- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Positiv zu erwähnen ist die sehr interessante und eigenwillige Gestaltung und Architektur des Hauses, eine bayrisch-brasilianische Mischung, zudem war das Gebäude bei unserem Aufenthalt sehr schön weihnachtlich dekoriert, was auf jeden Fall in den Abendstunden mit Lichterketten und schöner Beleuchtung überall einen gewissen Eindruck machte. Insgesamt muss man jedoch eindeutig sagen, dass die Photos auf der Homepage der Pousada bezüglich jedes Hotelbereichs (Pool, Terrasse, Aufenthaltsräume etc.) mehr versprechen als die Realität halten kann. Beim Umschauen im Hotel entstand bei uns so ein leicht enttäuschtes "Ach so, und d a s hier ist jetzt also...."-Gefühl, alles wirkt in der Realität deutlich beengter, dunkler und weniger großzügig als auf den sehr gut getroffenen Hotelbildern im Internet. Es ist nicht so, dass das Hotel unsauber, abgewohnt oder schrecklich düster wäre - allerdings klafft zwischen sehr gelungener Internetpräsentation und Realität einfach eine ziemlich große Lücke, auch in anderer als optischer Hinsicht. Hier wird es leider nicht geschafft, dem Gast das Gefühl (oder sei es auch nur die Illusion...) zu vermitteln, er sei willkommen, "König", gern gesehen und mehr als Mittel zum finanziellen Zweck. Wir haben selten so sehr wie hier gemerkt, dass wir als Gäste schlussendlich natürlich nicht mehr sind als eine Einnahmequelle. Wem das nichts ausmacht und wer trotzdem gutes Geld auf der Ilhabela lassen will, dem kann man das Hotel durchaus empfehlen, da es an nichts Grundlegendem mangelt, wer Wert auf Bemühen und eine besondere Atmosphäre legt, dem sei eher abgeraten. Im Internet präsentiert sich das Hotel mehrsprachig, das Personal spricht jedoch fast ausschliesslich Portugiesisch, teils auch Englisch. Die Insel an sich ist schön und bietet einiges an Ausflugsmöglichkeiten. Die Fährüberfahrt ist nur für PKW kostenpflichtig, Personen werden kostenlos rüberbefördert.
Zimmer gut ("Luxus-"Variante, darunter gibt es "Standard", darüber noch "Master"), großzügig geschnitten, Bad in Ordnung, kleiner Balkon mit mitgebuchtem Meerblick. Kühlschrank, Fernseher. Insgesamt eher dunkel.
Gut, aber auch nicht so überragend wie angepriesen - das "hausgebackene" Brot war zwar in vielerlei Sorten vorhanden, die sich jedoch in der Optik nur unwesentlich (hell-etwas dunkler) und im Geschmack (wir haben einen Blindtest gemacht :-) kaum schmeckbar unterschieden. Die Sorten waren quasi nur an den davor stehenden Schildern erkennbar. Hätte alles aus ein- und derselben Weißbrotmischung stammen können. Wir erwarten sicher in Brasilien keine 5 Sorten Vollkornbrot, aber wenn man schon damit wirbt, Selbstgemachtes und Frisches anzubieten, dann wäre es schön, wenn man das auch schmecken könnte. Aufschnitt, Marmelade, Butter, Frischkäse und verschiedene Kuchen, Kaffee, Tee und (stark verdünnter) Fruchtsaft vorhanden, Auswahl ausreichend. Das Hotel bietet eine kleine, aber gute Abendkarte an, wir haben am Ankunftsabend im Hotel gegessen, lecker, großzügige Portionen, relativ teure Preise.
Das Hotel wirbt online mit seiner ganz besonderen Atmosphäre, "Ihr zu Hause im Paradies", "die Familie hat sich das zum Beruf gemacht, was sie am besten kann- Gäste empfangen..." und ähnlich, es werden Erwartungen an eine ganz besonderes Flair, eine besondere Herzlichkeit geweckt, die in unseren Augen nicht erfüllt werden. Man ist freundlich, aber mehr auch nicht. Dieser Gesamteindruck setzte sich innerhalb der vier Tage durch viele kleine Details zusammen - Nachmittagskaffee? Gibt es, gegen Cash am Automaten. Internet? Gibt es, gegen 5 RS/halbe Stunde, nicht frei zugänglich, muss erst an der Rezeption angemeldet werden, PC wird jedes Mal neu vom Personal hochgefahren, die einen ins Computer/Fernsehzimmer begleiten, alles ziemlich umständlich. Irgendwas Nettes zur Begrüßung? Gibt es nicht, Stück Schokolade aus dem Süßigkeitenkörbchen auf dem Zimmer kostet 2 RS, kann man sich ja gönnen wenn man will. Irgendwas Nettes zum Abschied? Gibt es nicht. Wir mussten ziemlich früh, ca. eine halbe Stunde vor der eigentlichen Frühstückszeit, aufbrechen, das Personal wusste das einen Tag vorher, es erfolgte weder ein Angebot uns zu wecken noch ein frühes Frühstück anzurichten oder uns eine "Lunch"- bzw. Beakfastbox mit auf den Weg zu geben, als wir abfuhren war niemand an der Rezeption, haben den Schlüssel hingelegt, das war der Abschied. Sicher alles keine Katastrophen, aber eben viele Kleinigkeiten, die insgesamt ein ungutes Gefühl von wenig Bemühen und wenig Herzlichkeit hinterlassen haben. Wir waren zuvor zwei Tage in Parati in einer anderen Pousada und haben dort erlebt, dass all dieser Service (bei wesentlich günstigeren Übernachtungspreisen) durchaus möglich ist.
Auch hier enttäuschte Erwartungen: Der im Internet angepriesene (und auch tatsächlich direkt gegenüber dem Hotel liegende) Strand "Viana" ist in Wirklichkeit kaum mehr als handtuchbreit und -lang. Die Bilder im Internet (und im Hotelprospekt vor Ort) könnten kaum irreführender sein. Geht man vom Hotel aus die Straße weiter nach rechts folgen zwei, drei weitere, langsam breiter und ansehnlicher werdende Strände, in die andere Richtung ebenso. Nach ca. 30 Gehminuten erreicht man den netten kleinen Inselort Vila mit Boutiquen und Läden auf (für brasilianische Verhältnisse) relativ hohem Preisniveau - die Ilhabela gilt als Insel der reichen "Paulistas", das ist dort auch zu spüren. Die Restaurantauswahl ist klein, aber fein, wir haben dort sehr gut und reichlich gegessen. Wenn man den Weg zum Ort oder zu den Stränden nicht zu Fuß zurücklegen möchte, kann man ein Taxi oder den Linienbus (wir haben letzteres genutzt) nehmen. Taxen verkehren hier jedoch längst nicht so reichlich wie z. B. in Rio oder Parati, weil die meisten der tendenziell eher wohlhabenden einheimischen Urlauber mit dem eigenen PKW anreisen, dementsprechend natürlich auch nicht die Linienbusse nutzen. In den Bussen waren wir meist die einzigen Touristen. Man kann einen ankommenden Bus jederzeit auf freier Strecke per Handzeichen anhalten und zusteigen, feste Fahrpläne gibt es nicht (zumindest für uns nicht offensichtlich ;-). Per Bus vom Hotel nach Vila keine 10 Minuten. Vom Fähranleger zum Hotel per Bus ca. 30 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Fernseh- und Lesezimmer vorhanden, kleine mehrsprachige Bibliothek im Lesezimmer, das kostenpflichtige Internet wie erwähnt, es gibt eine Sauna, die wir uns nicht angesehen haben sowie den Außenpool mit Terrasse.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Dezember 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Svenja |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 25 |