- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Zunächst und eigentlich handelt es sich beim Riad Jamai um ein wirklich schönes Haus, doch leider gibt es so einige Dinge, die mich davon Abstand nehmen lassen, den Riad wieder als Unterkunft zu wählen, geschweige denn, zu empfehlen.
Der Riad bietet diverse Zimmer unterschiedlicher Größe. Wir hatten die Paprika-Suite gebucht. Diese und auch andere Suiten, in wir kurz hineinschauen konnten, ist wahrlich groß und im 1. OG gelegen. Die Zimmer im EG sollte man wegen des hallenden Lärms vermeiden. Der Nachteil unseres Zimmers: es war von einer Galerie abgehend, wo andere Personen ungehindert langgehen konnten. Schlecht, wenn man dann nur mehr oder weniger transparente rote Vorhänge vor den auf ca. Kniehöhe beginnenden Fernstern hat. D.h. sobald man Licht an hatte, konnte jeder Vorbeigehende alles im Zimmer sehen (sehr nett, direkt am Bett). Wir hatten uns dann so beholfen, dass wir abends die Sitzpolster zu einer Sichtblockade am (Bett-)Fenster auftürmten. Die Zimmertüren scheinen nicht abschließbar zu sein. Da macht man sich Gedanken, zumal es auch keinen Safe gibt. Allgemein scheinen alle Zimmer wegen fehlender Außenfenster recht dunkel zu sein. Die nicht wenigen Lampen machen das Ganze nicht besser, da sie alle arg verblendet waren. Die Tür zum Bad konnte nicht verschlossen werden, was wohl daran lag, dass es keine gab. Das große Bad war lediglich durch einen dünnen Vorhang abgetrennt. Überhaupt war auch das Bad sehr dunkel, so dass an eine ordentliche Rasur kaum zu denken war. Hinzu kam noch, dass alles in Rot gestrichen war. Wegen des Anstrichs konnte man sich hinsichtlich der Sauberkeit auch keine abschließende Meinung bilden. Während des gesamten Aufenthaltes wurden kein einziges Mal die Handtücher ausgetauscht. Auch wurden die beiden Alu-Blister mit Shampoo (kein Duschgel) nicht ersetzt, so dass man lediglich auf ein großes Stück Seife angewiesen war. Nach Klopapier mussten wir auch fragen. Apropos Klopapier: ein Sack für das gebrauchte Papier stand bereit. Es ist natürlich nicht ganz so angenehm, wenn das Zimmer nicht gereinigt wird. Da, siehe oben, es im ganzen Haus -durch den Hallencharakter- recht laut ist, ist es ratsam, Oropax mitzunehmen. Abends wird mitunter unten gegessen, was in Verbindung mit der Musik störend wirken kann. Ansonsten macht die Optik des Zimmers bzw. des ganzen Hauses schon was her. Das kann ich ja nicht leugnen. Auch das Bett und die Kissen waren in Ordnung. Die Klimaanlage mussten wir nicht anmachen, da es im ganzen Riad ziemlich kalt war. Vom Gebrauch des Leitungswassers wurde uns dringend abgeraten (was auch für das Zähneputzen galt). Die erste Flasche Wasser hierfür gab es kostenlos; die restlichen Flaschen hatten wir dann außerhalb gekauft.
Auch hier wieder zwei Seiten. Der erste Schock war, dass es Frühstück erst ab 8.30 Uhr geben sollte. 8.00 Uhr hatte ich ja leider schon ein paar Mal erlebt, aber 8.30 Uhr ist wirklich nicht tolerabel. Und wenn es dann wenigstens bei 8.30 Uhr bliebe... (nur einmal erlebt). Die Krönung erlebten wir am 3. Tag: da gab es das Frühstück erst um 8.50 Uhr!!! Das Frühstück als solches war ok, reichhaltig und wurde an den Tisch gebracht. 3 Sorten Marmelade, Butter und Baguette/Waffeln/süße Fladen und süße Brötchen. Dazu Kaffee/Tee und frisch gepressten O-Saft. das mit dem O-saft steht explizit auf der Hotelseite, daher erwarteten wir diesen natürlich auch am 3. Tag. Da nichts serviert wurde, fragten wir nach. Zur Seite gezogen, erfuhren wir, dass der Saft nicht für alle Gäste gereicht hätte, weshalb man keinen angeboten hätte. Man wollte uns aber -alles ganz konspirativ- im "Wohnzimmer" einen Saft anbieten. Da kamen wir uns ziemlich bescheuert vor... Wie bereits beschrieben, war es vor allem auch im Hallen-/Frühstücksbereich sehr kühl. Manche Gäste baten darum, die "Gas-Laternen-Heizstrahler" anzumachen. Abendessen hatten wir vor Ort nicht bestellt.
Service? Schwieriges Thema, da ich hin- und hergerissen bin. Einerseits total freundlich, was insbesondere für den Empfang oder auch für das Erteilen von Auskünften galt, andererseits mangelte es an substanziellen Dingen, vor allem beim Frühstück, siehe unten. Ein kleiner Stadtplan wäre hilfreich gewesen. Ich möchte erwähnen, dass wir -wie schon für den Hinweg- auch für den Rückweg zum Flughafen einen Transfer über das Hotel gebucht hatten. Da Ryanair nach Bremen bereits um 6 Uhr morgens abfliegt, bestellten wir den Shuttle für 3.45 Uhr (vollkommen ausreichend, da um die Zeit nur ca. 15 Minuten benötigt werden). Uns wurde mitgeteilt, dass der Fahrer unten in der Halle warten werde. Pustekuchen! Der Fahrer konnte nicht in der Halle warten, da die Eingangstür von außen nicht zu öffnen war und der Nachtportier das 3malige Klingeln nicht gehört hatte bzw. nicht hören konnte, da er mit Kopfhörern und lauter Musik darauf im Bett der Rezeption eingeschlafen war. Der Fahrer (derselbe wie vom Hinweg) erklärte uns dann von draußen durch die Holztür wie die Tür von innen zu öffnen sei... Am Flughafen angekommen, forderte der Fahrer nun plötzlich 200 MAD anstatt der 150 MAD wie auf dem Hinweg und behauptete auch noch frecherweise, dass wir auf dem Hinweg ja auch schon 200 MAD gezahlt hätten. Unverschämt. Nach einigem Hin und Herr und unter der Befürchtung, dass wir möglicherweise unseren Rückflug verpassen würden, zahlten wir weitere 5 € (hatten keine MAD mehr). Ansonsten hatten wir über das Hotel noch eine private Rundfahrt nach Volubilis und Meknes für 90 € gebucht. War ok.
Verglichen mit zahlreichen anderen Riads, ist die Lage als eher schlecht zu beurteilen. Abhängig natürlich davon, was man für Erwartungen hat. Wir sind mit Ryanair von Bremen kommend angereist und hatten vorab über das Hotel einen Flughafentransfer für 150 MAD (ca. 13,50 €) gebucht. Unser Flieger hatte leider 3 Std Verspätung, was wir dem Hotel noch von Deutschland aus mitgeteilt hatten. Der Fahrer war dann jedoch relativ pünktlich da. Die Fahrt dauerte etwas über 30 Minuten, wobei sich die letzten Meter streckten, da in der Umgebung des Hotels allabendlich wegen tausender Verkaufsstände die Straßen mit Fußgängern überfüllt sind. Mohammed (Inhaber?) warnte uns bei Ankunft zugleich, den Riad nach 19 Uhr zu verlassen, weil es sich um eine unsichere Gegend handele. Das ist natürlich schlecht, wenn man abends ggf. irgendwo etwas essen möchte, sich aber in der näheren Umgebung nichts findet, wo man m.E. (als Westeuropäer) tatsächlich reingehen möchte. Fakt ist, dass wir in der Nähe und außerhalb des Hotels an allen 4 Tagen -ungelogen- keine zweistellige Zahl von Menschen westeuropäischen Antlitzes gesehen haben. Mit den roten Petit Taxis zahlt man z.B. vom Blauen Tor bis in die Nähe des Hotels (ganz ran kommt man nicht) zwischen 9,50 MAD (Taxameter) und 25 MAD, je nachdem, wie weit man sich übertölpeln tässt. Tagsüber geht man zu den Gerbereien ca. 10 Minuten. Aber auch tagsüber gilt es, die Wertsachen nicht öffentlich "feilzubieten". Dummerweise habe ich ab und an die Angewohnheit, mein Smartphone in die hintere Gesäßtasche zu packen. Immerhin haben mich 3 x Passanten darauf aufmerksam gemacht, dass das dort nicht gut sei...
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2018 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bernd |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 59 |