- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel Prag ist ein mittelgroßes Hotel im Zentrum von Belgrad. Nach einer Renovierung wurde das Hotel im Frühjahr 2012 auf 4 Sterne hochgestuft, und es hat diese 4 Sterne auch verdient. Die Zimmer schön renoviert, das Personal freundlich, und zum Hotel gehören ein Cafe (tagsüber), ein Restaurant und eine kleine Bierbar in Keller (abends). Im Oktober waren nur wenige Gäste da, das Personal in der Bierbar und im Cafe freute sich über jeden, der hereinkam. Belgrad ist eine schöne Stadt, aber muss entdeckt werden. Es gibt (noch) nicht viele Touristen, und dies merkt man in einigen Dingen, positiv wie negativ. Dies fängt bei der Reisevorbereitung an: Die Auswahl an Reiseführern ist klein, es gibt eine schöne Internet-Seite der Stadt Belgrad (www.beograd.rs) und auch fürs Hotel (www.hotelprag.rs), schwieriger wird es schon bei der Seite der Verkehrsbetriebe (www.gsp.rs) nicht alles ist aus dem Serbischen ins Englische übersetzt worden und bei der Seite www,busplan,rs (das zentrale Ticketsystem für den Stadtverkehr) kommt man ohne Serbisch gar nicht weiter. Auch in Belgrad sollte man zumindest etwas englisch können, auf der anderen Seite sind uns aber auch keine Touristenfallen aufgefallen: egal ob Restaurantbesuche, Museen, Schiffsausflug auf Save und Donau, Sportveranstaltungen (Qualifikationsspiel zur Fußball-EM zwischen Serbien und Belgien), die Nebenkosten sind gering und einen "Touristenaufschlag" gabs nicht. Die Hotelpreise dagegen entsprechen eher mitteleuropäischen Standard und sind keine Sonderangebote. Wer per Handy erreichbar sein will oder muß: Empfang gibt es überall, Gespräche sind aber teuer. Im Hotel gibt es dafür kostenloses und schnelles LAN und WLAN, und in fast jedem Cafe in der Fußgängerzone ebenfalls. Vom Flughafen zum Hotel kann man ein Taxi nehmen (Festpreis 2500 Dinar entspricht 22 Euro), günstiger geht es aber mit dem normalen Stadtbus (fahren bis zur Endstation, 5 Minuten auf ebener Strasse bis zum Hotel) oder Flughafenexpressbus (aussteigen am Hauptbahnhof, ebenfalls nur 5 Minuten bis zum Hotel, aber steil bergauf). Geld wechseln sollte man in Belgrad, der Kurs ist viel besser als in Deutschland. Geldautomaten gibt es genügend am Flughafen, mit EC-Karte sind die Gebühren erträglich (bei Karten von manchen Banken auch umsonst). In der Innenstadt sind alle Ziele zu Fuß erreichbar, wer weiter weg will in die anderen Stadtteile und Vororte, sollte sich eine BusPlus-Karte an einem Kiosk besorgen. Hier wirds etwas kompliziert: es gibt unbegrenzt wiederaufladbare Karten aus Plastik, hier kostet die Karte allerdings ohne Aufladung schon 200 Dinar, oder Karten aus Papier zu 30 Dinar, die aber nur bis zu 600 (?) Dinar (einmalig?) aufladbar sind. Die Fragezeichen deshalb, weil es a) die Internetseite von BusPlus nur auf Serbisch gibt und b) laut Aussage des netten Herren in der Tourismusauskunft in der Fußgängerzone maximal 10 Fahrten a 60 Dinar auf die Karte draufgehen. Wir kamen allerdings am 7. Oktober in Belgrad an, und am 1. Oktober wurden die Preise erhöht: eine Fahrt in der Zone 1 (gesamter Innenstadtbereich, Neu-Belgrad und Zemun) kostet jetzt 72 Dinar, in Zone 2 (alle Vororte und Fahrt mit dem Stadtbus bis zum Flughafen) 105 Dinar. Man kann auch beim Busfahrer zahlen, allerdings kostet eine fahrt hier wesentlich mehr und man sollte das Geld passend haben
Das Zimmer im ersten Stock war frisch renoviert und völlig neu möbliert. Technische Ausstattung: Eine großer LCD-Fernseher (rund 20 internationale Programme, allerdings nur die ARD als deutschsprachiges Programm), LAN und schnelles WLAN. Dazu ein kostenloser, kleiner Safe, bei dem man die Kombination selbst auswählen konnte. Eine Klimaanlage ist auch vorhanden, wurde allerdings im Oktober nicht mehr gebraucht. Die Matratze war bequem und trotzdem fest (rückenfreundlich), und im Bad gab es sogar eine Regendusche, allerdings keine Badewanne. Unser Zimmer ging auf den Innenhof und deswegen gabs keine Außengeräusche. Einziger Nachteil: Der Schnitt des Zimmers war etwas gewöhnungsbedürftig und das Bad ziemlich klein, da das Hotel einen spitzen, nahezu dreieckigen Grundriss hat und unser Zimmer nahe der Spitze lag.
Im Hotel gibt es ein Cafe (vor- und nachmittags geöffnet), eine Bierbar und ein kleines Restaurant. Vor dem Cafe gab es auch einige Tische im Freien, aber im Oktober war es dafür schon etwa kalt. Das Frühstück gab es in der Kellerbierbar, es gab typisches Hotelfrühstück: kleine Auswahl an Wurst (sehr gut), Käse (gut), Marmelade, Honig (ebenfalls gut), Brot/Brötchen (leider nur Weißbrot/Brötchen), dazu etwa frisches Obst, Tomaten- und Paprikasalat, Rühreier, gekochte Eier. Corn Flakes oder Müsli. Alles gut, aber etwas mehr Abwechslung könnte nicht schaden. Andererseits waren wir 9 Tage in Belgrad, die meisten Touristen werden wohl einige Tage weniger dort sein, obwohl es genügend in Belgrad zu sehen und erleben gibt, um auch noch einige Tage länger dort zu verweilen. Den gutschmeckenden Kaffee holt man sich selbst an der Kaffeemaschine, ebenfalls die sehr guten Fruchtsäfte von Rauch. Wir waren einmal am Nachmittag im Cafe, für 250 Dinar (2,20 Euro) gab es ein Stück Torte und einen Kaffee. Abends waren wir mehrmals in der historischen Bierbar, dort kann man sowohl die Gerichte aus einer kleinen Bistro-mäßigen Speisekarte als auch aus der Hotelrestaurantspeisekarte bestellen - das Hotel hat wie fast alle Hotels dieser Größe nur eine Küche. Und ob man dann im etwas feineren Restaurant oder der gemütlicheren Bar isst, ist Geschmacksache. Das Essen war auf jeden Fall sehr lecker (zumindest, wer die kräftige, fleischhaltige serbische Küche mag) und für deutsche Verhältnisse auch sehr preiswert, dies galt aber auch für die anderen Restaurants, die wir in Belgrad besuchten. Für ein Bierchen als Absacker am Abend eignet sich die Bar ebenfalls - sehr gut das Staropramen, das in Serbien in Lizenz gebraut wird und als Prager Bier perfekt zum Hotel Prag passt.
Das Zimmer wurde immer tipptopp gereinigt. Die Angestellten an der Rezeption waren hilfsbereit und sprachen englisch und etwas deutsch. Ein kleines Problem mit der Rechnung (versehentlich hatte wohl ein anderer Gast im Restaurant auf unsere Zimmernummer aufschreiben lassen) wurde kulant gelöst: eine Bestätigung unsererseits, dass wir nicht im Restaurant aufs Zimmer anschreiben ließen, reicht aus. Perfekt wäre es, wenn es an der Rezeption Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr gäbe, dafür mussten wir an einen Kiosk in der Fußgängerzone gehen.
Das Hotel liegt mitten im Zentrum von Belgrad, 5 Minuten zu Fuß vom Bahnhof oder vom Busbahnhof und keine 10 Minuten von der Fußgängerzone entfernt. Rings um das Hotel gibt es einige kleine Lokale, Bäckereien/Konditoreien und einige Imbisse. Mehr Gaststätten gibt es in der Fußgängerzone und deren Seitenstraßen. Das Zentrum von Belgrad liegt auf einem steilen Hügel über dem Zusammenfluß von Donau und Save, das Hotel liegt noch nicht ganz, aber schon ziemlich weit oben (vielleicht zwei Drittel des Höhenunterschieds).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Roland |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 27 |