Hotel Riad Fes Baraka

Das Fes Baraka zu finden, ist nicht so einfach, aber es lohnt sich. Keine 10 Minuten vom Place Batha entfernt, liegt es auch nur eine Viertelstunde vom Eingang zur Medina, also sehr günstig. Was sich hinter der tristen Straßenmauer verbirgt, ist ein mindestens 250 Jahre alter Palast eines mal sehr wohlhabenden Scheichs: Um einen erstaunlich großen Pool gruppieren sich im Erdgeschoss neben der prachtvollen Rezeption zwei Suiten mit jeweils etwa zehn Meter langen und vier bis fünf Meter hohen Räumen, und einem Bad gleich dran. Die Höhe der Räume lässt warme oder gar heiße Sommerluft unter die hölzerne Decke steigen, wo sie nicht stört. Wir hatten die Suite Aarabesque zum Tagespreis von rund 120 Euro, teuer, aber ein Erlebnis. Man betritt den Raum durch eine gewaltige, vier Meter hohe Tür, in der man aber eine kleinere Tür eingebaut hat. Die Möbel sind antik, so antik, dass man sie teils mit Vorsicht anfassen muss, alles Intarsienarbeiten aus zehntausenden winzigen Einlagen. Bis Augenhöhe sind die Wände mit traditionellen Mosaiken gestaltet, nicht etwa gekachelt,, sondern aus Hundertausenden fingernagelgroßer Stücke zusammengesetzt. Traditionelle Messingblechlampen erhellen den großen Raum, hängen aber zuweilen etwas schief an der Wand, und manche Nachttischlampe wackelt mehr als sie steht. Funktioniert aber alles, auch die Klimaanlage. Die Betten sind gut. das Bad völlig in Ordnung und sehr stylisch, alt, original alt. Es gibt einen Fernseher im Zimmer, aber alles arabisch und französisch. Das im Preis eingeschlossene Frühstück ist abwechslungsreich, der Orangensaft stets frisch gepresst. In der oberen Etage sind zwei größere Suiten und mehrere kleine Zimmer, alles sehr liebevoll eingerichtet. Das Personal ist freundlich, ruhig, des Englischen nur begrenzt mächtig. Der Besitzer lebt in Frankreich und hilft in der Planung, wo er kann. Der Pool ist im Sommer und bei guter Belegung des Riad etwas überfordert, das Wasser dann nicht mehr so super klar. Aber in diesem Riad könnte man auch mehrere Wochen bleiben. Die Gäste kommen meist aus Spanien, Italien und England, junge Paare und Familien. Sie finden einen gepflegten, sauberen Riad vor, der den Gast leben lässt wie in 1001Nacht. Das Handy ist gut einsetzbar. In der Reception wird man für den Gast gern ins Internet schauen, etwa um Zug- oder Busverbindungen zu finden. Das Riad ist nicht billig, aber eben original historisch, extrem liebevoll gestaltet und deshalb preislich angemessen. Natürlich sind Frühling und Herbst im Inneren Marokkos angenehmer als der Sommer, der es immer wieder mal af über 50 Grad bringt, aber trockene Hitze. Im Riad ist das gut auszuhalten, und der Pool ist so groß, dass man sogar ein paar Züge schwimmen kann. Die Gegend ist recht sauber und aufgeräumt, viel besser als etwa in Marrakech. Fes ist überhaupt um Längen anschaubarer, ordentlicher, freundlicher. Für die Stadt wird an einigen Stellen restauratorisch sogar was getan. Man fühlt sich als Ausländer sicher. Die Händler sind nicht so aggressiv, aber natürlich versuchen alle, den Touristen abzuzocken. Hart handeln ist angesagt, auch mal verzichten können, runter auf mindestens die Hälfte des geforderten Preises. Taxifahrer nutzen hier Taxameter. Offizielle Führer weisen sich aus. Das Essen in den Gaststätten ist gut und reichlich. Man sieht wenig Bettelei.

Liebevoll ausgestattet, antike, wertvolle Möbel. Die Suiten sind riesig, sauber, klimatisiert. Es gibt einen Fernseher, aber ohne mitteleuropäische Programme. Das Bad ist geräumig, sehr nett gestaltet und voll funktionsfähig.

Wir hatten nur Frühstück, aber das war hervorragend. Allerdings gibt es weder Wurst noch Käse.

Zuvorkommende Bedienung zu den Mahlzeiten. Zurückhaltendes Personal, das man fragen kann bei Wünschen, und das dann gern hilft. Englisch ist schlecht, französisch naturgemäß gut. Die Verständigung ist also für Deutsche vergleichsweise schwierig, aber mit etwas gutem Willen klappt es. Wir hatten nur selten Beschwerden, etwa zum Geräusch der Umwälzpumpe am Pool. Aber dem wird schnell abgeholfen.

Viele Einkaufsmöglichkeiten vom Kunsthandwerk (sehr schöne Keramik mit besonderer geometrischer Ornamentik) bis zum täglichen Bedarf, aber kein Supermarkt. Alles fußläufig erreichbar in der Nähe der Altstadt.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Es gibt einen großen, nachts auch unterwasserbeleuchteten Pool. Das Wasser könnte klarer sein, aber Wasser ist eben auch kostbar und wird deshalb nicht so oft gewechselt. Nur zwei Liegen am Pool, mehr Platz ist da gar nicht, dann auf der Sonnenterrasse ganz oben. Sonnenschirme sind im Hof des Riads unnötig, weil der zum Glück nur zeitweise besonnt ist und deshalb im Sommer angenehm.