- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Abgeschnitten von jeglicher Zivilisation liegt dieses ganz aus Holz gebaute und auf Stelzen errichtete Hotel am Rande des grandiosen Mulu-Nationalparks, umgeben von endlos erscheinendem Regenwald. Trotzdem verfügt es über alle Annehmlichkeiten eines modernen Hotels: Swimming-Pool, Fitnessgeräte, Spa, Meetingräume und selbst W-LAN sind vorhanden. Die insgesamt 188 in zweistöckigen Gebäuden gelegenen Zimmer scheinen stets nur zum Teil belegt zu sein, da der überwiegende Anteil der Gäste hier nur für maximal 3 Nächte absteigt. Die Touristen aus aller Herren Länder und jeden Alters haben alle ein gemeinsames Ziel: den berühmten Mulu-Nationalpark mit seinen gigantischen Höhlen zu erkunden. Buchbar ist das Hotel auf verschiedenen Wegen und mit Frühstück, Halb- oder Vollpension: Direkt über die Homepage des Hotels (www. royalmuluresort.com) und als Paket über verschiedene Reiseveranstalter. Wir hatten durchgehend guten Handy-Empfang (D1-Netz). Um den Mulu Nationalpark in Ruhe besichtigen zu können, sollte man mindestens zwei Übernachtungen einplanen, andernfalls artet der Besuch schnell in Hektik aus. Mulu wird ausschließlich von MAS angeflogen. Sofern man von Kuching oder Kota Kinabalu anreist, ist grundsätzlich eine Zwischenlandung in Miri inbegriffen. Bucht man die gesamte Strecke bei MAS, wird das Gepäck bis Mulu durchgecheckt. Die Internet-Tarife von MAS sind teilweise ähnlich günstig wie die des Billigfliegers Air Asia. Die Freigepäck-Grenze nach Mulu liegt entgegen einiger anderslautender Informationen im Netz aktuell bei 20kg pro Person. Wir haben unsere Flüge für kleines Geld selbst organisiert und bei einem deutschen Asien-Spezialveranstalter ein „Mulu-Komplettpaket“ dazugebucht. Dieses beinhaltete zwei Übernachtungen im Royal Mulu Resort, alle Transfers und Eintrittsgelder, Vollpension (Mittagessen in einem lokalen Restaurant bzw. als Picknick), die Besichtigung der vier für Touristen zugänglichen Höhlen mit einem privaten, englischsprachigen Guide sowie die Beobachtung des abendlichen Ausschwärmens der berühmten Fledermäuse. Eine Gruppentour wäre etwas preiswerter gewesen, wir wollten den Park aber in unserem eigenen Tempo erkunden. Einige Reiseveranstalter bieten auch Pakete inklusive der notwendigen Inlandsflüge an. Hier lohnt es sich, Preise zu vergleichen. Alternativ besteht die Möglichkeit, nur das Hotel zu buchen und dann vor Ort im Headquarter des Nationalparks die gewünschten Touren zu arrangieren. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung!
Das rustikale, mit viel Holz gestaltete Zimmer verfügt über eine regelbare Klimaanlage, TV, Telefon, Kühlschrank und einen kleinen Balkon ohne Möbel. Aus dem Fenster blickt man direkt in den Regenwald. Kostenpflichtige Miet-Safes gibt es nur an der Rezeption. Das Bad mit Duschkabine ist recht komfortabel und mit einigen Toilettenartikeln ausgestattet. Das Wasser muss man mittels eines Schalters 20 Minuten vor dem Duschen erhitzen. Es wird jedoch nach ca. 5 Minuten wieder kalt, was sich mit Blick auf die Lage des Hotels und die Außentemperaturen verschmerzen lässt. Pro Tag erhält man, wie in Asien üblich, zwei kostenlose Flaschen Trinkwasser. Zusätzlich gibt es im Zimmer einen Wasserkocher sowie Nescafé und Tee. Da das Hotel mitten im Regenwald liegt, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich dessen Bewohner auch bei konsequent geschlossenen Fenstern und Türen mitunter erfolgreich ihren Weg ins Hotelzimmer suchen. So teilten wir unsere Unterkunft mit einem Gecko, der zwar dankenswerterweise alle Mücken konsequent vernichtete, vor dem hühnereigroßen Käfer, der sich ebenfalls zu uns verirrte, jedoch kapitulieren musste.
Das Frühstück wird im Freien am Ufer des Melinau serviert; dort werden ein kleines Büffet (Toast, Marmelade, Obst, Cornflakes, Müsli, einige warme Speisen) sowie eine Eier- und Waffelstation aufgebaut. Die Sitzgelegenheiten, lange Holztische und -bänke, verbreiten zwar Zeltplatz-Flair, aber man genießt einen schönen Blick auf Fluss und Kalksteinfelsen. Die Lage am Fluss führt allerdings auch dazu, dass unzählige Mücken und Fliegen die Marmeladengläser, Saftspender sowie den frisch gefüllten Teller des Hotelgastes umkreisen und sich darauf niederlassen. Man ist eben im Dschungel… Im Wildflower Restaurant kann man mittags und abends in guter Qualität à la carte essen. Am Abend wird zusätzlich noch ein umfangreiches Büffet aufgebaut, das in der Regel für Gäste, die ein Komplettpaket (vgl. Tipps & Empfehlungen) gebucht haben, im Preis inbegriffen ist. Das Büffet bietet eine etwas seltsam anmutende, aber durchaus schmackhafte Mischung internationaler und regionaler Gerichte. An der „Laksa-Station“ kann man sich die malaysische Nationalsuppe nach Wunsch mit verschiedenen Zutaten selbst zusammenstellen und frisch zubereiten lassen. Wenn man bedenkt, dass hier nahezu alle Lebensmittel eingeflogen werden müssen, kann man vor der gastronomischen Leistung des Hotels nur den Hut ziehen. Die Getränkepreise sind aufgrund der isolierten Lage des Resorts teurer als in Malaysia üblich, aber im bezahlbaren Rahmen.
Freundlicher und zuvorkommender Service; schnelle und ordentliche Zimmerreinigung. Einige Kellner im Restaurant sprachen nicht gut Englisch und die Verständigung gestaltete sich etwas schwierig. Letztendlich traf unsere Bestellung aber immer korrekt ein. Trinkgelder wurden offenbar nicht erwartet. Es war kein Problem, bereits um 10. 00 Uhr unser Zimmer zu beziehen und dieses am Abreisetag erst um 14. 00 Uhr zu räumen. Obwohl auf der Homepage des Hotels andere Check In/Out-Zeiten angegeben sind, scheint dies hier üblicher Standard zu sein. Wie wir erfuhren, hatte es in der Nacht vor unserer Anreise in den Mitarbeiter-Unterkünften des Hotels gebrannt. Glücklicherweise ohne Personenschaden, aber einige Mitarbeiter hatten ihre Kleidung oder wichtige Dokumente verloren. Umso mehr beeindruckte es uns, wie professionell das Personal bereits wenige Stunden später wieder „zur Tagesordnung überging“. Die Hotelgäste sollten offenbar so wenig wie möglich von dem Vorfall mitbekommen; vorsichtige Nachfragen unsererseits wurden höflich abgeblockt.
Mulu liegt tief im Inneren Borneos mitten im Dschungel. Hierher führen keine Straßen. Vom 96 km entfernt gelegenen Miri aus kann man entweder in 20 Minuten per Flugzeug oder im Rahmen einer 10-stündigen Bootsfahrt nach Mulu reisen. Einkaufs- oder Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es nicht, ebensowenig wie weitere Hotels. Im Nationalpark selbst gibt es noch einige eher einfach ausgestattete Unterkünfte für Rucksack-Touristen. Ein kostenloser Flughafentransfer ist im Übernachtungspreis inbegriffen. Wenn hier zwei Mal täglich die kleinen Maschinen aus Miri landen, warten bereits hoteleigene Minibusse am Flughafen, die alle angereisten Gäste in das 5 Fahrminuten entfernt gelegene Hotel bringen. Eine Voranmeldung für diesen Transfer ist nicht erforderlich. Das Hotel liegt etwa 3 km vom Eingang des Nationalparks entfernt. Wenn man zum Park gefahren werden möchte, wendet man sich einfach an den Shuttlebus-Schalter im Eingangsbereich des Hotels. Reservierungen sind hier nicht nötig, man kann spontan aufbrechen. Wer kein Tourpaket gebucht hat, muss 6 Ringgit pro Person für die einfache Fahrt bezahlen, die auf die Zimmerrechnung geschrieben werden. Man trägt sich dazu mit Namen und Zimmernummer in eine Art Fahrtenbuch ein. Nach dem Parkbesuch rufen die Mitarbeiter des Headquarters auf Wunsch im Royal Mulu Resort an, um den Shuttlebus für die Rückfahrt zu bestellen (Anruf kostet 0, 20 Ringgit). In unmittelbarer Nähe des Hotels gibt es ein lokales Restaurant, in dem man zu günstigeren Preisen essen kann. Wir haben es allerdings nicht besucht.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Ein Animationsprogramm gibt es nicht. Der kleine, saubere Pool ist tagsüber immer menschenleer, da alle Hotelgäste im Nationalpark unterwegs sind. Lediglich abends planschten hier während unseres Aufenthaltes einige Chinesen lautstark herum, um dann später beim Karaoke in der Riverside-Lounge Elvis-Songs zu performen… An jedem Abend findet zudem um 20. 00 Uhr eine einstündige „Kulturshow“ im Restaurant Wildflower statt. Sofern man zu dieser Zeit am Büffet isst, kommt man also nicht umhin, der (kostenlosen) Show beizuwohnen. Bei dem täglich identischen Programm werden zunächst traditionelle Tänze der verschiedenen Volksstämme Sarawaks aufgeführt. Anschließend hat man Gelegenheit, an einem Blasrohr-Wettbewerb teilzunehmen. Die Gäste werden zum Mitmachen aufgefordert, ein „Nein“ wird aber sofort akzeptiert, und es wird niemand genötigt. Obwohl uns diese Darbietungen nicht begeisterten, fühlten wir uns dadurch auch in keiner Weise gestört. Man kann verschiedene Touren im Nationalpark wie z. B. Höhlenbesichtigungen oder den Canopy Walk im Hotel buchen, die Preise sind jedoch um ein Vielfaches teurer als bei direkter Buchung im Park-Headquarter. Darüber hinaus verleiht das Royal Mulu Resort Fahr- und Motorräder und bietet Kajakfahrten und Quad-Touren durch den Regenwald an. Dieses Angebot scheint jedoch kaum jemand genutzt zu haben.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Liane |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 6 |