Hotel Riad Dar El Kébira

Der Riad liegt mitten in der Medina von Rabat, eingerichtet im orientalischen Jugendstil, sehr geschmackvoll und opulent. Gruppiert sich um einen kleinen Hof, ein kleiner Brunnen befindet sich am Rande, wird bei Bedarf elektrisch betrieben. Der Hof ist mit einem Glasdach fest überdacht, wodurch es abends warm und stickig ist ohne die Möglichkeit, ein Fenster zu öffnen. Die Zimmer befinden sich im Erdgeschoss sowie dem 1. Stock, nur über Treppen zu erreichen (mit Gepäckträgerservice), etwas verwirrend, da es um 2 Treppen ohne Verbindung zueinander handelt, man verläuft sich leicht. Nimmt man das Abendessen dort ein, dann ist dies sehr stilvoll, geschmacklich excellent mit hervorragendem Service. Leider sitzt man sehr schlecht, es hat etwas vom Elterabend in der Grundschule. Getränkepreise sind überteuert (Flasche marokk. Wein EUR 28,- - üblich sind EUR 18,- - Flasche Wasser EUR 4,-), beim Bezahlen am nächsten Morgen wird einem eine Rechnung präsentiert mit einem vorher nicht bekannten Serviceaufschlag i.H.v. 10%, der großzügig aufgerundet wird. Dieser wurde weder vorher genannt noch war er ersichtlich, eine Getränkekarte gab es auch auf Nachfrage nicht, ansonsten ist dies in Marokko auch nicht üblich. Die Zimmer sind sehr individuell, unseres war sehr langgezogen, das Bett zu schmal, dafür mit einem wackeligen Himmelbett versehen, doch dafür ein zu enger Durchgang links und rechts. Ausgesprochen gute Klimaanlage, Fernseher und Telefon sind vorhanden. Das Bad ist in allen Dingen unglaublich unpraktisch und gleichzeitig unglaublich schön. Man weiß nicht, ob man die freistehende Badewanne nur bewundern soll oder permanent über die Armaturen im Stile von vor 100 Jahren fluchen, die einem zumindest das Gefühl geben, wie sich die Handhabung im Laufe des letzten Jahrhunderts verbessert hat. Am Waschbecken setzt man sich selber ständig unter Wasser, überall wackelt es. Aber es ist traumhaft schön :-) Das Frühstück wird auf der Dachterrasse eingenommen mit schönem Blick, man kann drinnen wie draußen sitzen. Es wird serviert, wobei der Kellner etwas zu viel Show macht, anders ginge es schneller.... Es gibt frisch gepressten Orangensaft, Crepes, auf Bestellung Omelette, alles nur zu loben. Landestypisch darf man nicht in die Ecken gucken, durch die Bauweise handelt es sich leider um keinen echten Riad, doch er würde trotz aller Mängel ob seiner Schönheit eine Empfehlung erhalten, wenn nicht die Preispolitik wäre, mit der die Gäste über den Tisch gezogen werden.

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