türchen. Ich dachte zunächst der Pool sei gesperrt, aber der Zaun hat wohl keine tiefere Bedeutung. Um den Pool herum gab es Liegen und Tische mit Stühlen, alles einfach und nicht mehr ganz neu. Mir fehlten Handtücher und Duschen am Pool.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Januar 2025
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:51-55
    Bewertungen:672