Hotel Paradis Palace

Gepflegtes, relativ großes Hotel mit Haupthaus und Bungalows in einer schönen Gartenanlage, Pools (auch für Kinder), Wasserrutsche, Indoor-Pool, Fitnessraum. Überwiegend deutsche Urlauber, Franzosen, Italiener, einige Schweizer und auch arabische Gäste. Im Mai nicht sehr viele Gäste, angenehm für die Urlauber. In Gesprächen stellt sich heraus, dass es hier viele deutsche Urlauber gibt, die sehr oft (manche 3-4 mal pro Jahr!) in dieses Hotel kommen, auch während der Revolution im Land waren und auch weiterhin wiederkommen wollen. Der Spa-Bereich ist schön, verlangt aber europäische Preise, teilweise sind die Behandlungen sogar teurer als in Deutschland. In Gesprächen mit anderen Urlaubern wird deutlich, dass mehr Urlauber den Spa besuchen würden, wenn die Preise nicht so hoch wären. Es wäre auch angenehmer, wenn eine Frau auch die europäischen Frauen (nicht nur die arabischen) behandelt. Auch für Europäerinnen ist es gewöhnungsbedürftig, fast nackt von einem unbekannten Mann abgeschrubbt zu werden. Die Handy-Erreichbarkeit ist o.k. Ich musste einmal über ein Hoteltelefon ins Inland kurz telefonieren, wofür mir 10 Dinar (!) berechnet wurden. Der Tagesverdienst eines Kellners, das fand ich unverschämt. Wer eine Handykarte im Fotoshop (10 Dinar) oder außerhalb (gibt es für 3 Dinar) kauft, kann billig und problemlos auch nach Hause telefonieren oder SMS verschicken. Safebenutzung wird mit 10 Dinar pro Woche berechnet. Meine Frage nach einem Mietwagen konnte die Rezeptionistin nicht beantworten. Sie meinte so ungefähr 80 Dinar pro Tag, konnte mir aber keine genauere Auskunft über Preise, die Autos selbst oder sonstiges geben. Prospekte gab es nicht. Bietet man Mietwagen im Hotel an, sollte man hierüber auch Auskunft erteilen können. Außerhalb des Hotels gibt es einen Mietwagenverleih; hier gibt es Prospekte und auch Preise (ein Renault für 40-50 Dinar pro Tag). In der Medina Hammamet oder auch am Hafen sind die Verkäufer äußerst aufdringlich, nach einer Stunde half nur die Flucht. Schade. Auch am Strand gibt es nette und weniger nette Verkäufer. Man darf aber nicht vergessen, dass viele von diesen Menschen ums nackte Überleben kämpfen. Deshalb bitte Nachsicht üben, auch wenn es nervt. Manchmal bleibt nur die Flucht in die Hotelanlage, weg vom Strand. Aber macht Ausflüge und kauft auch ein, jeder Dinar hilft den Menschen in Tunesien, die es verdient haben, endlich ein besseres Leben führen zu dürfen.

Gartenanlage. Schade finde ich die handwerklich teilweise schlechte und lieblose Verarbeitung; welche kein Bauherr hier so abnehmen würde. Aber das ist leider oft in südlichen Ländern der Fall. Vermisst habe ich einen Handtuchhalter zum Trocknen der Handtücher oder Badesachen. Gibt es weder im Zimmer, noch auf dem Balkon. So bleibt nur das Geländer, oder die Bestuhlung des Balkons. Hier sollte man unbedingt nachbessern (was auch vom Direktor so versprochen wurde). Vom Pool aus hat das Haupthaus den Charakter einer Pfadfinder-Anlage, überall hängen über den Geländern Handtücher, Badesachen usw. Die Sauberkeit des Zimmers war nach Nachbesserung o.k. Das lag hauptsächlich daran, dass wohl aufgrund der Belegung die Zimmermädchen vorübergehend durch die Hausboten ersetzt wurden, was keine besonders gute Idee ist. Kein arabischer Mann schwingt gerne den Putzlappen.

Die Qualität der Speisen und Getränke ist gut bis sehr gut. Die landestypischen Gerichte sind hervorragend, das Dessert-Angebot eine tägliche Versuchung. Nur sollte man vielleicht über die Anschaffung einer neuen Spülmaschine nachdenken oder das Geschirr vor der Herausgabe besser kontrollieren. Teller und Bestecke waren teilweise noch mit Speiseresten behaftet. Beim Frühstück könnte die Käse- und Wurstauswahl (zwei Sorten, immer gleich) etwas variieren, aber damit kann man leben, gibt ja sonst mehr als genug. Sushi ist zwar nett gemeint, wird aber mit Käse (!) und nicht mit Frischfisch zubereitet. Da Asiaten überwiegend unter Laktoseintoleranz leiden, ist dies eine unbekannte, etwas merkwürdige Variante. Der Speisesaal ist sehr groß. Wenn das Hotel voll belegt ist, stelle ich mir die Geräuschkulisse entsprechend vor.

Die Freundlichkeit des Personals war überwiegend sehr gut, bis auf einige "Anlaufschwierigkeiten" abends in der Bar. Nach einer Beschwerde beim Hoteldirektor änderte sich dies sofort, es gab keinen Grund zur Beanstandung mehr. Das Personal verfügt überwiegend über beneidenswerte Fremdsprachenkenntnisse, viele in 4-5 (!) Sprachen, es gab keine Verständigungsschwierigkeiten. Hervorzuheben ist besonders der abendliche Besuch im Teeroom, wo ein sehr angenehmer freundlicher Mitarbeiter die Gäste mit köstlichem Minztee (unbedingt probieren) zuvorkommend und emsig bediente. Hier wird man auch lächelnd in den Umgang mit der Wasserpfeife eingewiesen, was ich als Nichtraucher aber nicht probiert habe. Unsere Reiseleitung war eine Katastrophe! Wir hätten gerne noch ein paar Tage verlängert. Der Reiseleiter war erst nicht zu erreichen (drei in der Mappe angegebene Telefonnummern stimmten nicht), war dann unfreundlich und verwies uns unwillig an die Zentrale in Deutschland, das sei nicht seine Aufgabe (?). Nach Intervention und Hinweis auf eine Beschwerde bezüglich seiner Kompetenz, wurde dann doch ein Angebot unterbreitet, das völlig inakzeptabel war. Schade.

Hotel mit direktem Strandzugang. Der Strand wurde täglich (!) gesäubert, angespülte Algen sofort entfernt. Da hatten es andere Urlauber (gerade Richtung Hafen) schlecht getroffen, hier wurde nichts gesäubert, stinkende Haufen überall. Wir merkten davon nichts, einige Hotels waren wohl geschlossen. In die Medina nach Hammamet ein Fußmarsch von mehr als einer Stunde am Strand nach links, zum Hafen ist es nur gut eine halbe Stunde nach rechts. Transfer zum Flughafen Enfidha angenehm kurz (30 min.); unsere Fahrt ging auch direkt in das Hotel, andere wurden nicht angefahren. Drei Einkaufsmöglichkeiten direkt im, neben und gegenüber dem Hotel, sonst bleibt nur der Fußmarsch oder das Taxi (Hafen oder Hammamet 3-5 Dinar, je nach Taxifahrer). Über Ausflüge (Nabeul, Landesinnere, Sousse, Piratenschiff usw.) kann man sich vor Ort informieren, Preise waren verhandelbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Strand (Wasser klar und sauber), Pools sauber und gepflegt. Die Einkaufsmöglichkeiten im Hotel sind naturgemäß teurer als draußen. Internet wurde nicht genutzt; ich war im Urlaub und nicht im Büro. Einigen Gästen war dies nicht so ganz klar. Hier wurde laut und unüberhörbar telefoniert, im Restaurant der PC beim Essen benutzt. Das ist stilloses Gästeverhalten, da kann man dem Hotel keinen Vorwurf machen. Liegestühle waren mehr als ausreichend vorhanden, da das Hotel nur wenig belegt war. Ich würde bei dieser Belegung die Hälfte wegstellen. Die teilweise lange anhaltende dröhnende und laute Musik rund um den Pool empfand ich persönlich als störend, am Strand hört man davon aber gottseidank nichts. Der Fitnessraum sollte generalüberholt oder geschlossen werden. Über Animation, Kinderclub und Disco kann ich keine Aussage machen, da nicht teilgenommen.