Hotel Nomad Palace

Rot leuchten die Sanddünen in der Abendsonne, über eine Buckelpiste durch die Wüste kommt man dem fortähnlichen Lehmbau näher, der sich großartig zu Füßen der Düne ausbreitet. Daneben grasen die hoteleigenen Dromedare, man betritt einen sehr ansprechend gestalteten Hof (in einer Art Berberstil), um den sich die Galerien mit den Zimmern gruppieren (Erdgeschoß und 1. Stock). Es schließt sich ein weiterer Hof an mit einem großen Pool, alles sehr großzügig. Der hintere Hof wird durch eine Steinmauer begrenzt, welche die Hitze des Tages nach Einbruch der Dunkelheit abstrahlt, so daß man sich noch lange dort aufhalten kann. Dann betritt man sein Zimmer, ist überwältigt von der schieren Größe und den Einrichtungsdetails, dem riesigen (und guten!) Bett, gefolgt von einem Badbereich mit zentralen, zum Zimmer hin offenen Waschbereich, von dem links und rechts überdimensioniert Dusche sowie WC abgehen. Gegenüber dem Bett steht der offene Kleiderschrank. An dieser Stelle endet die Begeisterung. Das Zimmer ist zwar riesig, aber sehr, sehr dunkel und mit der vorhandenen Beleuchtung, so schön diese auch angeordnet ist, nicht wirklich hell zu bekommen (dafür ist man ganz schön beschäftigt, alle Lampen auszuschalten, wenn man schlafen möchte...). Bedingt durch die Größe hat es die Klimaanlage nicht geschafft, unser auf Saunatemperatur aufgeheiztes Zimmer auf eine erträgliche Temperatur zu bekommen, nicht mal bis zum nächsten Morgen (man muß dazu erwähnen, daß es Probleme bei unserer Buchung gab, das Zimmer - und weitere unserer Gruppe - war offensichtlich nicht auf Bezug vorbereitet). Leider war kein Safe zu finden (und auch kein Telefon). Das Bad hatte auch ein paar Mängel, zuerst einmal fiel einem sofort der WC-Deckel entgegen (fehlende Handtücher und Toilettenpapier wollen wir dem nicht vorgesehenen Bezug zuguteschreiben), die Dusche war riesig, aber ohne irgendeine Ablagemöglichkeit, aber wirklich keine! Das Wasserdruck war auch für marokkanische Verhältnisse schwach, doch da wir uns in der Wüste befinden, sollte man das nicht allzuhoch aufhängen. Unser Zimmer befand sich im 1. Stock, Aufzüge gibt es keine, das Gepäck wird getragen. Was uns bei der Treppe auch sehr entgegenkam, da Stufen abgebrochen waren, unterschiedlich hoch und tief, schief sowie das Geländer, welches man für so eine Treppe eigentlich zwingend benötigt, so wackelte, daß man sich lieber nicht darauf verließ. Vorteil der Lage im 1. Stock war der Lärm, die Zimmer sind extrem hellhörig (scheint bei der Lehmbauweise generell so zu sein), Mitreisende im Erdgeschoß konnten kaum schlafen (nahe des Eingangs), bei uns ging es einigermaßen. Noch ein Wort zum Frühstück: knapp über Jugendherbergsniveau. Fazit: wunderschöne Anlage in Traumlage, so daß man über doch einige Mängel schon hinwegsehen kann.

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