Hotel Nordoy

Das war leider gar nichts. Bei Ankunft mussten wir feststellen, dass wir nicht das gewünschte Zimmer hatten (Nordoy), sondern nur ein kleineres Standardzimmer. Für den nächsten Tag (wir waren insgesamt drei Nächte da) wurde uns das Nordoy Zimmer versprochen, am Anreisetag war keins mehr verfügbar. Wir waren die Nacht dann im Zimmer 202, wo wir morgens um 7.00Uhr von lautem Baulärm geweckt wurden, da direkt auf der anderen Straßenseite ein Haus saniert wird. Das scheint eine größere Angelegenheit zu sein, das dauert sicher noch das ganze Jahr. Dazu kam noch, dass die Klimaanlage relativ laut, der Deckenventilator leise klickte und die Fensterläden vom großen Fenster hinter dem Bett nicht zu öffnen, weil verschraubt waren, und deshalb kaum Tageslicht ins Zimmer kam. Am nächsten Tag sind wir dann in ein neues Zimmer umgezogen, mussten aber feststellen, dass es sich um denselben Zimmertyp handelte. Wir also wieder mit der Rezeption gesprochen, das erneut geklärt, und dann wurde uns auch das gewünschte Zimmer bereitgestellt. Allerdings dauerte es bis 14.30Uhr, bis wir ins Zimmer konnten. In der Zwischenzeit wurde uns angeboten auf der Dachterasse einen Sekt zu trinken. Es stellte sich allerdings heraus, das es sich hierbei lediglich um eine Flasche Sekt im Sektkühler handelte, die leider leer war. Service scheint es da oben nicht zu geben. Grundsätzlich wirkt die Dachterasse wie eine nette Idee, aber es scheint sich keiner wirklich darum zu kümmern. Auch die Sonnenschirme waren alle geschlossen. Abgeholt hat uns dann auch niemand, d.h. wir haben selbst nachgefragt, ob das Zimmer bereit steht. Als wir dort dann ankamen, fehlte unser Gepäck, das kam dann nach erneutem Nachfragen eine halbe Stunde später. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich dann mit drei Mitarbeitern an der Rezeption gesprochen. Zwei waren sehr bemüht, eine Dame schien eher genervt zu sein von unseren Problemen. Das Nordoy Zimmer (201) ist ein schönes geräumiges Zimmer. Das Bett ist groß und bequem, die Einrichtung geschmackvoll, alles wie man es bei dem Preis erwarten sollte und auch erwarten kann. Leider ist alles teilweise etwas angestoßen. Kratzer und Schlieren auf den Wänden, der Toilettendeckel fehlte, und das Badezimmerfenster ließ sich nicht öffnen. Außerdem sind alle Fenster einfach verglast, was dazu führt, dass man wirklich alles hört, was draußen passiert. Das Frühstück im Café Nordoy ist sehr gut, auch wenn die Karte evtl. etwas zu klein ist wenn man mehr als ein paar Tage bleibt (Hotelgäste können lediglich aus 8-10 Frühstücksvariationen auswählen). Das Café selbst ist wirklich sehr schön, der Service freundlich und aufmerksam. Abschließend lässt sich sagen, dass der Anspruch, den das Hotel verfolgt, verfehlt wird. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um viele kleine Details, die einfach niemandem aufzufallen scheinen oder niemanden ernsthaft interessieren. Auch finde ich die Tatsache, dass weder auf den Baulärm noch auf die sehr lebhafte Bar mit großer Terasse direkt nebenan, hingewiesen wird, einfach nur inakzeptabel. Von Hotels dieser Klasse kann man da mehr Offenheit erwarten. Ich habe in der Tat kein Problem damit, in einer belebten Straße ein Hotel zu nehmen, bin aber gerne vorbereitet. So hat man das Gefühl, dass man ein bisschen hereingelegt wird. Bei Abreise habe ich schließlich nachgefragt, ob wir für die wirklich misslungende erste Nacht eine Entschädigung bekommen könnten. Vielleicht ein Abendessen im Café Nordoy oder einen Rabatt oder etwas ähnliches. Mir wurde gesagt, dass diese Entscheidung nur im Backoffice getroffen werden könne, und man würde sich dann nach unserer Abreise melden. Uns wurde allerdings ein Taxi als Transport zu unserem nächsten Aufenthaltsort in Tel-Aviv bezahlt. Ich habe bis heute nichts vom Hotel gehört. Ich bin mir sicher, dass man im Hotel Nordoy einen schönen Aufenthalt verbringen kann, solange man sich nicht an einigen Details stört und Glück mit dem Zimmer und dem Service hat. Empfehlen würde ich es niemandem, da ich mir nicht sicher wäre, welche Erfahrung man schlußendlich macht.

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