Hotel Riu Baobab - All Inclusive

Das im April 2022 eröffnete Haus ist RIU-typisch recht groß, die Anlage weitläufig. Einem RIU-5-Sterne-Hotel wird es jedoch nicht gerecht. Im Summe solide, aber nichts besonderes. Wer, wie wir, im Winterhalbjahr die Sonne sucht, hat für den Preis reichlich Alternativen. Das Publikum ist westeuropäisch gemischt, nach Auskunft der TUI-Reiseleitung vermehrt französisch.

Die Anlage besteht aus einem Haupthaus, in dem sich auf drei Etagen rund 300 Standard DZ befinden. Alle Zimmer sind mit Fenster zum Meer hin ausgerichtet, so dass man teilweise auch von hier einen Blick aufs Meer hat. Teilweise schaut man auf die vorgelagerten Villen, auf das Dach vom Hauptrestaurant oder auf das Dach des Theaters. Diese Zimmer sind am Abend recht undankbar, weil die wie sooft völlig übertriebene Lautstärke des Abendprogramms (Beginn 21:30) deutlich nach oben dringt. Die Zimmer sind mit 36qm sehr großzügig, so dass neben dem klassischen Doppelbett auch eine kleine Couch drinsteht. Die Matratzen sind hochwertig, es gibt einen Kühlschrank (mit Mini-Gefrierfach) und einen kostenfreien Safe, in den ein 13“ Notebook gut reinpasst. Das Badezimmer hat ein Doppelwaschbecken und eine (leider nicht barrierefreie) Dusche. Duschgel und Handseife sind vorhanden, weitere Hygieneartikel nicht. Vorgelagert zum Strand hin gibt es die bereits erwähnten 7 Villen mit je 27 gleich großen Zimmern wie im Haupthaus. Hier dann mit direktem Meerblick über die Poolanlage hinweg. Einige der Zimmer im Erdgeschoss der Villen sind als swim-up-Zimmer ausgebaut, d.h. mit eigenem Minipool vor der Terrasse. Aus meiner Sicht nicht zu empfehlen, da alle Gäste von der Poolanlage direkt draufschauen können. Es gibt zwar zwischen diesen Zimmern und dem Pool eine Gartenbepflanzung, die jedoch zu niedrig ist. Einige wenige Zimmer am Spa-/Fitnessbereich verfügen auch über einen eigenen Minipool, der direkt an den Strand grenzt. Hier schauen einem dann die Gäste vom Strand ins Zimmer/auf die Terrasse. Das Spa bietet unzählige Anwendungen zu Preisen von durchschnittlich 1€/Min. Der Fitnessraum ist für die Größe der Anlage / die Anzahl der Gäste viel zu klein. Es gibt 2 Fahrrad-Ergometer, 2 Stepper, 3 Laufbänder, ein Geräteturm mit 4 Funktionen und einen Hantelsatz (1-10kg).

Neben dem klassischen Hauptrestaurant gibt es drei thematische Zusatzrestaurants (Grill, Asia, Italian). Das Grillrestaurant grenzt unmittelbar an der Hauptrestaurant und hat ausschließlich Sitzplätze im Außenbereich. Die anderen beiden Themenrestaurants nur Sitzplätze im Innenbereich. Das Hauptrestaurant bietet Tische im Innen- und Außenbereich in ausreichender Anzahl. Das Speisenangebot ist reichhaltig und abwechslungsreich. In einem Land wie dem Senegal sicher nicht ganz einfach. Die Qualität variiert, insbesondere bei der Zubereitung; von halb roh bis zur Unkenntlichkeit zerkocht war alles dabei. Auch hier liegt es wie sooft am Personal. Ungenießbare Speisen dann dem Abfalleimer zu widmen schmerzt besonders, wenn man sich vor Augen führt, dass außerhalb der Hotelmauern die Menschen teilweise nicht das Nötigste für ein würdiges Dasein haben. (zumindest vermittelt das ein Blick aus dem klimatisierten Reisebus auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel).

Bei der Größe der Anlage läuft (zwangsläufig) alles über Self-Service. (als Gast bedient mal sich am Buffet und holt sich seine Getränke an den Bars). In den vier Restaurant gibt es zu den Mahlzeiten zumindest einen Getränkeservice. Das Servicepersonal ist unterschiedlich gut ausgebildet und auch die Serviceorientierung schwankt je nach Person. Generell ist keiner unfreundlich, dennoch bildet der Service im internationalen Vergleich der gehobenen Hotelerie für mich das Schlusslicht. Das Personal wirkt bemüht, wird aber nicht geführt/gecoacht. Hier hat das Management enormen Aufholbedarf, wenn es an den RIU-Standard bzw. die gängigen Standards im 4- und 5-Sterne-Segment anknüpfen möchte. Es sind unzählige Mitarbeiter in den verschiedensten Bereichen aktiv (Gärtner, Haustechniker, Housekeeping, Küche, Rezeption, Gastronomieservice…) - die Kunden-(Gäste)Orientierung entspricht eher einem Mittelklasseniveau.

Das Hotel liegt fernab direkt am feinkörnigen Sandstrand. Dieser muss jedoch täglich gereinigt werden, weil permanent (Plastik)Müll angeschwemmt wird. Das Personal ist redlich bemüht, den Strand sauber zu halten, so dass man auch im Meer baden kann / am Strand liegen kann. Liegen und Schirme sind am Strand ausreichend vorhanden, kleine Tischchen und Windschutz fehlen, was die Freude trübt. Ein kontinuierlicher Wind macht auch die hier im Winter angenehmen 20-25 Grad gefühlt recht kühl. In der großzügigen Poollandschaft finden sich ausreichend Liegen und Sonnenschutz. Auch hier fehlen kleine Tische, so dass viele Liegen durch die persönlichen Sachen der Gäste zweckentfremdet okkupiert werden. Am Pool ist es durch die Gartenbepflanzung windgeschützter, dafür durch Bar und Animation lauter und unruhiger.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ergänzend zum bereits erwähnten Spa- und Fitness-Bereich gibt es includierte Sportangebote. Das Wassersportcenter von Scuba Caribe bietet Paddelboote und Wassertreter sowie Stand-up Paddeln. Tauchen ist, auch wenn der Name das vermuten lässt, nicht möglich. Darüber hinaus sind div. Aktivitäten wie Aqua Gym, Dart, Yoga u.ä. zu ausgewählten Zeiten des Animationsprogramms möglich. Auch hier zeigen andere Hotels, dass es besser geht. In vielen Häusern kann der Gast selbst bestimmen, wann er welche Aktivitäten durchführen möchte, weil sie ganztägig zu Verfügung stehen und muss sich nicht nach dem Timetable des Animationsteams richten. Die Sportfläche „Riu-fit“ liegt zwischen Poolbar und Pool. Teilnehmer an sportlichen Aktitvitäten werden also unfreiwillig zu Darstellern für die rege besuche Poolbar und die rundherumliegenden Gäste.