- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel hat drei Stockwerke und entspricht - angeblich - der Drei-Sterne-Kategorie. Einen guten mit Fotos unterlegten Überblick bietet die hoteleigene Homepage (http://www.sanpawlhotel.com). Es besteht die Möglichkeit Halbpension oder Übernachtung mit Frühstück zu buchen. Der Großteil der Gäste sind auffallend tätowierte Briten im Pensions- /Rentneralter bzw. kurz davor, vereinzelt Deutsche, Malteser oder Italiener. Die allgemeine Sauberkeit im Hoftel - von den WC-Anlagen abgesehen - ist entsprechend. Uns kostete die Woche im San Pawl zwar nur 344 EUR, was somit den bisher billigsten Urlaub meines Lebens darstellte, trotzdem würde ich aufgrund des oben Gesagten dieses Hotel niemals wieder buchen oder es irgend jemand anderem weiterempfehlen. Das San Pawl verdient unserer Ansicht nach max. zwei Sterne, aber auch nur dann, wenn man es irgendwie in den Griff bekommen sollte, die von mir beschriebenen Probleme im Bad/WC zu lösen.
Die Zimmer - zumindest die von uns gebuchten Standard Zimmer - sind leider der absolute Tiefpunkt und ein Schandfleck für ein sogenanntes Drei-Stern-Hotel. Ich bin der letzte, der sich über kleine Sprünge in den Fliesen, oder abgeblätterten Putz an den Wänden mokiert, aber wenn - trotz Reklamation - die Hälfte der Woche die Klospülung nicht ordentlich funktioniert, indem sie die ihr zugedachte Aufgabe nicht erfüllt, der Wasserstrahl aus der Dusche, so man Warmwasser bevorzugt, gerade reicht, um sich das Gesicht zu waschen, den unter einer komplett durchgelegenen Matratze befindlichen "Lattenrost" des Bettes eine Pressspanplatte bildet, die überdies einen Riss hat und jedesmal, wenn man sich bewegt, das Bett knarrt, als würde es gleich zusammenbrechen und auch das Bettzeug schon beim Einzug nicht näher definierbare Flecken vorweist, dann ist meine Geduld am Ende. Im Zimmer befindet sich ein kleines TV-Gerät mit BBC und zwei oder drei maltesischen Kanälen, jedoch keinem einzigen deutschsprachigen Kanal. Jedes Zimmer verfügt über einen kleinen Balkon. Fön ist ebensowenig wie Klimaanlage, Safe oder Minibar/Kühlschrank vorhanden. Inwiefern der schon in die Jahre gekommene Deckenventilator zur Kühlung des Zimmers beiträgt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Da wir nur Übernachtung mit Frühstück gebucht hatten, kann ich nur über das Frühstück sprechen, das durch Einfallslosigkeit und Mangel an Abwechslung gekennzeichnet war. Jeden Tag dieselben Weißbrotweckerl (dt. Brötchen), in Plastik verpackter Toastkäse, dazu Schinken und eine stark säuerlich schmeckende einheimische Wurst. Dazu drei verschiedene Marmeladen, die in großen Töpfen mit Suppenlöffeln bereitstanden. Das überwiegend englische Publikum staute sich hingegen vor dem Toaster und erfreute sich wohl an den Würstchen, dem Spiegelei und dem Rührei, was aber uns/mich in aller Früh leider nicht besonders überzeugen konnte. Zur Verteidigung ist zu sagen, dass es zwar auch noch verschiedene Arten von Cerealien gegeben hätte, mir die einheimische Milch aber nicht sehr zugesagt hat, sodass ich auch hier passen musste. Der Kaffee ist Nescafé aus zwei Maschinen, Löffel gibt es keine, man muss mit kleinen Plastikstäbchen Vorlieb nehmen. Die Fruchtsäfte lassen sich ebenfalls aus zwei Automaten entnehmen und schmeckten entsprechend chemisch. Sauberkeit/Hygiene im (stark) klimatisierten Speisesaal ist ok.
Das Personal selbst - insbesondere an der Rezeption - ist zwar überwiegend freundlich und hilfsbereit, nur auf meine Bitte, mir den Schließmechanismus der Zimmertüre zu erläutern, reagierte der etwa 200 kg schwere Security-Chef des Hotels etwas verstimmt. Dieses Problem scheine aber nicht nur ich gehabt zu haben, da auch das Reinigungspersonal zweimal "vergaß", das Zimmer zuzusperren, welches somit für jedermann den ganzen Tag über offengestanden ist. Zudem schafften es die Damen auch leider nicht, Müllsäcke und Klopapier ordentlich nachzufüllen bzw. saubere (nicht fleckige) Handtücher zur Verfügung zu stellen.
Das Hotel liegt im Stadtteil San Pawl il-Baħar an der Grenze zu Buġibba in der "Triq Il-Kahli" (nach eigenen Angaben "Blacktail Street"). Wenn man aus dem Hotel herauskommt, befinden sich (rechts) ca. 500 m die Straße hinunter je eine Busstation in Richtung Valetta (stadteinwärts) und in Richtung Ic-Cirkewa (stadtauswärts). Letztere kommt in Betracht, wenn man die Fähre zur Insel Gozo erreichen oder - so wie wir - an die Sandstrände der Insel (Fahrtzeit: 30 - 40 min.) fahren möchte. Zum Meer (Fels- u. Steinstrand) bzw. in die St. Paul's Bay geht man ebenfalls rechts und dann gleich nochtmals rechts ca. 10 min. Dort befinden sich einige Lokale und Shops die sich, je mehr man sich in Richtung Buġibba bewegt, häufen. Zwei kleinere Lebensmittelshops befinden sich direkt gegenüber bzw. schräg vis-a-vis vom Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der (Salzwasser-)Pool ist wohl das Einzige, was tatsächlich einer Drei-Stern-Anlage entspricht bzw. auch noch in einem Vier-Stern-Hotel durchgehen würde. Er ist zwar nicht sonderlich groß, sieht aber sehr nett aus und war eigentlich immer top in Schuss gehalten. Es gäbe zwar auch noch einen Indoor-Pool, dieser steht aber nur in der Nebensaison von Oktober bis Mai zur Verfügung. Jeden Abend tritt im Innenhof/Poolbereich des Hotels ein anderer Alleinunterhalter auf, dessen jeweiliger Auftritt zwar einer gewissen Komik nicht entbehrt, aber vielleicht eher auf die Generation 60+ zugeschnitten ist. Die laute Musik dauert bis ca. 23.30 Uhr, Menschen, die also früh zu Bett gehen wollen, haben/hatten leider Pech. Tipp: Den Abend auswärts verbringen und erst gegen Mitternacht heimkehren. Zusätzlich gibt es einen Mini-Billardtisch für Kinder und zwei oder drei Spielautomaten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 6 |