- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel Pid Templem befindet sich mitten in der Altstadt von Ivano-Frankivsk. Nur wenige Schritte vom Rynok, also vom "echten" Zentrum entfernt. Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass einige Gäste bei der Anreise Probleme hatten das "winzige" Hotel zu finden. Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann. Zwar konnte mich das Taxi nicht direkt vor dem Eingang abladen (Fußgängerzone), aber die 20 Meter zwischen Straße und Hotel wahren selbst im eisigen Winter eher ein Katzensprung. Sollte ein Taxifahrer das Hotel nicht kennen, so lässt man sich simpler Weise an der Philharmonie absetzen. Die steht nämlich unmittelbar neben dem Hotel. Auch die Taxi-Kosten (mit Trinkgeld 50 UAH vom Airport bis zum Hotel) hielten sich in Grenzen. Wegen der zentralen Lage sind quasi alle Attraktionen von Ivano-Frankivsk zu Fuß zu erreichen. Einen Stadtplan gab es im Hotel. Shops, der örtliche Marktplatz (Bazar) und eine Menge guter Restaurants ebenso in Laufweite. Wobei das Hotel neben dem eigenen Restaurant (im Hinterhoch) noch ein Mini-Cafe zur Straße hin betreibt. Das Hotel selbst ließ sich nur über den Hinterhof betreten. Der Empfang an der Rezeption war etwas unterkühlt und unsensibel. Keine echte Begrüßung, weil die Rezeptionistin gerade am Telefonieren war. Nach Vorlage vom Pass wurde dann wortkarg das Zimmer zugeteilt. Die Zahlung war bis auf die lokale Touristen-Steuer bereits von der Kreditkarte abgebucht worden (obwohl diese laut "booking" nur als Garantie dienen sollte). Mein Deluxe Doppelzimmer befand sich im dritten Stockwerk welches nur über eine düstere Treppe zu erreichen war. Einen Fahrstuhl gab es im Hotel leider nicht. Besonders belustigend: Die sehr sensiblen Bewegungsmelder mit denen das Licht immer unmittelbar beim Betreten des jeweiligen Treppen- und Flur-Abschnittes ein- und schnell wieder ausgeschaltet wurde. Offiziell versteht sich das Hotel als Hotel-Museum. Denn an gleicher Stelle war früher eine Synagoge beheimatet. Aus diesem Grund sind auf den Fluren ein paar Ausstellungsstücke und Vitrinen aufgebaut. Insgesamt ist die Deko aber recht ungünstig in Szene gesetzt und die Beschriftung zudem nur in der Landessprache gehalten. Auch eine kleine Einweisung oder Führung hätte sicherlich gut getan und die Freude gerade in diesem Hotel "Gast" zu sein deutlich gesteigert. ZIMMER Das Zimmer selbst von angenehmer Größe (ca. 25 Quadratmeter). Zu öffnen mit moderner Key-Card. Allerdings war der dritte Stock zugleich das Dachgeschoss. Daher gab es keine echte Aussicht und die einzigen beiden Fenster in der schrägen Decke bestanden aus Dachluken (mit Gardienen und Rollo verhängt). Der Boden mit einem dünnen, hellbraunen Teppich ausgelegt. Die Wände nicht wie in der offiziellen Hotelbeschreibung mit Pastelltönen gestrichen, sondern in "purem Gold". Was aber wieder um nur bei direkter Beleuchtung zu erkennen war. Ein paar eher zu klein geratene Bilder mit jüdischen Karikaturen zur Auflockerung an den Wänden verteilt. Das Mobiliar eher im Großmutter-Stil gehalten. Komplett aus dunkelbraunem Holz. Ein breiter Kleiderschrank mit 3 Türen (inklusive Zimmer-Safe), eine Mini-Bar (kostenpflichtig), ein hellbraunes (nicht sonderlich bequemes) Sofa, ein Beistelltisch, das Doppelbett inklusive zwei Nachttischen. Dazu noch ein moderner Flachbild-Fernseher an der Wand. Allerdings verfügte das Zimmer über keinen Schreibtisch. Der Schlafkomfort eher mäßig. Zwar war die Matratze nicht durchgelegen, aber zu dünn. Das Bettzeug immerhin sauber. Nur 2 Kopfkissen und nicht 4 Stück wie auf den offiziellen Hotelbildern. Licht gab es zwar an jeder Ecke, die Schalter musste man zum Teil jedoch suchen (kein Master-Schalter zum Ausknipsen aller Lampen). Trotz Schnee und Eis eine gute Zimmertemperatur (zwei Heizkörper, zusätzliche Klimaanlage). Weniger Schön: Es gab zwar einen Wasserkocher, zwei Tassen, zwei Gläser mit Tee/Kaffee/Zucker/einer Flasche Wasser zum selbst aufbrühen, aber darüber prangte ein großes Schild. Demnach sollte nur das erste Kaffee- und Tee-Set gratis sein. Am nächsten Tag würde zwar nachgefüllt, jedoch ein möglicher Verbrauch auch in Rechnung gestellt. Als Passage in einem Buch von Ephrahim Kishon hätte man über diesen fast schon schwarzen, jüdischen Humor sicherlich gelacht. BADEZIMMER Das Badezimmer komplett mit dunkel- und hellbraunen Fliesen bestückt. Toilette, BD, Waschtisch mit beleuchtetem Spiegel, Badewanne mit Glas-Abtrennung (Wasserhahn, Handbrause, guter Wasserdruck, optimale Temperatur), Kosmetikspiegel und Haartrockner, sowie Handtuchwärmer an der Wand. Dazu 2 Badetücher, 2 Handtücher, 2 kleine Handtücher, 1 Tuch für die Füße. Diverses Hygiene-Material in kleinen Paketen (Shampoo/Duschgel, Seife, Wattestäbchen/Pads). Zwei Bademäntel und Hausschuhe standen ebenfalls bereit. SAUBERKEIT In Bezug auf die Sauberkeit hätte ich gerne die "volle Punktzahl" vergeben. "Wie geleckt" bis in die letzte Ecke. Jedenfalls bis ich die Toilette aufgemacht habe. Da lag dann ein dickes Büschel schwarzer Haare drin. Allen Ernstes habe ich mir dann erst einmal das Smartphone geschnappt und das kostenlose Wifi-Internet vom Hotel benutzt um zu "googlen" ob es sich bei den Haaren nicht eventuell um einen traditionellen Brauch handeln würde. Ich bin jedoch nicht fündig geworden. Darum weiß ich nicht ganz ob ich diesen Vorfall jetzt als Nachlässigkeit oder ebenfalls als ganz besonderen, "schwarzen, jüdischen Humor" abtun soll. FRÜHSTÜCK Das Frühstück gab es im Restaurant des Hotels im Erdgeschoss. Wobei im Restaurant kaum genug Tische und Sitzplätze für alle Hotelgäste vorhanden waren. Die Frühstückszeit musste am Abend vorher festgelegt werden. Dazu konnte man sich aus einer recht großen Listen (nur schlecht kopiert, kaum zu lesen, aber wenigstens mit englischer Übersetzung) pro Person ein Gericht herauspicken. Zusätzlich wurden noch Saft und Tee angeboten. Geschmack und Menge vom Frühstück angenehm. Man wurde satt. Wobei die Apfel-Pfannkuchen (mit Marmeladen-Beigabe!? anstatt Schmand) jedoch so dick und trocken waren, dass mir diese fast im Hals stecken blieben. Da hätte ich lieber das Spiegelei mit Toast (vom Tisch nebenan) gehabt.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2016 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 518 |