Hotel Pullman Brussels Midi

Ehrlich gesagt waren wir enttäuscht. Von einem Pullman-Vier-Sterne-Haus hatten wir uns etwas anderes erwartet. Bademäntel konnten nicht gestellt werden, die Sauna war somit quasi nicht nutzbar, vorher angefragte Optionen wie Upgrade oder später check-out konnten nicht gewährt werden. Zudem die Lage im Bahnhofsviertel, für uns kommt das nicht mehr in Frage.

Unser Superior-Zimmer war etwas größer als normal und ausreichend groß. Zunächst eindrucksvoll war die Sitzbank an einer Zimmerseite. Dann fragt man sich eigentlich, warum hier Platz für 6 Personen nebeneinander ist statt eines ordentlichen kleinen Schreibtisches. Das ist mehr Show als sonst was. Es gab ein ordentliches Duschbad mit separatem WC. Zur Ausstattung des Zimmers siehe auch 'Service'.

Ich kenne andere Pullman-Häuser, dieses war das mit Abstand schlechteste. Am ersten Tag waren wir gegen 9 Uhr beim Frühstück. Es war alles schon sehr geplündert. Die 'Brüsseler Waffeln' waren auf Vorrat gebacken und noch ausreichend vorhanden-nur waren sie weich uns schwabbelig und so nicht genießbar. In einer Wärmestation befanden sich noch drei Hähnchenunterschenkel, der Fleischsaft war schon sehr eingedickt. Bis wir um 9.45 gingen, war immer noch nichts nachgelegt worden. Das Rührei war (Fertigprodukt) eine dicke gestockte Masse, das lässt sich auch locker anrühren und besser präsentieren. Unser Tisch, der einzige gerade frei gewordene, bedurfte einer 'Grundreinigung', was einige Zeit dauerte, bis ein Kellner in der Nähe war. Dann dauerte es noch eine Zeit, bis dann auch der Kellner mit dem Kaffe kam. Darauf hätten wir auch verzichten können, das war eine dünne Plörre mit Null Kaffegeschmack (auch an nächsten Tag). Der Orangensaft war dünn und schmeckte künstlich, weder frisch gepresst noch annähern ein Fruchtsaft. Der Bacon war eher gedünstet, keinesfalls kross und auch eine Enttäuschung. Und dafür bezahlt man dann lt. Buchungsmaske über 30 € p.P. und Tag zusätzlich. Nein Danke. Immerhin: der Kellner in der Bar war nett und sehr bemüht, auch wenn man auf den nächsten Drink lange warten musste.

Man muss zunächst feststellen, dass es in einem 4-Sterne-Haus international zum Standard gehört, dass Bademäntel zur Verfügung stehen. Wenn nicht direkt auf dem Zimmer, dann auf Nachfrage. Zudem habe ich in meinem Bonusprogramm ausdrücklich den Wunsch nach Bademänteln hinterlegt. Bei der Buchung in der Zimmerauswahl wurde auch bei keinem der unterschiedlichen Zimmerarten ausgeweisen, dass nur dort Bademäntel zur Verfügung stehen. Im Hotel wurde mir dann auf Nachfrage erklärt, dass Bademäntel erst ab der höheren Zimmerkategorie zur Verfügung stehen. Auf intensive Nachfrage zog sich die Rezeptionistin dann ins Büro zurück, angeblich um nachzuschauen, ob Bademäntel verfügbar seien. Als sie zurück kam meinte sie mit Bedauern, dass LEIDER keine Bademäntel mehr da wären - und das in einem Haus mit 280 Zimmern ... Vor der Anreise wurde mit vom Hotel ein später check-out um 20 Uhr angeboten und ebenso ein Upgrade auf eine Suite-natürlich gegen Aufpreis. Ich habe dies auch bestätigt. Bei unserer Ankunft wusste man davon nichts, eine Suite stand natürlich nicht zur Verfügung. Ein weiteres Manko war der Zimmerservice. Zwar war das Zimmer mit einer Kaffemaschine und einem Wasserkocher für Tee ausgestattet. Nachdem am ersten Tag aber alle Kaffekapseln und der Tee wegen des schrecklichen Frühstückskaffees aufgebraucht waren, wurde nichts nachgelegt. Somit mussten wir uns mit dem dümmen Muckefuck zum Frühstück begnügen. Dafür wurde ein gerade geöffnetes Seifenstück gegen ein Neues ausgetauscht, allerdings auch das Duschgel, nur dass dafür ein weiteres Fläschchen Shampoo hingestellt wurde. Auch ein Waschlappen wurde entsorgt aber nicht ersetzt.

Das kann man auch anders beurteilen. Direkt am, man könnte auch sagen IM Bahnhof gelegen, ist man als Bahnreisender natürlich direkt im Hotel (eigener Zugang zur Bahnhofshalle). Andererseits ist eine Bahnhofslage natürlich nicht immer die eleganteste. Rings herum war nicht viel außer Bahnhof, Busbahnhof und Straßenbahnhof. Sonst gab es ringsherum nichts, keine ordentlichen Restaurants, nur arabische Bistros und ähnliches. Die Lokale gegenüber waren unangemessen teuer. Der Ausblick auch nicht gerade berauschend. Zum Grand Place muss man schon die Tram nehmen, sonst läuft man sich einen Wolf.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Eigentlich hatten wir das Hotel gebucht, weil es eine Sauna hatte, die in dem Buchungsportal auch ganz nett aussah. Normalerweise gibt es dann noch etwas mehr rundherum. Nicht so hier im Pullman. Wenn man den 'Fit'-Bereich betritt, stolpert man zunächst in den Fitnessraum. Der ist mit zwei Personen allerdings schon überbelegt. Dann also zur Sauna. Erste Feststellung: ja eine Sauna ist da, aber sonst? Es gab einen Raum, in dem sich Spinde befanden, um Sachen zu deponieren. In diesem Gemeinschaftsraum konnte man sich aber nicht umziehen. Dann gab es noch einen Raum, der auf der Tür mit einem Bügel gekennzeichnet war, aha, also der Umkleideraum. Der war sehr groß, aber auch hier war es nur ein Raum. Ein Raum für m und w?? Hmmmm! Die Suche nach Handtüchern oder Badetüchern war ergebnislos. Mann musste also seine Badetücher aus dem Zimmer mitbringen. Ganz toll, wenn man vorher geducht hatte und die dann kloddernass waren. Aber selbst dann, wie sollte jetzt das Umkleiden funktionieren, man musste ja schon davon ausgehen, dass auch andere den Saunabereich nutzen. Da es hier in Belgien keine Nackt-Sauna gibt-igitt-, muss man sich also das nasse Badelaken um die Hüften schwingen, während draußen vor der Tür die anderen warteten. Denn, wie oben geschrieben, Bademäntel gab es ja nicht! Und dann, nach der Sauna? Ruhebereich Fehlanzeige, Dusche Fehlanzeige. Und dann wäre wieder die frage gekommen: wie soll ich mich jetzt wieder anziehen, abtrocknen mit den nassen Tüchern oder wie. Alles völlig undurchdacht und letztlich also überhaupt nicht zu nutzen. Na toll!