Hotel Quinta Alegre

Das Hotel hat eine überschaubare Menge an Zimmern (etwa 25) und ist damit kein unpersönlicher Pauschalurlaubs-Klotz, was uns wichtig war. Es liegt mit herrlichem Ausblick auf den Atlantik, umgeben von einem gepflegten Garten. Weinstöcke schießen sich an den Garten an, wenn sie Blätter tragen (war bei uns im Januar naturgemäß nicht der Fall) ist das sicher noch hübscher. In puncto Sauberkeit hatten wir keinerlei Beanstandungen, jeden Tag war das Zimmer wieder top zurechtgemacht. Zu unserer Reisezeit waren die anderen Gäste überwiegend deutschsprachig. Zur Altersstruktur: mit Mitte 30 waren wir wohl die jüngsten Gäste, was uns aber überhaupt nicht gestört hat. Die anderen Gäste waren auch aktive Wanderer, offen und unkompliziert. Einzig die Wikinger-Reisegruppe, die nach ein paar Tagen hinzustieß, hat meist ihr eigenes Ding gemacht und war auch zum Grüßen nur schwer zu überreden. Aber das macht die Gruppendynamik... Unsere Reisezeit haben wir nicht optimal gewählt. Zwar waren die Temperaturen angenehm mit etwa 20 Grad, aber es hat doch recht häufig geregnet und durch Erdrutsche waren einige Wanderwege unpassierbar. Es kommt hinzu, dass nicht alle Planzen das ganze Jahr blühen - auch wenn das natürlich Kataloge etc. zu vermitteln versuchen. Z. B. der Agapanthus (Liliengewächs mit runden blauen Blüten) sowie alle Hortensien waren verblüht, ebenso waren einige farnbewachsene Hänge komplett braun anstatt grün. Die Weinstöcke waren blattlos. Die Insel kann zu einem späteren Zeitpunkt noch grüner und bunter sein.

Unser Zimmer war schön groß und der Blick zur Meerseite und auf den Pool war traumhaft. Die Möblierung war einem Landhotel angemessen - funktional und eher schnörkellos. Den Wohlfühlfaktor in den Zimmern könnte man - meinem persönlichem Empfinden nach - durch einen freundlichen, farbigen Wandanstrich erhöhen. Die weißen Wände erhöhen den eher schlichten Gesamtcharakter des Zimmers.

Vorneweg: es handelt sich um eine landestypische, bodenständige Küche. Wer Haute Cuisine erwartet, wird enttäuscht. Aber man sucht ja in einem Landhotel nach Ursprünglichkeit und nicht nach Molekularküche. Es gab zahlreiche Madeirensische Spezialitäten, z. B. Degenfisch mit Banane, Gulasch nach madeirer Art oder auch Madeirer Fischsuppe. Alles sehr schmackhaft und vor allem: üppige Portionen! Auch nach einem anstrengenden Wandertag wird selbst der gute Esser satt. Es gab sehr anständige Hausweine zum günstigen Preis. In der Bar kann man sich bei einem Schwätzchen mit den netten Kellnern durch die alkoholischen Spezialitäten Madeiras probieren - und auch dabei wird man nicht arm.

Von der Liebenswürdigkeit des Servicepersonals waren wir sehr angetan. Immer sehr freundlich und zurückhaltend. Mit Deutsch hätte man sich in Restaurant und Bar zwar mit den Kellnern verständigen können, aber wir haben Englisch als "neutrale" Verständigungsbasis gewählt. Da das sehr gut beherrscht wurde, konnte man auch mal eine nette Unterhaltung führen und somit einen Einblick in das Inselleben erhalten. Der deutsche Direktor war auch immer mit Rat und Tat zur Stelle. Besonders beeindruckt waren wir an unseren ersten Abend, als wir wegen Schneechaos in Deutschland viel zu spät angereist sind und trotz Ankunft erst um 22.00 Uhr noch ein Abendessen bekommen haben. Da hatten wir nicht mit gerechnet und das Hotel hat erste Pluspunkte gesammelt. Auch sehr sympathisch war, dass der Direktor Herr Lebro uns herzlich begrüßt hat und nach unserem Essen sogar selbst mit angepackt hat und den Tisch abgeräumt hat. Handfest und umgänglich, wie wir fanden.

Das Hotel bietet eine gute Basis, um die ganze Insel zu erkunden. In wenigen Minuten ist man auf der Schnellstraße mit zahlreichen Tunnels, dank derer man den gebirgigen Küstenstreifen zügig abfahren kann. Die Tunnels sind natürlich bei der Durchfahrt wenig abwechselungsreich, aber in Sachen Mobilität und Schnelligkeit super. Von der Schnellstraße sieht und hört man vom Hotel aus absolut nichts. Zwar könnte man auch vom Hotel aus losmarschieren, aber ein Mietwagen ist schon empfehlenswert, damit man auch die anderen Bereiche der Insel erkunden kann.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Im Sportraum haben wir an einem Schlechtwettertag die Tischtennisplatte genutzt, auf Gerätetraining hatten wir keine Lust. Habe bei einem Vorredner gelesen, dass die Geräte drohten, auseinanderzufallen? Das kann ich nicht bestätigen, das sah alles ganz modern und gut aus. Da das Wetter in unserer Reisezeit recht wechselhaft und regnerisch war, stand uns nicht der Sinn nach Pool. Aber er sah sauber aus. Schöne Holzliegestühle sind in ausreichender Anzahl vorhanden.