Hotel Royal Dragon

Ein geschmackvolles dreigeteiltes Haus (spielt eine Rolle bei der Liftbenutzung), gut gelegen mit schönem Strand. Ich las irgendwo, die Anlage sei weitläufig; das finde ich nicht. Jeder Quadratmeter wird genutzt und Freiflächen gibt es gar nicht. Im Hotel verteilt stehen attraktive Sitzgruppen und laden zum Relaxen und Leutekino ein. Eine Spielhölle im 2. UG lockt vor allem Kinder an und deren Eltern das Geld aus der Tasche. Es gibt viele Mülleimer draußen, die auch beräumt werden, viele Abstellmöglichkeiten für gebrauchtes Geschirr (wäre schön für alle Beteiligten, wenn die Gäste diese auch nutzen würden), und einige Shops mit schönen Artikeln. Ich benenne im Folgenden viele Details, die man, wie ich finde, kennen sollte. Einiges ist natürlich, trotz Bemühungen um Objektivität- subjektiv.

Geschmackvoll, geräumig, nicht hellhörig, zweckmäßig - es hat uns sehr gefallen. Es gibt sehr viele deutsche Programme, die mit einer für uns ungewohnten Fernbedienung ( Knopf 123 wählen und 2x ok drücken) zu finden sind. Die Kissen sind sehr knuffig, das muss man mögen. Ich habe eines der größeren Handtücher in den Bezug gesteckt, ging für mich besser. Die Betten waren bequem und die Vorhänge absolut lichtdicht. Gereinigt wurde wirklich gut, die Getränke im Kühlschrank waren ausreichend (die Kühlleistung war nicht so doll); was ich vermisst habe, war eine Info-Mappe (oder ein entsprechender Kanal) mit immer gültigen und tagesaktuellen Informationen (Orte, Zeiten, Entertainment).

Ich las hier und da in den Bewertungen, dass es an Abwechslung mangele. Nun, wenn täglich von allem etwas da ist, wäre die einzig mögliche Abwechslung das Weglassen. Hier wird geklotzt, nicht gekleckert. Wer nichts findet, muss schon einen sehr speziellen Geschmack haben. Wir haben nichts vermisst, es war einfach nur lecker. Die Atmosphäre hingegen- nun, man muss sich vor Augen halten, dass man in der Hochsaison in einem wahrscheinlich ausgebuchten großen Hotel ist, in dem hauptsächlich junge Familien Urlaub machen. Und so ist die Atmosphäre im Hauptrestaurant dann auch. Am schlimmsten morgens gg. 9.00 und abends 19.30 Uhr. Man sollte flexibel sein. Die Mitarbeiter in Küche und Service tun, was sie können, um den Ansturm bestmöglich zu bewältigen. An den Bars im Haus wird gut gemixt - besser, als wir es aus türkischen Bars anderswo kennen. Auch hier konnte man es sich in stilvollen Möbeln gemütlich machen.

Fragen an die Rezeptionisten wurden freundlich beantwortet. Wir wurden auch bei unserer Ankunft nach der endlosen Odyssee durch Kiselagac und Umgebung sehr nett empfangen. Etwas mehr Interesse habe ich mir von den Rutschenwächtern gewünscht: in die Trillerpfeife blasen konnten sie gut, aber schlaffe Rutschreifen aufpumpen, die herumfliegenden Warnschilder (wet floor) wieder aufstellen oder die ständig herausgespülten Abdeckungen der Rücklaufrinnen zurücklegen überstieg offenbar ihre Zuständigkeiten (und ja, ich habe es angesprochen). Kellner und Barkeeper waren ausnahmslos aufmerksam und konnten ihren Job.

Lage und Umgebung haben nichts mit der Anfahrt zu tun, lieber Holiday-Check. Unsere Anfahrt war eine einzige Katastrophe: eine knappe Stunde Wartezeit am Flughafen, ein 15-minütiger fragwürdiger Zwischenstopp auf einem Rastplatz, ein (vermutlich übermüdeter) Busfahrer, der keine Ahnung von seinen Zielen hatte (eine Familie stieg 3x aus, ehe das richtige Hotel erreicht war und wir waren im falschen Ort); insgesamt waren wir über 2,5 Stunden unterwegs und verpassten das Abendessen. Nun die Umgebung: Bei Nacht glitzernd, einladend, die warme Luft schmeichelnd, die Shops funkelnd. Am Tage: Dreck, Müll, Tierleichen im Brachland zwischen den Hotels; man möchte gar nicht so genau wissen, welche Flüssigkeiten auf den Straßen und kaputten Wegen trocknen und kleben. Ein wunderschöner Strand lockt mit warmem Wasser und eine Promenade kann für Spaziergänge und Lauftraining genutzt werden. Je nach Wind und/oder Strömung sind Strand und Wasser ein wenig oder -wie am 4.8.- unglaublich verschmutzt. Plaste und anderer Müll in allen Stadien des Zerfalls schwappte an den Strand und verleidete uns das Bad. Am nächsten Tag war es besser. Shopping ist überall in der Umgebung möglich. Die Stadt Manavgat ist nicht weit entfernt (Flusstouren, Markt) und das antike Side quasi um die Ecke. Wenn man ein paar hundert Meter nach rechts geht, überquert man eine Brücke, unter der sich im trüben Wasser große Schildkröten - vor allem morgens- tummeln.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Fitnessraum überraschte mit seiner Größe und einem guten Zustand aller Geräte, von denen es eine ganze Menge gibt. Wellness haben wir nicht gemacht. Nun zum Rest: der Kinder-Rutschen-Spielturm steht in erstaunlich kühlem Wasser. Macht man den Fehler, sich auf dem Rand zu setzen, wird man gnadenlos mit Wasserkanonen beschossen, die ziemlich heftig sind. Ein Treffer ins Auge schmerzt ganz schön, das kann ich Ihnen versichern. Hier wäre etwas weniger Wasserdruck angebracht. Sämtliche Fliesen im Poolbereich (außer am Hallenbad) sind geradezu mörderisch glatt. Ich habe etliche Stürze gesehen (und die Leute waren nicht mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs) und die Abdeckungen der Rückflussrinnen waren teilweise kaputt. Es gibt im Hauptpool praktisch keinen Nichtschwimmerbereich, außer man zählt die paar Quadratmeter Einstieg dazu, wo sich alle Nichtschwimmer ständig aufhalten (müssen). Dafür existiert auch kein richtiger Schwimmerbereich: nichts ist tiefer als 140 cm. Da Hochsaison ist, ist der Pool vor allem eins: eine Menschensuppe. Es ist kaum möglich, ein paar zusammenhängende Schwimmzüge zu machen. Und nun zum Schmerzlichen: auch wenn man sich an den guten Vorsatz hält, keine Liegen zu reservieren, wird einem schnell klar, dass man dann am Beckenrand stehen wird. Leider wird hier nicht durchgegriffen und letzten Endes muss man sich zähneknirschend anpassen. Was fehlt, ist ein Spielplatz. Nur der Miniklub hat einen, und so gucken die Kinder, die nicht dort hingehen (oder wenn der Club zu hat), in die Röhre. Eine gute Idee wäre ein "Parkplatz" für zurückgelassene Luftmatratzen. Die noch im letzten Jahr bestehende Möglichkeit, den Lunapark zu besuchen, gibt es nicht mehr. Das Animationsteam gibt sich große Mühe, die Leute zu erreichen, hier wäre eine Lautsprecherdurchsage hilfreich. Chef-Animateur Nico war immer gut drauf und sehr hilfreich in allen möglichen Belangen.