- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Weil meine Mutter und ich Litauen kennenlernen wollten und ich durch die unterschiedlichen Wünsche einen Kultururlaub (ich) mit einem Bade-/Wanderurlaub (meine Mutter) kombinieren mußte, entschieden wir uns für Palanga als Standort für sämtliche Ausflüge. In den Reisekatalogen von DERTOUR und TUI fiel uns das Hote "Palangos Vetra" besonders positiv auf. Das Hotel Palangos Vetra liegt am westlichen Rand des sehr lebhaften Sommerdomizils Palanga und ist vornehmlich als Hotel für Businessgäste ausgelegt. Mit 30 Zimmern, 2 Konferenzräumen und einem "Business Room", der einen kostenlosen Internetzugang bietet, handelt es sich um ein eher kleines Hotel, was aber für die Gäste durch den sehr persönlichen Service absolut von Vorteil ist. Das Hotel selbst ist ein eher unaufälliger Bau, der in zartem Gelb und Weiß gehalten ist. Die Zimmer verteilen sich über drei Stockwerke, zum Großteil mit Blick auf den Botanischen Garten bzw. den angrenzenden Wald. Die Gäste kommen zumeist immer noch aus Russland, vermehrt jetzt aber auch aus englischsprachigen Ländern. Generell hat sich in ganz Litauen immer noch nicht die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine EU-Sprache im Tourismus - am besten Englisch - eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass sich Fremde hier wohlfühlen. An der Rezeption sind Basis-Englischkenntnisse vorhanden, mehr allerdings nicht, das Personal im Restaurant spricht besser Englisch. Aber hier gilt, was ich in ganz Litauen gelernt habe: mit ein wenig Geduld und Offenheit funktioniert alles gut - auch wenn einmal beiden Seiten die Worte ausgehen sollten. In den Leistungen des Hotels eingeschlossen ist das Frühstück. Ein Arrangement für Halbpension wird leider nicht angeboten, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass man in Litauen noch nicht so sehr an Gäste gewöhnt ist, die länger als einige Tage bleiben. Die meisten besuchen das Baltikum immer noch im Rahmen einer Rundreise, weshalb der Aufenthalt in einem bestimmten Hotel meist nur sehr kurz ist. Für Gäste wie meine Mutter und mich steht das hauseigene Restaurant "Pelikanas" zur Verfügung, in dem man morgens nicht nur frühstückt, sondern das auch eine wirklich gute Küche für den kleinen und großen Hunger bietet. Hotelgäste erhalten im Restaurant 10% Rabatt auf ihre Konsumation. Für Gäste, die mit dem Auto anreisen, steht ein hoteleigener Parkplatz im Hof zur Verfügung. Erholungsbedürftige können außerdem einen kleinen Wellnessbereich mit Minipool, Jacuzzi, Sauna und Dampfbad nützen. Allerdings ist die kostenlose Benützung für die Gäste nur von Montag - Freitag 09:00 - 12:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 Uhr - 14:00 Uhr möglich. Außerhalb dieser Zeiten bezahlt man 200 Litas (umgerechnet 60 Euro) pro Stunde für die Benützung des Wellnessbereichs. Die Hotelleitung argumentiert, dass dieser Bereich außerhalb der angegebenen Zeiten kaum frequentiert wird, dass man einzelnen Gästen, die Bad und Sauna darüber hinaus nützen wollen, die Gesamtkosten des Saunabetriebs verrechnen muss. Das finde ich zwar ziemlich übertrieben, aber wie heißt es so schön: andere Länder, andere Sitten. Ich muss aber auch hinzufügen, dass meine Mutter und ich den Wellnessbereich nur ein einziges Mal benutzt haben, weil das Wetter an diesem Tag so schlecht war, dass wir einfach nicht vor die Türe gehen konnten. Mir persönlich war der Pool viel zu klein - nach zwei Tempi stieß man am anderen Rand an. Aber mir ist auch klar, dass das Becken eher zum Abkühlen nach der Sauna gedacht ist und nicht dafür, um ein Schwimmtraining abzuhalten. Außerdem wollte ich ohnehin so viel wie möglich von Litauen sehen, sodass mir der Wellnessbereich - auch wenn alles viel größer gewesen wäre - ohnehin nicht wichtig war. Zwar im Hotel untergebracht, aber privat und eigenständig betrieben, gibt es auch noch einen kleinen Spa-Bereich, in dem man sich verschiedenen Behandlungen und Massagen unterziehen kann. Auch dort erhält man als Hotelgast Rabatt, und zwar 20%. Ich habe diesen Bereich allerdings nie getestet, weil ich den ganzen Tag im Land unterwegs war. Der Standard wird von diversen Reiseveranstaltern - in Übereinstimmung mit der dem Hotel zuerkannten Kategorie - mit 4* bewertet, was absolut richtig und realistisch ist. Zwar ist Litauen generell ein Land, in dem auf Sauberkeit geachtet wird. Im Hotel war die Sauberkeit jedoch besonders augenfällig. Das war einer der vielen Pluspunkte beim Palangos Vetra. Litauen ist kein Land für Strand- oder Stubenhocker. Wer individual reist, sollte sich besser einen Mietwagen nehmen und so viel wie möglich im Land herum fahren. Allerdings Achtung: Höchstgeschwindigkeiten werden sehr ernst genommen, und die litauische Polizei überwacht das auch sehr gerne. Generell sind Litauer - sofern nicht ein Ausländer (besonders schlimm sind die Russen) am Steuer sitzt - sehr defensive Autofahrer. Zum Überholen wird immer schon sehr weit hinter dem nächsten Fahrzeug angesetzt, ein Schneiden, knappes Auffahren oder ein sich irgendwo Hineindrängen gibt es nicht. Hupen geht gar nicht, und Beschimpfungen wie sich auf die Stirn zu tippen oder gar den Stinkefinger zu zeigen sind absolutes TABU! Auf litauischen Straßen geht es sehr zivilisiert und fast höflich zu. Nur bei den Vorrangregeln sind die Litauer sehr schleißig. Es fährt, wer schneller und manchmal auch stärker ist. Generell sind die Straßen zwischen der Hauptstadt und der Küste sehr gut ausgebaut. Man kommt auf der Via Baltica (teilweise Schnellstraße, hauptsächlich Autobahn) sehr gut und schnell voran. Die Straßen sind nahezu menschenleer, alle 50 km wird man einmal überholt oder trifft auf Gegenverkehr. Entlang der Via Baltica gibt es viele Tankstellen und Raststätten, sodass man nie um einen plötzlich leeren Tank fürchten muss. Abseits der Autobahn muss man allerdings auf eher schlechte Straßenverhältnisse gefasst sein. Besonders in ländlichen Gegenden sind Straßen oft unasphaltiert, sodass man über viele Kilometer hinweg auf Pisten aus groben Schotter, Sand oder Erde dahinschlittert. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in Litauen immer noch sehr gut. Die Preise liegen weit unter dem mitteleuropäischen Preisniveau. Wer Geschenk mit nach Hause bringen will, nimmt am besten Ruta-Schokolade, die traditionelle Schokolade Litauens mit (Milka und Lindt können sich schämen gehen), mit, denn mit dieser leckeren Schokolade hat wirklich jede Naschkatze ihre Freude. Obwohl es sich dabei um sehr hochwertige Konfiserie handelt, ist die Ruta-Schokolade für Mitteleuropäer immer noch sehr günstig. Der Preis für Bernstein hat ziemich zugelegt, ist aber im Vergleich zu Mitteleuropa immer noch auf einem vernünftigen Niveau. Zu Schleuderpreisen sind zwar keine Schmuckstücke mehr zu haben, dennoch sind die Preise als sehr vernünftig zu bezeichnen. Aufgrund des kalten Klimas erscheint die beste Reisezeit für Leute, die gerne in der sehr sauberen und schönen Ostsee baden wollen, der August zu sein, weil sich da das Wasser schon etwas aufgewärmt hat. Wer aber gerne eines der wichtigsten Feste des litauischen Festkalenders, nämlich das Mittsommernachtsfest am 23.Juni iterleben will (unbedingt ein MUSS!), der sollte schon Mitte bis Ende Juni in Litauen vorbeikommen. Zu dieser Zeit erlebt man auch die Weißen Nächte, wie es in Russland heißt, mit. Das heißt, richtig dunkel wird es erst nach Mitternacht. Davor ist es sehr hell. Wir haben den Juni für unsere Reise gewählt, weil da noch nicht die Hauptsaison ausbricht und wir einfach Ruhe haben wollten. Leider war das Wetter auch sehr unbeständig und wir hatten ettliche wolkige und sogar regnerische Tage. Dennoch ist die Natur in Litauen so schön, dass ich sogar bei Schlechtwetter meine Touren gemacht habe. Telefonieren funktioniert mit dem Handy sehr gut. Mittlerweile haben österreichische Handybetreiber schon ganz gute EU-Roamingtarife, mit denen man keine Horrorrechnung befürchten muss. Noch etwas zum Land: Schockierend war für mich die Dichte an sowjetischen Relikten. Mein Reiseführer hatte das leider viel zu sehr abgeschwächt, sodass ich erst mal ziemlich schockiert war, als ich die Randbezirke in den Städten sah. Dort faulen die exsowjetischen Plattenbauten vor sich hin. Leider sind auch viele Sehenswürdigkeiten in schlechtem Zustand - vielerorts fragt sich der kritische Reisende, was die Leute die letzten 20 Jahre seit dem Fall des Eisernen Vorhangs getan haben. Nicht vergessen sollte man aber auch, dass es für diese Länder offenbar ziemlich schwer ist, die russische Vergangenheit abzuschütteln und dass vielerorts für die Renovierung der historischen Bauten schlichtweg das Geld fehlt. Wer derart vorbereitet Kaunas und Vilnius besucht, wird nicht enttäuscht werden. Allerdings sollte man darauf gefasst sein, dass ein krasser Unterschied der Städter im Vergleich zum großen Rest von Litauen besteht. Leider trifft man in großen Städten wie Kaunas und Vilnius sehr viele, sehr auffällig unfreundliche Menschen an. So einen krassen Unterschied habe ich noch in keinem Land erlebt. Sobald man sich aber aus der Stadt entfernt, trifft man sofort wieder die Wesensart an, die ich persönlich an den Litauern so schätze: ruhig und zurückhaltend, aber sehr freundlich und herzlich. Das Reisen in Litauen ist absolut sicher. Durch die sehr zurückhaltende Art der Menschen kann man auch als Frau alleine weite Strecken zurück legen. Das habe ich 14 Tage lang gemacht und fühlte mich vollkommen sicher. Weder wird man/frau belästigt noch sonst irgendwie angesprochen. Macht man allerdings den Eindruck, rat- oder hilflos zu sein, überwinden die Litauer ziemlich schnell ihre Zurückhaltung und zeigen große Hilfsbereitschaft. Man hat in diesem Land seine Ruhe, was ich sehr schätze, wird aber trotzdem mit offenen Armen empfangen. Das fand ich an Litauen besonders schön.
Die mit Abstand größten Zimmer fand ich in diesem Hotel vor. Ohne Übertreibung hatte unser Zimmer annähernd die Größe meiner Wohnung in Österreich. Man betritt das Zimmer durch einen relativ großen Vorraum, in dem die Kleiderschränke stehen. Seitlich zweigt die Türe in ein kleineres Badezimmer ab, geradeaus geht es ins Schlafzimmer. Eher nüchtern, aber zweckmäßig und großzügig eingerichtet öffnen die Zimmer den Blick hinaus auf den Botanischen Garten bzw. den Wald. Die Zimmer haben große Fenster und sind sehr hell. Aufgrund des kühlen Klimas bedarf es keiner Klimaanlage. Aber jedes Zimmer verfügt über eine Heizung, auch das Badezimmer ist beheizbar. Darüber hinaus sind die Zimmer mit Fernseher (leider nur ein deutschsprachiger Kanal, zwei englischsprachige und ansonsten nur russische bzw. litauische Programme), eine kleine Minibar, Telefon und Safe. Im Badezimmer hat man einen Haartrockner und einen Vergrößerungsspiegel zur Verfügung. Auch wenn das Hotel schon etwas älter ist, wird überall auf eine gute Instandhaltung geachtet. Die Zimmer sind sauber und werden regelmäßig gereinigt. Die Handtücher werden jeden Tag, die Bettwäsche alle 2- 3 Tage ausgewechselt. Wir haben uns in unserem Zimmer (Doppelzimmer) aufgrund der Größe und Großzügigkeit sehr wohlgefühlt.
Das hoteleigene Restaurant "Pellikanas" wird morgens als Frühstücksraum benutzt. Das Restaurant ist großzügig mit kleineren Tischen ausgestattet und schließt zur Straße hin mit einer großen Glasfront und einem kleinen Wintergarten ab. Auch hier wird auf Sauberkeit und Hygiene absolut Wert gelegt. Für das Frühstücksbuffet gilt: klein, aber fein. Es ist für internationale Verhältnisse ziemlich klein, bietet aber trotzdem für jeden Geschmack etwas udn besticht besonders durch Frische und Qualität. Typisch litauisch frühstücken kann man, in dem man frischen Fisch, Krautsalat und Bratkartoffel verzehrt. Für russische Gäste gibt's Plinis mit Sauerrahm oder Marmelade und für alle anderen das typische Frühstücksprogramm von Würstchen über Gemüse, Wurst, Käse und Müsli. Besonders positiv fällt auf, dass in Windeseile nachgefüllt wird, wenn eine Speise zur Neige geht. Falls das Personal einmal etwas übersehen sollte, genügt ein kleiner Hinweis und wenige Augenblicke später ist alles wieder komplett. Das Hotel bietet zwar keine Halbpension, man kann aber à la card essen. Das Restaurant führt sowohl sehr verfeinerte litauische als auch internationale Küche. Nicht nur für litauische Verhältnisse kann man das Restaurant punkto Service, Qualität der Speisen und Ambiente als sehr angenehme, gehobene Gastronomie bezeichnen. Als Fischfan hatte ich mich zwei Wochen lang hauptsächlich durch die vielen Fischgerichte durch gekostet und war wirklich begeistert! Von Heilbutt über Butterfisch und Lachs, Meeresfrüchte und Fischsuppe bekommt man so ziemlich alles, was das Meer hergibt. Generell entspricht der Geschmack der Speisen der typisch litauischen Küche: sehr wenig Salz, sehr mild angerichtet, viele frische Kräuter, die die Speisen so aromatisch machen. Die Atmosphäre ist auch im Restaurant gemütlich und persönlich. Man kümmert sich sehr gut um die Gäste. Die Preise bewegen sich für litauische Verhältnisse auf einem sehr teuren Niveau, sind aber für österreichische und auch deutsche Verhältnisse immer noch sehr günstig. Das teuerste Gericht der Speisekarte war der Heilbutt mit einem Preis von 32 Litas (umgerechnet weniger als 10 Euro). Trinkgelder sind in Litauen nach wie vor noch nicht so üblich. Überhaupt ist die Freundlichkeit einem Gast gegenüber in Litauen nicht vom Trinkgeld abhängig. Besonders im Hotel war man sehr befremdet darüber, als ich bei der Abrechnung dem Personal für 14 sehr nette Tage ein Trinkgeld überreichen wollte. In Gastronomiebetrieben außerhalb des Hotels war man mit der Gepflogenheit des Trinkgelds besser vertraut, rechnete aber auch dort nicht fix damit.
Wer Litauen besucht, muss die Eigenart der Litauer kennen: sie sind sehr freundlich und herzlich, aber wortkarg. Sie sprechen kein Wort zu viel, Smalltalk ist absolut unüblich. Ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit bemerkt man durch kleine Gesten. Das bedeutet im Umgang mit Litauern Ruhe, Geduld und Offenheit. Wer sich auf die ruhige, zurückhaltende Wesensart einläßt, wird schnell belohnt. So präsentierte sich auch das litauische Personal im Hotel. Zusammenfassend gesagt habe ich noch nie einen derartig persönlichen und fast liebevollen Service in einem Hotel erlebt. Wir wurden nicht nur sehr herzlich willkommen geheißen, sondern so auch durchgängig 2 Wochen behandelt! Mit wenigen Worten, aber vielen Gesten und Taten ließ man die Gäste spüren, wie willkommen jeder Einzelne ist. Auch wenn die Fremdsprachenkenntnisse des Personals eher russischlastig waren und das Englisch leider nur mangelhaft war, stand das persönliche Bemühen um die Gäste immer im Vordergrund. Das begann bei Kleinigkeiten wie Trinkgläsern, die die Reinigungsdame auf dem Tisch platzierte, als sie unsere mitgebrachten Mineralwasserflaschen entdeckte und ging bis zu einem - nicht angeforderten - riesigen, liebevoll zusammengstellten Querschnitt des Frühstücksbuffets, den zwei Kellner am Abend vor unserer Abreise in unser Zimmer brachten, um uns trotz des frühen Aufbruchs um 6:00 Uhr früh Richtung Vilnius nicht ohne Verpflegung von dannen ziehen zu lassen. An der Rezeption erhält man kopierte Stadtpläne, um sich in Palanga zurecht zu finden und auch sonst alle notwendigen Informationen zur Infrastruktur. Hat man Ansichtskarten geschrieben und frankiert, kann man diese auch an der Rezeption abgeben - dort sorgt man dafür, dass sie zur Post kommen. Dieser Service war sehr verlässlich - alle Ansichtskarten sind bei den Adressaten angekommen. :-) Die Zimmer wurden jeden Tag gründlich gereinigt, die Handtücher täglich und die Bettwäsche alle 2 bis max. 3 Tage gewechselt. Beschwerden hatten wir wirklich keine - dazu gab es wirklich keinen Grund. Aber auch sehr kritische Fragen können manchmal unangenehm für das Personal sein. Meine besonders kritischen Fragen nach dem Grund für die hohen Benützungsgebühren außerhalb der offiziellen Betriebszeiten des Wellnessbereichs wurden sehr freundlich und ausführlich beantwortet. Die Rezeption nimmt sich für jeden Gast so viel Zeit, wie notwendig ist, um die Anliegen gut zu behandeln. Ein sehr persönlicher Service eben.
Zwar stand schon im TUI-Katalog, dass das Hotel direkt am Botanischen Garten liegt. Dass das Hotel aber wirklich derartig ruhig liegt, hätte ich nicht gedacht. Die positive Überraschung war umso größer, als wir feststellten, dass die kleine Straße vor dem Haus kaum befahren wird. Direkt vor der Fensterfront der Zimmer wachsen entlang der Straße hohe Kastanienbäume, die zum einen den Einblick in die Zimmer verwehren und zum anderen für eine herrliche grüne Aussicht sorgen. Gleich über die Straße liegt der Botanische Garten bzw. der benachbarte Wald. Bei Regen liegt der Duft von Kiefern und nasser Erde in der Luft - spätestens hier wird klar, dass Litauen mit einer herrlichen Natur punktet. Der Strand ist 300 - 500 Meter vom Hotel entfernt. Man geht 5 Minuten quer durch's Grün des riesigen Botanischen Gartens und sieht sich schnell einem sehr sauberen Strand gegenüber. Weißer Sand und eine weitläufige ebene Fläche machen den Strand ideal für Kinder, die dort herumtollen und Sandburgen bauen können. Die Vermietung von Liegen und Sonnenschirmen ist in Litauen nicht üblich, sodass man zumindest ein dickes Handtuch oder eine andere gute Unterlage zum Liegen mitbringen sollte. Ein Spezifikum ist auch der Wind, der bei jeder Temperatur durchs Land fegt. Man sollte sich nicht wundern, wenn es sich die Litauer schlauerweise in den Kuhlen und Gruben der Dünen gemütlich machen . Dort ist es relativ windstill, man kann auch bei kühleren Temperaturen (die dort oben durchaus üblich sind) gut in der Sonne bräunen und läuft dabei nicht immer seinen Sachen hinterher. Einmal hinter meinem Handtuch her gerannt, und ich war schlauer. :-) Wer es gerne laut und lebhaft hat - was aber auch heißt viele viele, zumeist russische Touristen - muss nicht weit gehen. Die J. Basanaviciuas Gatve (gatve = Straße) ist die Touristenmeile in Palanga. Ich kann diesen Zustand nur so beschreiben: laut - schrill - überfüllt - schrecklich. Hier reiht sich ein Lokal an das andere, wobei sich die Gastronomiebetriebe in der Lautstärke ohrenbetäubender Technomusik überbieten, dazwischen viele Souvenirgeschäfte und Bernsteinläden. Auch einige Vergnügensbetriebe mit Riesenrad und Autodrom gibt es dort. Das Niveau dieses touristischen Umtriebs würde ich aber als ziemlich tief beschreiben. Wer diesen Rummel trotzdem mag, ist in 10 Minuten zu Fuß im Getümmel. Banken und das Postamt sind durch die Lage am Rande des Ortes etwas weiter (ca. 20 Minuten zu Fuß) entfernt. Genauso weit entfernt liegt auch der Busbahnhof gleich neben dem Markt, der Palanga mit allen größeren Städten Litauens (Vilnius, Kaunas, Siauliai, etc.) verbindet. Allerdings ist man für Ausflüge in Litauen mit einem Mietwagen besser dran. Palanga hat auch einen Flughafen, der nicht direkt, sondern über Kopenhagen und Riga angeflogen wird. Dementsprechend spärlich ist auch der Flugverkehr, was für ruhebedürftige Gäste von Vorteil ist. Es landen hier auch kleinere Flugzeuge, die bedeutend weniger Lärm machen. Der Transfer dauert hier gerade mal 10 Minuten. Wer allerdings - wie wir - in Vilnius ankommt, muss Litauen in seiner gesamten Länge abfahren und erreicht Palanga nach etwa 370 km oder 3,5 Stunden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Weil das Hotel eher auf Businessgäste ausgelegt ist und Litauen (so wie seine baltischen Nachbarn) kein typisches Badeurlaubsland ist, trifft man hier auch kaum klassische Ferienclubs mit den bekannten Einrichtungen wie Kinderclub, etc. an. In Litauen findet man keine Außenpools, was mit dem durchwegs kühlen bis kalten Klima zu tun hat. Im Baltikum herrscht schon ein sehr starker skandinavischer Einfluss, besonders bei der Liebe zum Saunieren. Der Wellnessbereich im Hotel ist zwar sehr klein, beinhaltet aber alles, was zum Saunieren notwendig ist: ein sehr sehr kleines Pool (zwei Tempi und man stößt an den Rand), ein Jacuzzi, ein Dampfbad und eine Sauna. Es gibt ausreichend Garderoben mit einzeln versperrbaren Kästchen, in denen je ein frisches Handtuch für den Gast hinterlegt ist. Am Ausgang stehen Boxen, in die die gebrauchten Handtücher hinein geworfen werden können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andrea |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 4 |