- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das legendäre "Washington"-Hotel ist mit seiner spanisch-kolonialen Fassade noch heute Blickfang in der ansonsten eher trostlosen Stadt Colon. Der in U-Form errichtete ockerfarbene Bau verfügt auf zwei Stockwerken über etwa 50 Zimmer, die per Aufzug oder über ein schönes, altes Treppenhaus erreichbar sind. Das im Jahre 1913 ursprünglich als Wohnsitz des amerikanischen Verwalters der Panama-Kanal- Eisenbahn erbaute Haus verfügt heute nur noch über 3 Sterne, nachdem die bekannte Hotelkette Hyatt nach 20-jährigem Management Anfang der 90er-Jahre ausstieg. Große Ansprüche darf man nicht haben, für Liebhaber historischer Hotels und vielleicht nicht ganz so anspruchsvolle Gäste könnte das Hotel jedoch für kurze Zeit eine Alternative zu dem weit außerhalb gelegenen "Melia" sein. Zudem ist das Haus preislich recht günstig, EZ/DZ kosten 50/60 US-$. Die Klientel besteht größtenteils aus einheimischen Geschäftsleuten und Familien. Ansonsten gelten das "New Washington", sein schöner Garten, das hauseigene Spielcasino "Fiesta" und die herrliche, zum Meer hin gelegene Terrasse als sichere Orte im ansonsten nicht ungefährlichen Colon. Die Hotel-Webseite erreichen Sie unter www.newwashingtonhotel.com. Die bessere Alternative in Colon ist das "Melia Canal" - hierüber habe ich eine separate Bewertung eingestellt.
Mein Zimmer im 1. Stock war nicht unkomfortabel eingerichtet, möglicherweise war das Mobiliar aus Hyatt-Zeiten übernommen worden. Es verfügte über zwei gute und saubere Betten, Kleiderschrank, Fliesenboden, Schränkchen mit TV, einen einfachen Sessel und bot einen sehr schönen Blick auf den atlantischen Ozean und den Schiffsverkehr. Die stadtseitigen Räume blicken auf die Hoteleinfahrt und sind vermutlich genauso ruhig wie mein Zimmer zum Meer hin.
Neben der Lobby befindet sich das zur Terrasse ausgerichtete, etwas dunkle Restaurant, in dem Sie alle Mahlzeiten einnehmen (müssen). Die Qualität der Speisen war recht ordentlich, Gourmets kommen allerdings nicht auf ihre Kosten. Eine Bar schließt sich an, hier können Sie u. a. das recht schmackhafte panamesische Bier vom Faß bekommen. Gastronomische Alternativen hat man, wenn man im Zentrum Colons nächtigt, nicht, Lokale und Bars in der Innenstadt sollten dringend gemieden werden.
Man tut das, was man tun muß - mehr nicht. Die Mädchen der Rezeption zeigten sich eher arbeitsunwillig, der Restaurantservice war halbwegs kundenorientiert. Die Zimmerpflege erfolgte zufrieden stellend. Ein paar Tage kann man damit leben.
Was soll man hier vergeben? 6 Sonnen für die einmalige Lage direkt am atlantischen Ozean gegenüber der Einfahrt zum Kanal - zu den schönsten Erlebnissen hier zählt der Blick auf die vor dem "Canal" wartenden Schiffe -, 1 Sonne wegen der relativen Nähe zum unsicheren Stadtzentrum. Alle Unternehmungen sollten ausschließlich mit dem Taxi unternommen werden - siehe auch mein Reisetip zu Colon/Panama. Von Panama-Stadt aus fährt man mit dem Bus oder Taxi eine gute Stunde nach Colon, mit dem Touristenboot mehr als 8 Stunden (siehe Reisetip Panama-Kanal unter Panama City). Zur "Zona libre", dem riesigen Freihandelshafen, sowie zum großen Shopping-Center Colon 2000 ist man nur wenige Minuten unterwegs. Das "Melia" Hotel erreicht man mit dem vom Hotel gerufenen Taxi nach etwa 8km.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Am Rande der Terrasse liegt ein kleiner, nicht besonders attraktiver Pool, für einige Schwimmrunden jedoch ganz nett. Da auch die mit einer paar Plastikstühlchen ausgestattete Pool-Bar kaum Komfort aufweist, gestaltet sich der Aufenthalt hier etwas spröde. Am Sonntagvormittag können Sie nebenan in der am Meer gelegenen Kirche einem Gottesdienst beiwohnen - soviel zum Thema Unterhaltung. Wer mehr Remmidemmi braucht, muß sich mit dem Taxi ins "Melia"-Hotel fahren lassen (US-$ 5, 00).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 547 |