Hotel Neptün/Neptun

Das Hotel ist in desolatem Zustand, ebenso die Gartenanlage. Die sog. Bungalows sind Hütten, in denen es nach Moder und Erbrochenem riecht (riesige Schimmelflecken im Schrank/Teppichboden). Warmes Wasser gab es dort bei unserer Ankunft nicht. Nach dem Umzug in ein anderes Zimmer, welches total verbaut war (man konnte stellenweise nicht aufrecht stehen und auch nur in gebückter Haltung den Balkon betreten, welcher auch sehr niedrig ist, so dass man nicht aufrecht stehen konnte - bei einer Körpergröße von 170 cm), gab es auch dort kein warmes Wasser. Es kam nicht einmal kaltes aus dem Warmwasserhahn. Im dritten Zimmer, welches wir bezogen, gab es am Abend warmes Wasser. Der Balkon wackelte beim Betreten sowie bei Bewegungen, wie z. B. vom Stuhl aufstehen oder hinsetzen. Nach Gesprächen mit anderen Gästen stellte sich heraus, dass es morgens nie warmes Wasser gab und am Abend nur gelegentlich und dann in äußerst geringen Mengen (Tröpfeln statt Wasserstrahl). Ein laufender (nicht nur tropfender) Wasserhahn wurde nie repariert. Die Anlage (großer Garten) könnte mit kleinem Aufwand ein netter Ort zum Verweilen sein. Allerdings ist diese sehr heruntergekommen und die wenigen Sitzgelegenheiten, die es gibt, sind versifft und grundsätzlich von den hoteleigenen Hunden, die frei auf der Anlage umherlaufen und nachts auch zuweilen laut bellen, besetzt. Die Zimmer werden soweit möglich sauber gehalten. Die Reinigungskraft scheint in dem Hotel die einzige Person zu sein, die arbeitet. Allerdings ist oft der Dreck schon "echt", d. h. reines Putzen richtet da nicht mehr viel aus. Es ist schade, dass das Hotel so verkommt, da es wirklich ein gute Lage hat. Es soll wohl nächstes Jahr neue Pächter geben. Mit den Pächtern diesen Jahres sind auch die Bewertungen rapide abgestürzt. Als wir das Hotel gebucht haben, lagen nur Bewertungen aus dem letzten Jahr vor und die Weiterempfehlungsrate war größer 90 %. Essen sollte man - wenn man denn das Hotel Neptün trotz allem bucht - auf jeden Fall aushäusig. Man kann wirklich überall gut und für kleines Geld und mit guten Service essen gehen.

Die Zimmer verfügten nicht über die im Prospekt beschriebenen Leistungen, wie TV, Telefon (lag ausgestöpselt im Schrank), Fön und Mietsafe (nur an der Rezeption). Ansonsten s. o.

Das Frühstück entsprach der türkischen Variante: Brot, Schafskäse, Tomaten, Gurken, ein bis zwei Wurstsorten und einer Käsesorte. Zusätzlich gab es Butter und Honig. Zu trinken gab es schwarzen Tee oder Granulat-Kaffee. Nach einer Woche wurden sogar Teebeutel angeboten. Ich habe einmal von dem Schafskäse genommen, der war allerdings schlecht, was auch mein Tischnachbar bestätigte. Die Gurken machten einen sehr welken Eindruck (entweder wurden irgendwo Reste aufgekauft oder diese wurde bereits am Vorabend aufgeschnitten). Wenn ich mich recht erinnere gab es auch so etwas wie Choco-Pops und Milch, Eier sowie Reste vom Vorabend (dicke Bohnen, Kroketten u. ä.). Frühstück ist mir nicht so wichtig, deshalb habe ich mich auf Brot und Tee beschränkt. Das Abendessen besteht aus einigen Vorspeisen, wie Gurken und Tomaten, diversen mit Majo angerichteten Platten und kalten Nudeln, die in Ketchup geschwenkt wurden. Zusätzlich gab es eine Suppe. Das Hauptgericht bestand immer aus drei Komponenten, oft war es eine Kombination aus Nudeln, Reis, Kroketten oder Kartoffelspalten (fast immer zwei davon) und dazu gab es etwas Grünkohl-ähnliches, dicke Bohnen oder einen wirren Mischmasch aus Resten (Gemüse vermengt mit der angebratenen Wurst, die vom Frühstück übrig war). Zu den Nudeln o. ä. gab es keine Soße, ab und zu ließ sich die Suppe als solche zweckentfremden. Fisch gab es (direkt am Meer!) nie und Fleisch in Form der Frühstückswurt oder Dönerfleisch (vermengt im Mischmasch) und einmal Köfte. Zum Nachtisch gab es immer Weintrauben, mal Pflaumen und wohl auch ab und zu mal Kuchen, der aber bereits zehn Minuten nach Buffeteröffnung weg war und nicht nachgelegt wurde. Anderen Gästen wurde gesagt, sie müssen halt früher zum Essen kommen. Das Essen kann ausschließlich auf einer Terrasse eingenommen werden, was bei dem Bombenwetter, welches wir hatten, auch völlig i. O. war. Allerdings trifft man auch hier auf die hoteleigenen Hunde, die einem ebenso wie die im Süden zum Straßenbild gehörenden Katzen um die Beine streifen. Die Katzen erledigen allerdings auch während man isst, mal ihre Notdurft auf der Terrasse und einer Dame passierte es, dass als sie sich noch etwas vom Buffet holte, bei ihrer Wiederkehr feststellen musste, dass sich die Katzen über ihr Essen her gemacht hatten.

Die Putzfrau ist herzensgut und total überfordert, da sie alleine alle Zimmer sauber halten muss. An der Rezeption war man immer sehr höflich und versprach Besserung (Wunsch nach anderem Zimmer, warmem Wasser ...), allerdings verliefen die Verbesserungen im Sande. Im Bereich der Gastronomie setzte man eher auf gemeinschaftliches Herumsstehen und Rauchen anstatt auf Kundenzufriedenheit (fehlendes, dreckiges Geschirr/Besteck), vor Dreck stehende Tischdecken, kein Essen, das nachgelegt wird (was wohl teilweise daran lag, dass es bereits kurz nach Buffeteröffnung nichts zum Nachlegen gab).

Die Lage ist nicht zu toppen. Zum Zentrum ist es ein Katzensprung und der Strandabschnitt ist auch einer der schöneren (breiter als an anderen Stellen). Zum Dolmus-Bahnhof sind es auch nur wenige Gehminuten, so dass man auf eigene Faust Unternehmungen in die Umgebung starten kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Einen Pool gibt es nicht, was auch völlig überflüssig ist, da man das klare Meer durch Überqueren der Promenade erreicht hat, Sportmöglichkeiten gibt es am Strand, wenn man ein paar Minuten geht oder einfach auf seiner Liege bleibt und wartet bis jemand Parasaililng anbietet. Unterhaltungsprogramm gab es im Hotel zum Glück eher selten, aber wenn war es unterstes Niveau (wir haben es lediglich vom Balkon aus mitbekommen).