Hotel Ostello Internazionale Turimar

die Anlage an sich ist ziemlich groß, was aber davon kommt, dass die Gebäude früher vom Militär genutzt wurden (als Krankenhaus). Deshalb gibt es anstatt von Treppen Rampen, die das rauf- und runterziehen von Rollkoffern ganz angenehm machen und weniger Stolpergefahr. Wir sind als Klasse zum Abschluss der 10. Klasse mit 2 Lehrern, ungefähr 40 Schülern und 1 Busfahrer in der Anlage untergebracht gewesen, innerhalb der Gruppe hat man Aussagen getroffen wie "Hier sieht's aus wie im KZ!" und "Ich hab das Gefühl, die Soldaten sind grade erst aus dieser Kaserne ausgezogen" getroffen. Wir haben Frühstück und Abendessen bekommen, Details stehen bei "Gastronomie". Die Gäste im Hotel waren überwiegend deutsch; weil wir während des EM Spiels D-ITA dort waren wurde Public Viewing ausgerichtet, dass die deutliche Überzahl der deutschen Gäste belegte. Der Pool, der zum Hotel gehörte, war völlig in Ordnung: er war sauber, aber aufgrund des Wetters ziemlich lauwarm und ein bisschen zu flach (bei 1,75 m Körpergröße ungefähr bis zum Bauch). Trotz allem würde ich sagen, dass das Hotel für Jugendliche, die eine schöne Zeit haben wollen, schon in Ordnung ist. Man sollte nicht zu genau hinsehen. Die Städte-Trips und das Mittelmeer entschädigen für vieles, auch Italiener die nach einem Fußballsieg laut hupend vor dem Hotel herumfahren ;) . Unser Wetter war die ganze Woche über bombastisch - fast schon zu gut. Wir waren in der letzten Juniwoche dort und haben es eigentlich sehr genossen. Zu bemängeln wäre noch das fehlende Gratis-Internet, an sich aber geht der Preis schon.

Unser Zimmer war für 6 Personen ziemlich klein. Die Möbelierung beschränkte sich auf 3 Hochbetten, die gefährlich instabil aussahen. Ich hatte eines der unteren Betten; jedesmal, wenn sich die Person auf dem oberen Bett umgedreht hat, hat das Bett geschwankt - anderherum war es denke ich genau so. Außerdem hatten die Personen auf den oberen Betten permanent Angst, im Schlaf herunterzufallen, weil es keine Begrenzung gab. Um ins Bett zu kommen war sowohl unten als auch oben Sport notwendig: oben, weil es keine Leiter gab und man hier seine Kletterkünste testen konnte und unten, weil der Zwischenraum zwischen den Betten so niedrig ist, dass man von der Seite eine Art Ninjarolle machen muss, um sich zu platzieren. Außerdem sind ständig meine Haare an dem Lattenrost des oberen Bettes hängengeblieben. Einen Schrank gab es nicht, also mussten wir zu 6. alle aus dem Koffer leben und die spartanische Möblierung wurde komplettiert durch 2 weiße Gartenstühle. Sonst gab es keine Möbel. Das Badezimmer war sehr klein, mehr als zwei Personen konnten nicht gleichzeitig vor dem Spiegel stehen. Außerdem war es fast permanent überschwemmt, weil der Abfluss nur geringfügig funktionierte. Unsere Dusche war sowieso ziemlich defekt, man konnte den Hebel/Hahn 360° drehen und die Temperatur veränderte sich nur, wenn man mit Kraftaufwand dagegen drückte und gleichzeitig in die Richtung drehte, in der man die richtige Temperatur vermutete. Sonst war es eigentlich immer eiskalt - bei 40 Grad Außentemperatur gar nicht so schlimm, aber trotzdem nicht gerade rühmlich.

Es gab eine Art Cafeteria, in die man morgens und abends geschlossen als Gruppe zum Essen gehen konnte. Das Frühstücksbuffett war wenig abwechslungsreich - es gab immer dieselben Brotaufstriche, Kuchen, Joghurt und Müsli. Dazu konnte man Saft, den ich persönlich ungenießbar fand, aus einem Automaten trinken oder überteuerte Getränke vom Personal kaufen (eigene Getränke durfte man weder beim Frühstück noch beim Abendessen mitbringen). Beim Abendessen gab es immer 1 vegetarisches (zumindest wurde das behauptet) und ein nicht vegetarisches Gericht, beides meistens Nudeln. Ich konnte vegetarisch und nicht-vegetarisch nicht auseinanderhalten und habe deswegen an zwei Abenden nichts gegessen. Bei den Nudelgerichten war von echter italienischer Küche nichts zu spüren; die Nudeln erinnerten an Marke "lieblos in den Topf geworfene Großpackung". Zum Abendessen gab es immer eine Salattheke, die aber nicht angemessen frisch wirkte - die Gurken waren gelb und schmeckten ranzig, etc.

Mit dem Personal habe ich kaum interagiert, da wir als Gruppe keine Beschwerden an irgendwen richten mussten. Wenn ich in Italien mit jemandem gesprochen habe, war das Gespräch meistens in Englisch und ist ziemlich reibungslos abgelaufen. Die Zimmer mussten wir vor unserer Abfahrt selber reinigen; hätten wir die Reinigung vergessen, wäre uns das von der Kaution (16€) abgezogen worden. Die Außenanlage sah stellenweise ein bisschen ungepflegt aus - auf dem Gelände gab es Kakerlaken (!), zum Glück aber nicht in den Zimmern. Postkarten konnte man an der Rezeption abgeben, diese wurden umgehend abgeschickt.

Der Strand ist gegenüber vom Hotel. Der Steinstrand ist nicht so schön, wenn man aber weiter den Strand entlang geht, kann man gegen einen Eintrittspreis auch an einem Sandstrand baden. Abends kann man sich am Strand sehr schön unterhalten, während man auf den größeren Steinen sitzt und auch der Sonnenuntergang lässt sich von dort wundervoll beobachten. Läuft man circa 10 Minuten in den Ort hinein, findet man mehrere Gaststätten, einen Supermarkt, Souvenierläden und andere kleine Geschäfte. Ausflüge lassen sich mit dem Bus gut nach Florenz machen oder, besonders empfehlenswert, Lucca, wo es gute Einkaufsmöglichkeiten gibt und auch einige Sehenswürdigkeiten.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Wegen dem Pool würde ich Pluspunkte geben, einen Volleyball-Platz gab es auch, den wir nicht genutzt haben. Zum Strand habe ich oben schon etwas gesagt. Sonstige Freizeitangebote waren sozusagen nicht existent.