Hotel Monsigny

Das Hotel Monsigny liegt direkt an einer Straßenbahn-Großbaustelle, sodass man, wenn man zum Strand oder überhaupt irgendwo hin wollte, unweigerlich über halb aufgerissene Bürgersteige einer ehemaligen Prachtstraße gehen musste, wo sich zwischen Bauabsperrungen, Pflastersteinen und Metallteilen abends Nizzas "Freunde der Nacht" versammelten, und wo man schon am Tag seine liebe Not hatte, sich nicht die Beine zu brechen. Wir sind die meiste Zeit zu Fuß gegangen, weil die direkte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Strand praktisch nicht mehr existierte. Wenn man schnell geht (und aufpasst, dass man über nichts stolpert), braucht man ca. 20 Minuten bis zum Strand. Als wir unser Zimmer bezogen, lag auf der gesamten Einrichtung eine dicke Staubschicht, die sich mit den Resten von Butterbroten teilweise zu einem klebrigen Belag verbunden hatte. Die Möbel sahen aus wie zerstört und wieder zusammengesetzt, schwere Lampenschirme hingen schief und kaputt über den Betten, der Teppichboden war in einem grauenhaften Zustand, aus der Dusche kroch der Schimmelpilz und die Wände (nicht nur im Bad!) waren mit rosa Seife übersät. Das Erste, was uns anstarrte, als wir das Zimmer betraten, war das riesengroße Loch in der Decke, aus der eine wenig vertrauenerweckende Klimaanlage (schwarz verfärbt) hervorguckte. Auch auf mehrmalige Aufforderungen wurde das Loch nicht geschlossen. Ebensowenig wurde die Toilettenspülung repariert, die fortwährend vor sich hin plätscherte und schnorchelte (natürlich auch nachts). Statt des angekündigten Frühstücksbuffets gab es nur ein einfaches Frühstück. Laut Neckermann soll das Hotel mitten in einem provenzalischen Markt gelegen sein. Da wir aufgrund dieser Beschreibung ein nettes Hotel in angenehmer Atmosphäre erwartet haben, und wir weder auf die Baustelle noch auf den Zustand des Hotels hingewiesen wurden, sind wir extrem enttäuscht und werden natürlich weder dieses Hotel noch irgendeine Neckermann-Reise überhaupt jemals wieder buchen. Wie wir in Nizza erfahren haben, wird es o. g. provenzalischen Markt wohl nie wieder geben, statt dessen aber in ein bis zwei Jahren statt der Großbaustelle eine (hoffentlich regelmäßig verkehrende) Straßenbahn.

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