Hotel Orekhovo / Гостиница Орехово

Nach der Anreise war erst einmal meine Buchung verloren gegangen. Da dort entgegen der Ankündigung auch niemand Englisch spricht, musste ich mit Händen und Füßen klar machen, was ich wollte. Gott sei Dank hatte ich die Buchungsbestätigung des Hotels (auf Russisch) dabei. Da ich nicht sofort den vollen Preis im Voraus bezahlen wollte, habe ich zunächst zwei Wochen gezahlt. Danach wurde der Preis pro Nacht einfach mal erhöht. Außerdem wurde die erforderliche Registrierung bei den Behörden einfach mal nur halb so lang eingetragen, wie nötig. Wäre ich in eine Kontrolle geraten, hätte ich erst mal eine Nacht in einem russischen Knast verbringen können. Super Leute. Das Zimmer bestand aus Sowjetmöbeln (in den Möbeln stand z. T. eine Jahreszahl drin, bin zufällig darauf gestoßen: 1986, 1977...). Der Teppichboden war das Widerlichste, was ich je gesehen habe. Überall weiße Flecken etc. Der Safe war ein Witz, TV nur auf Russisch und WLAN extrem langsam, ständig abgebrochen etc. Matratze übrigens so hart wie Kruppstahl. Immerhin etwas, das mich an Deutschland erinnert hat. Ab und an gab’s dann auch mal keine neuen Handtücher. Super. Warmes Wasser zu bekommen war wegen des halb auseinandergefallenen elektrischen Geräts in der Dusche lebensgefährlich. Da ich ein teures Komfortzimmer hatte, brauchte ich mir nicht mit 20 fremden ein Bad teilen. Ich hatte auch eine Küche, in der allerdings nur ein alter Blechpott und biegsames Geschirr vorhanden waren. Um mich herum so eine "WG" mit zu teilendem Bad. Extrem laut, konnte vor Lärm kaum schlafen. Die Leute haben übrigens dauernd gewechselt, es haben sich alle so verhalten. Manchmal hatte man auch erbrochenes vorm Zimmer, wenn man morgens aus dem Hotel zur Arbeit fuhr. Das einzig gute war die nahe Metrostation. Das Personal war extrem unfreundlich und fast schon feindlich. Der Fahrstuhl hat immer eine Stunde gebraucht, bis er einen mal abgeholt hat. (Er ist leer immer hoch und runter gefahren.) Das Frühstück war widerlich, immer die aufgewärmten Sachen von gestern, vorgestern und davor. Das Meiste war leer und wurde nicht aufgefüllt, weil das Personal damit beschäftigt war, einem den Teller/das Glas abzunehmen. Da steckte schon System hinter. Ich bin kein anspruchsvoller Mensch, aber das war unter aller Sau. Ich habe morgens sehr gehungert und hatte Not, mal einen Kaffee zu bekommen. Im Übrigen gab es morgens halb gefrorenes Weißbrot (kaum genießbar), ohne dass der Brotaufstrich mal da war (na gut, alle paar Tage mal). Auch mal die restlichen Spaghetti vom gestrigen Mittagessen oder der letzten Woche. Das Hotel ist absolut nicht weiterzuempfehlen. Es liegt auch am Rande der Stadt (der äußere Ring ist zu Fuß in 20 min zu erreichen) und gleichzeitig am Rand eines Hochhausghettos. Dazu muss ich sagen, dass die halbe Stadt ein Hochhausghetto ist... Abends und früh morgens (für fleißige Leute die Zeit des zur Arbeit Gehens und Heimkehrens) lebensgefährlich. Was es auch nicht einfacher macht sind die 24h Wachmänner, die entweder pennen, mit Gelaber beschäftigt sind, oder (Variante Nummer 3) einen nicht ins Hotel lassen wollen, weil sie ... ja gute Frage, warum eigentlich? Ich habe nix verstanden. Ich wurde nur wütend angeschrien und es wurde vor meiner Nase heftig herumgestikuliert, bis der Wachmann irgendwann entnervt ein Zeichen gegeben hat, dass ich mich weiter ins Hotel verziehen soll. Da fühlt man sich doch sicher. PS: Der Text wurde leicht angepisst abgetippt, deswegen darf derjenige, der Rechtschreibfehler findet, diese auch behalten. ;-)

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