- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Am 18. Juni 2011 bin ich von Warren aus nach Wellsboro gefahren. Da dort aufgrund eines großen Festes keine freien Unterkünfte zu erwarten waren, entschloss ich mich, mir im angrenzenden Bundesstaat New York ein Hotel oder Motel zu suchen, um am folgenden Tag nach Roscoe weiterzufahren. Der Beschilderung "Rodeway Inn" folgend, bin ich schließlich auf das Red Carpet Inn gestoßen. Keine schlechte Unterkunft, aber leider ist hier und da merklich der Lack ab.
Das Zimmer ist von der Größe her recht gut bemessen und bietet ausreichend Platz, um sich bequem bewegen zu können. Die Sauberkeit des Zimmers reicht von mittelmäßig bis sehr gut, ein wenig unstet, wie ich feststellen musste. Der Teppichboden in meinem Zimmer No. 127 hat seine besten Tage bereits hinter sich gebracht. Zwar waren keine frischen oder gar nennenswerten Flecken zu sehen, jedoch war ihm anzusehen, dass er nicht mehr richtig sauber zu bekommen sein wird. Er wirkte wirklich alt und abgegriffen auf mich und gehört definitiv ausgewechselt. Stuhl und Bett im Zimmer waren sehr sauber und gepflegt. Keine Flecken, keine Löcher, nichts, was Grund zur Beanstandung böte. Auch die Schränke und Tische im Zimmer waren ausnahmslos sauber. Nicht so schön fand ich hingegen die Fenster, die nach hinten reichten. Diese waren zwar von innen sauber, von außen aber völlig verdreckt. Hier hätte das Putzpersonal definitiv mehr Sorgfalt walten lassen können. Auch konnte man an den Wänden allerlei tote Tiere entdecken, die nicht einmal entfernt worden sind. Der Spiegel im Zimmer war hingegen wieder streifenfrei sauber. Die Ausstattung des Zimmers war ganz ordentlich, wenn auch nicht mehr unbedingt ganz taufrisch. Neben dem großen Queensize Bett gab es eine Klimaanlage unterhalb des Fensters, das man zum Lüften sogar öffnen konnte. Zwei Nachttischchen mit Radiowecker und je einer Lampe, ein kleiner Tisch neben dem Bett mit einer Mikrowelle, ein Schubladenschrank mit Röhrenfernseher und einer weiteren Lampe, ein Spiegel und davor ein Schreibtisch sind die Einrichtungsgegenstände des Zimmers. Insgesamt ist das Zimmer damit eigentlich gut ausgestattet. Vor dem Bad befindet sich eine viel zu kleine Kofferablage in einer Nische mit Kleiderbügeln. Zwar erneut kein richtiger Kleiderschrank, diesmal aber zumindest außerhalb des unmittelbaren Sichtfeldes. Platz auf der oberen und unteren Kofferablage war aber jeweils nur für kleines Gepäck. Mein Hartschalenkoffer hätte hier nicht einmal quer genommen richtig Platz gefunden. Die nächste Enttäuschung war dann aber bereits der Schreibtisch. Dieser befindet sich neben dem Fernseher und vor dem Spiegel. Bedauerlicherweise verfügt er dort aber über keinerlei Stromanschluss, sodass man mit seinem Laptop den kleinen Beistelltisch mit der Mikrowelle zum Arbeiten nehmen musste. Dieser verfügte über eine Steckdose und zudem über die Lampe vom Nachttischchen. Unbequem war nun, dass das Telefon sich hingegen auf dem eigentlichen Schreibtisch befand. Auch hatte man aufgrund der vorhandenen Mikrowelle nur sehr wenig Platz zum Arbeiten. Mein 17‘‘ Laptop hat gerade mal so davor gepasst. Rechts und links war nur noch wenig Platz vorhanden, und Platz für etwaige Arbeitsunterlagen gab es gar keinen mehr. Schön war hingegen der Umstand, dass man kostenloses WLAN nutzen konnte. Dieses musste man sich jedoch erst an der Rezeption freischalten lassen. Der Gesamtzustand des Zimmers ist noch gerade noch als "gut" zu bezeichnen. Man sieht ihm an, dass im Grunde genommen alles ein bisschen veraltet ist. Aber das Bett, das für mich im Zimmer per se der wichtigste Einrichtungsgegenstand ist, war in einem sehr guten Zustand. Eingerichtet war das Zimmer wie ein typisches amerikanisches Motel. Keine nennenswerten Highlights, nichts, was man sonderlich mag oder nicht mögen würde. Eben mehr oder weniger neutral eingerichtet. Das Bett war ganz ordentlich. Zwar war der Zustand des Bettes sehr gut, die Matratze aber zu weich für meinen Geschmack. Glücklicherweise war alles sauber und sehr gepflegt. Aber für einen richtig erholsamen Schlaf hätte nach meinem Empfinden die Matratze etwas härter sein müssen. Der Blick von meinem Zimmer No. 127 führte nach hinten raus. Über einen Holzzaun hinweg und an Bäumen vorbei war immerhin ein wenig von der Landschaft zu sehen. Hier wäre es besser gewesen, den Zaun entweder gänzlich weg zu lassen oder zumindest so niedrig zu halten, dass man wirklich etwas sehen könnte. Hier dürften die Zimmer der oberen Etagen deutlich besser weggekommen sein. Das Bad war gut dimensioniert. Das Waschbecken befand sich außerhalb des Bades, direkt gegenüber von der Nische mit den Kofferablagen und den Kleiderbügeln. Im Bad selbst befanden sich dann nur noch de Toilette sowie die Badewanne mit integrierter Dusche. Dadurch hat das Bad insgesamt an Gesamtgröße gewonnen. Die Badewanne und der Duschkopf waren soweit sauber, wirkten im gelblichen Licht des Bades aber leicht vergilbt. Die Toilette war sehr sauber und gepflegt. Gleiches gilt für das kleine Wachbecken vor dem eigentlichen Bad und dem darüber angebrachten Spiegel. Die Sauberkeit des PVC Bodens war okay, dieser dürfte aber aufgrund seiner rohen Oberfläche auch nur recht schwer zu reinigen gewesen sein. Hier hätte ich glatte Fliesen vorgezogen. Ärgerlich war jedoch, dass man dicke Spinnenweben in den Ecken an den Wänden vorfinden konnte. Sowas darf auch bei einem Low-Budget-Motel einfach nicht sein! Die Ausstattung des Bades war ganz ordentlich. Zwar war das Waschbecken recht klein und bot nur wenig Platz für persönliche Dinge, dafür bot es aber gleich zwei Steckdosen für Rasierer und Haartrockner. Im Bad selbst lagen ausreichend Hand- und Badetücher bereit. Qualitativ war soweit alles gut. Hochwertige Produkte kann man in einem solch kleinen Motel einfach nicht erwarten. Dennoch waren die beiden Stücke Seife sehr gut zum Waschen geeignet, auch wenn man sich hier vielleicht eher Flüssigseife oder gar ein Duschgel gewünscht hätte. Ablageflächen gab es trotz des kleinen Waschbeckens ausreichend. Die Einbaubadewanne bot genügend Ablageflächen für Shampoo und Duschgel, sodass man alles griffbereit stehen haben konnte. Den Kulturbeutel konnte man bequem auf der Kofferablage gegenüber dem Waschbecken unterbringen. Der Zustand des Bades zeigt deutlich, dass das Motel schlicht und ergreifend in die Jahre gekommen ist. Bei der Decke lösten sich langsam die Platten, du auch die vergilbte Badewanne ließ erkennen, dass eine Renovierung langsam zwingend vonnöten wäre. Das Design des Bades ist schlicht und funktional. Keinerlei Schnickschnack oder modischer Firlefanz. Leider aber eine gelbliche Beleuchtung, die noch sehr viel besser erkennen lässt, dass Modernisierungsmaßnahmen anzuraten wären.
Das Frühstück im Red Carpet Inn war okay, mehr aber auch nicht. Es gab Bagles, Donuts und zweierlei Cerealien, dazu frischen Kaffee und mehrere Sorten abgepackter Gelees und Konfitüren sowie Frischkäse. Alles in allem war die Auswahl also sehr bescheiden. Qualitativ war das Frühstück wenigstens gut. Die Bagles und Donuts waren frisch, und auch die Cerealien waren qualitativ gut. Arrangiert wurde das Frühstück in Form eines kleinen Büffets zur Selbstbedienung. Die Bagles und Donuts lagen hierbei abgedeckt nebeneinander und konnten bequem entnommen werden. Die beiden Cerealien befanden sich jeweils in einem Spender. Die frische Milch konnte man sich aus dem Kühlschrank nehmen. Daneben gab es noch eine Mikrowelle und einen Toaster. Das Getränkeangebot war okay, wenn man morgens auf frischen Kaffee steht. Ansonsten gab es nur noch Schwarztee aus Beuteln und die Milch, die eigentlich für die Cerealien gedacht war. Alles in allem okay und qualitativ zumindest gut. Aber eine größere Auswahl, beispielsweise Fruchtsäfte und mindestens eine zweite Sorte Tee oder zumindest Kakaopulver, hätte ich mir schon gewünscht. Die Atmosphäre des Frühstücksraums war ganz ordentlich und hätte noch wesentlich besser sein können, wenn es sich nicht zugleich um die Lobby gehandelt hätte. Zwar hat man mit allerlei Pflanzen und einer recht hellen Atmosphäre versucht, den Raum gemütlich erscheinen zu lassen. Doch bei Check-out Vorgängen und entsprechenden Gästen war an ein ruhiges Frühstück nur bedingt zu denken.
Das Red Carpet Inn in Endicott, NY ist ein klassisches Motel, wenngleich es in diesem Fall über mehrere Etagen geht. Den Zugang zu den Zimmern hat man von außen, lediglich beim seitlichen Gebäude sind einige Zimmer so angelegt, dass man zunächst das Hotelgebäude betritt und dann von Flur aus Zutritt zum Zimmer erhält. So war dies auf jeden Fall bei meinem Zimmer der Fall. Mit seiner weißen Fassade mit den roten Akzenten ist das Gebäude schön anzusehen und fällt zugleich optisch schön auf. Man merkt einfach, dass das Hotel ursprünglich schon mehrfach unter anderen Ketten firmiert hat. Auf den Highways ist es noch immer als "Rodeway Inn" ausgeschildert, davor war es eine "Econo Lodge", dem es vermutlich seine roten Akzente zu verdanken hat, die natürlich auch zum heutigen Branding als "Red Carpet Inn" passen. Die Lobby befindet sich im zentral gelegenen Gebäudeabschnitt. Hier findet man einen Raum vor, der als Lobby und als Frühstücksraum fungiert. Ganz ordentlich eingerichtet, wenn auch nicht unbedingt gemütlich genug, als dass man sich hier längere Zeit aufhalten wollte. Dafür wirkt alles dann doch etwas zu nüchtern, auch fehlen gemütliche Sessel oder Couches. Der Gesamtzustand des Motels ist ganz ordentlich. Man merkt ihm aber sein Alter deutlich an. Hier und da ist der Lack vergangener Zeiten etwas angekratzt und bedarf einer ordentlichen Auffrischung. Die Rezeption ist gut, bedarf meiner Meinung nach aber einer etwas besseren Organisation. Das Red Carpet Inn wird von einem offensichtlich indisch stämmigen Pärchen geführt. Bei meinem Check-in war zunächst niemand zugegen. Ein Telefon führt dazu, dass ein Mitarbeiter von irgendwo aus dem Motel gerufen wird, um die Formalitäten zu erledigen und einem die Keycards auszuhändigen. Sehr freundlich und hilfsbereit hat man mir dann nach einigen Überlegungen einen guten Übernachtungspreis von $ 60.00 zuzüglich Steuern genannt. Ich hatte keinerlei Reservierung und bin im Grund genommen nur aufgrund des "Rodeway Inn" Schildes auf das heutige Red Carpet Inn aufmerksam geworden. Da weder beim Check-in noch am nächsten Tag beim Check-out jemand an der Rezeption war, hat sich beides natürlich geringfügig verzögert. Das Personal scheint wirklich nur aus den beiden Indern und den Zimmermädchen zu bestehen. Er scheint hierbei zugleich auch die Rolle des Hausmeisters inne zu haben. Ständig ist er auf dem Grundstück und im Gebäude unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Dabei sind er, seine Frau und das übrige Personal stets sehr höflich und hilfsbereit. Das Publikum besteht allem Anschein nach hauptsächlich aus Durchreisenden wie mir, die für die Nacht nach einem preiswerten Dach über dem Kopf Ausschau gehalten haben. Von einem Gast abgesehen, mit dem ich mich zwischendurch immer wieder mal unterhalten habe, habe ich niemanden groß angetroffen. Erst beim Frühstück hat man dann den einen oder anderen Gast zu sehen bekommen. Die Business Ausstattung des Red Carpet Inns ist ganz ordentlich, beschränkt sich aber in aller erster Linie auf den Schreibtisch und das kostenlose WLAN auf dem Zimmer. Business Center oder gar Tagungsräume stehen keine zur Verfügung. Der Erholungswert im Red Carpet Inn ist ganz ordentlich. Allerdings einzig und allein wegen der Ruhe, die man hier trotz der Lage an der Hauptverkehrsstraße vorfindet. Ich hatte ein nach hinten gehendes Zimmer, in dem vom Straßenverkehr nichts zu hören war. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die anderen Zimmer, deren Türen unmittelbar zur Straße zeigen, nicht ganz so ruhig gewesen sein werden. Sehr gut gefallen hat mir der riesige Parkplatz vor dem Hotel. Wie für ein Motel üblich, liegen die Parkplätze unmittelbar vor den jeweiligen Zimmern, so dass man einen direkten Zugang vom Fahrzeug zu seinem Zimmer hat. Lediglich die obere Etage und die Zimmer in den beiden Nebengebäuden haben keinen direkten Zugang zum Fahrzeug. Es gibt insgesamt sechs Treppenaufgänge nach oben und zu jedem Nebengebäude je einen Seiteneingang. In meinem konkreten Fall war mein Zimmer das erste Zimmer direkt hinter dem Seiteneingang, wodurch ich trotz allem einen kurzen Weg hatte. Der Parkplatz ist so angelegt, dass mehrere Fahrzeuge hintereinander parken können, wodurch man automatisch auch mehr als genügend Platz für größere Fahrzeuge wie etwa Wohnmobile hat. Der Parkplatz wird zwar nicht gesondert überwacht, aber hier dürfte vermutlich kaum eine nennenswerte Gefahr für das Auto bestehen.
Das Red Carpet Inn befindet sich am Ortsrand von Endicott, New York. Mit dem Auto ist es gut zu erreichen, allerdings sollte man sich hierbei auf keinen Fall auf die Schilder an den Straßen verlassen. Ausgeschildert ist das Hotel immer noch als "Rodeway Inn", was ein bisschen verwirrend ist. Wäre das Gebäude an sich nicht so markant mit seinen Farben, würde man vermutlich glatt am Motel vorbei fahren. Es liegt etwas weiter nach hinten versetzt mit dem großzügigen Parkplatz vor dem Gebäude. Die Einkaufsmöglichkeiten sind gut, da man es nicht allzu weit in den Ort mit seinen Geschäften hat. Einfach nach links auf die Hauptstraße biegen und geradeaus nach Endicott fahren. Hier gibt es auch mehrere Bars und Restaurants. Auch schräg gegenüber gibt es ein Restaurant, das allerdings zum nahe gelegenen Golfclub gehört. Aber auch Nicht-Clubmitglieder können dort nach Auskunft des Motel Personals Essen gehen. Kulturell gibt es in und um Endicott nicht allzu viel zu sehen. Sehenswert sind einzelne Kirchen im Ortszentrum, von denen eine sogar mexikanisch wirkt. Die Lage des Red Carpet Inn ist aufgrund des leicht nach hinten versetzten Gebäudes und des großen Parkplatzes davor recht ruhig. Vom Straßenlärm der Hauptverkehrsstraße ist nicht wirklich viel zu hören.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Lars |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 38 |