Hotel Piergiorgio Palace

Es handelt sich um einen wahren Palast im Zuckerbäckerstil, der leider die Zeit, aber keinen Renovator gesehen hat. Früher wohnte hier mal der US-amerikanische Botschafter, später der italienische Modedesigner Piergiorgio. Das Hotel besteht aus mehreren weißen Gebäuden mit viel Holzverschalung. Es ist an sich eine Sehenswürdigkeit am Ort. Leider ist es derart heruntergekommen, daß es nur noch als ganz einfaches Hotel rangieren kann. Zudem ist es extrem schlecht geführt. Im Hauptgebäude gibt es drei Stockwerke mit Zimmern und ein Foyer wie in einem Herrenhaus. Dort ist auch die kleine Rezeption. Geht man nach hinten wieder aus dem Gebäude hinaus, so erreicht man eine Ebene mit dem Swimmingpool und zahlreichen Balkonen direkt über dem Meer. Wunderschön, aber alles marode und ungepflegt. In diesem Bereich gibt es auch nochmals ein Gebäude mit Zimmern. Das Publikum war grenzwertig. Es handelte sich um sehr einfache Familien mit schreienden Kindern. Dazu einzelne westliche Touristen, meist Männer. Insgesamt eine wunderschön gelegene, ehedem mondäne Anlage, die leider nicht richtig unterhalten worden ist.

Mein Zimmer lag im Erdgeschoß im Gang links hinter der Rezeption. Es war normal groß, mit zwei Betten, weiß gekacheltem Boden, einem weißen Korbmöbelschreibtisch, der kaum Platz bot und einem völlig veralteten Röhrenfernseher darauf. Die Betten waren nicht gemacht als ich das Zimmer bezog. Als ich nach 2 ½ Stunden von meiner Tour zurückkam, waren sie gegen 15 Uhr noch immer nicht gemacht. Nach meiner Beschwerde an der Rezeption brachte mir eine Servicekraft eiligst eine Decke. Es gab aber keine gescheite Zudecke, nur ein Laken und eine Überdecke. Die Kissen waren mir zu hart. Das Zimmer hatte einen Kühlschrank, den man einstecken mußte, damit er zu Laufen begann. Weiter hatte es einen Balkon mit zwei häßlichen Plastikstühlen darauf. Es gab keine Jalousien oder Läden. Die grünen Vorhänge schlossen nicht ganz dicht. Das Zimmer war laut und unruhig. Es gab ständig Gepolter, Stühlerücken und Türenschlagen aus anderen Zimmern. Zudem drang lange Zeit nachmittags Kindergeschrei vom Pool herüber. Das Bad war relativ geräumig, mit einem kleinen Eckwaschbecken, einem rosafarbenen Bidet und einem rosafarbenen WC ausgestattet. Eine Duschecke war durch einen farblich wenig ansprechenden Vorhang abgeschirmt. Das gesamte Design des Bades war veraltet. Die Armaturen waren abgenutzt und veraltet. Die Deckendusche funktionierte aber immerhin. Es gab keinen Badvorleger. Handtücher waren ebenfalls pink. Es gab Seifen als Pflegeprodukte. WLAN im Zimmer funktionierte nicht. An der Rezeption lagen insgesamt sechs WLAN-Codes für verschiedene Zimmer aus, die man sich abschreiben mußte. Das an sich schon ein Unding. Der Code für mein Zimmer war zudem falsch. Internet Fehlanzeige in diesem Hotel.

Die Restauration ist ein glatter Ausfall. Zwar ist auf einem der Rundbalkons in traumhafter Lage über dem Meer ein Lokal eingerichtet, in der Mitte eine Bar. Doch bekam ich dort mittags, gegen 13.15 Uhr nichts zu essen, da die Köchin ihre Arbeitsstelle verlassen hatte. Ich verzichte daher darauf, die angebotenen Gerichte aufzuführen, da man sich hier ohnehin nicht darauf verlassen kann, trotz Restaurantöffnung etwas zu essen zu bekommen.

Der Service war sehr schlecht. Ich wurde unfreundlich empfangen, die Dame am Empfang tat so als würde ich nicht in ihr Hotel gehören. Sie mußte sich telephonisch erkundigen ob ich auch reserviert hätte obgleich ich ihr meine Reservierungsbestätigung vorlegte. Eine Bezahlung war nicht möglich, da angeblich das Kartenzahlungsgerät defekt war. Gegen Abend war dann der Chef da, ein freundlicher Italiener. Ich konnte per Kreditkarte bezahlen, aber das ging wohl nur über eine Mobilfunkverbindung, da neben dem Kartenlesegerät ein Smartphone lag. Die sind hier auf Kartenzahlung nicht eingestellt. Zudem wurde mir ein zu hoher Preis berechnet, wenn auch nur um 70 US Cent. Aber es war irgendwie nicht ganz korrekt.

Das Hotel liegt im Ort Sosúa, gut 20 km westlich von Puerto Plata an derselben Bucht. Es handelt sich nicht unbedingt um einen angenehmen Ort. Er kam mir eher wie eine Anlaufadresse für Sextouristen vor. Man erreicht den Ort entweder mit dem Caribe Tours Bus von Puerto Plata aus oder per Taxi (Fahrt ca. 30 Minuten). Der internationale Flughafen Puerto Plata liegt vom Hotel ca. 10 bis 15 Minuten entfernt. Das Hotel liegt direkt im Ort Sosua, man kann überall zu Fuß hinlaufen. Zum Strand läuft man ca. zehn Minuten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

An Freizeitmöglichkeiten sei der Pool erwähnt. Er ist schön, beim Einstieg etwas arg flach, danach wird er tiefer. Er ist nicht sehr groß aber ausreichend und ein schöner Blick über die Anlage und bis zum Meer hinüber. Weiter unten unterhalb der Bar gibt es noch einen zweiten, kleinen Pool. Daneben ist der Strand nicht weit. Fitness o.ä. gab es nicht.