Hotel San Michele

Leider kann ich zur Zimmeranzahl des Hotels nichts sagen, auch die hoteleigene (nur auf italienisch geführte) Seite sagt hierzu gar nichts aus. Fakt ist, das Hotel liegt an einer doch schon recht rege befahrenen Küstenstraße zwischen Savona und Genua. Das Hotel fiel uns praktisch vor die Füße, wir waren auf der Flucht vor Dauerregen und hielten hier an... Die Zimmer erstrecken sich über drei Etagen, wir hatten ein Zimmer an der Seite (nicht zum Pool heraus) und wenn man sich auf dem Bett in einer bestimmten Winkelstellung hinlegte sah man auch ein Stück vom Meer. Die Flure waren unendlich dunkel... Im Erdgeschoss befand sich eine Sitzgruppe, die Rezeption und das Restaurant. Gebucht hatten wir HP, Frühstück und Abendessen... Das Hotel verfügt über einen relativ kleinen Außenpool, ob es noch ein Hallenbad oder sonstige Sachen gibt weiß ich nicht - wir haben nichts benutzt und waren grundsätzlich immer froh, aus dem Kasten draußen zu sein. Zum "Hotelstrand" muss man über die Straße, dazu später mehr. Die Gäste waren durchweg italienisch, gemischt, sehr viele Familien mit sehr vielen Kindern. Tagsüber absolut nichts los am Hotel, im Hotel, am Pool und im Pool. Tipp: einfach nicht hinfahren. Wir waren 4 Tage dort als Ausweichquartier und sind dann wieder heim gefahren, nachdem wir zu diesem Zeitpunkt schon über eine Woche quer durch Italien gefahren waren auf der Flucht vor Dauerregen. Versteht das bitte nicht falsch, ich bin ein freundlicher Mensch, ich bemühe mich in jedem Land wenigstens ein paar Fetzen der Landessprache anzuwenden und bin sehr kommunikativ, nein ich habe auch keine hohen Ansprüche. Aber von der sonst in Italien erlebten Gastfreundschaft habe ich hier nichts bemerkt, schlimmer noch, wir kamen uns vor wie Störfaktoren und total unerwünscht.

Das Zimmer war recht klein, auf der hoteleigenen Seite sieht man auch ein solches. Zweckmäßig eingerichtet, sauber, man kann drin schlafen - mehr auch nicht. Ich erinner mich nichtmal mehr, ob wir einen Fernseher hatten. Das Bad war unter aller Sau, Klospülung lief ständig, Wasserhahn rostig. Handtücher waren vorhanden, das wars aber auch. Duschen habe ich mir hier gespart und in einem anderen Hotel erstmal ein Vollbad genommen... Man hatte keine Lust hier die Sachen auszupacken...haben alles in den Koffern gelassen.

Das Essen war qualitativ wunderbar - jedenfalls das Abendessen, welches als Menü gereicht wurde. Hierzu bekam man morgens eine Karte vorgelegt mit den Gerichten, die abends gereicht wurden. Man suchte sich also etwas aus und das wurde dann abends serviert. Soweit - sogut. Wenn man denn die lediglich auf italienisch aufgeführten Speisen auch LESEN könnte um sie später zu verzehren. Also mal eben an der Rezeption um Übersetzung gebeten - ach stimmt ja, die können ja nur italienisch... schon doof. Also half uns hier der Reisesprachführer und so wußten wir zumindest immer ungefähr, ob wir heute Abend Nudeln, Fisch oder Gemüse bekommen... Der Rest war dann halt eine Überraschung. Ich habe nichts gegen Kinder, habe selbst ein sehr aktives. In diesem Hotel, und das mag auch am Land liegen, werden Kinder allerdings geliebt. Vor allem, wenn sie lärmend und kreischend um die Tische rennen, einem das Essen vom Tisch reißen weil sie beim Fangenspielen die Kurve nicht bekommen oder wirklich ganz frech das Brot von UNSEREM Tisch nehmen und dabei fett grinsen. Dafür gabs ein belohnendes Kopftätscheln der Eltern, keine Entschuldigung für die Nudeln aufm Kleid, gar nichts... und das wars dann auch... Italiener wurden bevorzugt behandelt, da wir die einzigen deutschen Gäste im Hotel waren - waren wir folglich auch als letzte "dran" Das Frühstück war ein WITZ. Wie gesagt, wir hielten unterwegs an, hatten im Kofferraum noch diverse haltbare Nahrungsmittel, da wir ursprünglich in einem Ferienhaus Urlaub machen wollten (geflüchtet wegen Regen) - insofern brachte ich halt einfach meine Salami und das Nutella morgens mit an den Tisch, was wiederum von den Angestellten keiner lustig fand. ABER da es lediglich Marmelade, Cornflakes und Semmeln zum Frühstück gab (ach ja, und Milch aus einer Warmhaltekanne!) sah ich keine andere Möglichkeit. Mittagessen außerhalb. Tausendmal besser von der Stimmung her.

Der Lieferservice meiner Pizzeria ist freundlicher. Was ich in diesem Hotel erlebt habe kommt auf keine Kuhhaut. Los ging es damit, dass man weder der englischen noch der deutschen Sprache mächtig war. Mein italienisch beschränkt sich auf maximal 30 Worte, Gott sei Dank hatte ich einen Sprachführer dabei, der uns noch vor diversen bösen Überraschungen rettete. Kellner waren langsam, so langsam, dass einem fast das Essen kalt wurde während es gebracht wurde. Reinigung des furchtbaren Zimmers war ok. An unserem letzten Morgen wählten wir das letzte Essen aus für den Abend, kamen einfach mit der Übersetzung nicht zurecht. Kurz vorher hatten wir bereits unser Zimmer bezahlt (ich möchte nicht sagen, WAS wir bezahlt haben...) Als klar war, dass wir abreisen konnte man mir in einem perfekten Deutsch übersetzen, dass das Essen "Fisch in Alufolie" heißt... und nebenher wurde noch ein Sprachführer hinter dem Tresen vorgezaubert... alle Gerichte, wie sie uns gereicht wurden, übersetzt ins englische, französische und deutsche!!! Am liebsten hätte ich dem grinsenden Rezeptionisten mal Fisch in Alufolie gemacht...

Lage direkt an der Straße, störte soweit nicht. Ausflugsmöglichkeiten und sonstiges nicht mitgemacht. Die nächsten Geschäfte ein ganzes Stück weiter weg, Restaurants in der Nähe.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Außer dem Außenpool, wo wir alleine waren, haben wir nichts genutzt. Einmal waren wir am kostenpflichtigen Hotelstrand, wo wir uns ganz schnell wieder verdrückt haben. Uns wurden Liegen zugeteilt, man lag dicht an dicht, kein Sonnenschirm vorhanden. Noch schöner wurde es, und so weit reichte mein italienisch, als mein damaliger Freund seine deutsche Tageszeitung auspackte, ein Kind sich vor uns hinstellte, die Hände zu einem Trichter formte und rief: ACHTUNG ACHTUNG am Strand sind Deutsche.... allgemeines Gelächter, wir packten dann zusammen.