- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Von außen ganz nett anzusehen, Empfangshalle auch OK. Im Treppenhaus der erste Schock: Vergammelter und verdreckter Teppichboden sowie Schäden an den Wänden und Decken. Beim Anblick der Fenster könnte man meinen in einem Erdbebengebiet zu wohnen. Die oberste Etage (4. OG) diente lediglich als Gerümpelkammer, hier wurden ausrangiertes Mobilar und alte Matratzen quasi hingeschmissen. Auch der Essensaal lud bei genauem Hinsehen eher aus als ein. Die nächtliche Lärmbelästigung durch die Animation in der Bar zog sich über mehrere Stunden hin. Teilweise war an Schlafen nur mit Ohropax zu denken. Die Gästestruktur teilt sich in gefühlte 80 % Engländer und 20 % andere Nationalitäten (inkl. Deutsche). Völlig unklar sind uns die bisherigen Hotelbewertungen für das San Pawl. Das Hotel entspricht auch in der Landeskategorie keinen 3 Sternen. Trotz unseres Hotel-Reinfalls ist Malta ein wunderschönes Urlaubsland und vor allem für Geschichtsinteressierte jede Reise wert. Die Menschen dort sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit und der öffentliche Nahverkehr mit den "Helden der Straße" - den Busfahrern - funktioniert gut.
Das Zimmer lässt uns noch heute einen kalten Schauer über den Rücken laufen!!! Wir hatten in negativer Hinsicht das volle Programm! Die Größe des Zimmers kann man mit winzig beschreiben. Ein Bett stand unmittelbar neben der Eingangstür. Mit einem Doppelbett anstatt zwei Einzelbetten hätte man noch den ein oder anderen Quadratzentimeter rausholen können. Es gab einen kleinen Tisch, der als Fernsehtisch, Kommode, Mülleimerüberdachung und Ablagemöglichkeit für Hotelunterlagen in einem fungierte. Daüber hinaus gab es einen einzigen Stuhl und ein U-förmiges Möbelstück, auf dem zumindest ein Koffer abgelegt werden konnte. Für den zweiten Koffer musste der einzige Stuhl herhalten. Den Schrank haben wir auch nach eigener Reinigung (der Lappen war schwarz vor Dreck) und Desinfizierung nur begrenzt genutzt, denn die Fächer waren mit überschüssigen Decken und Kissen vollgestopft. Ein paar Kleidchen konnten jedoch Platz finden. TV gab es, das "SAT" haben wir jedoch vergeblich gesucht. BBC war unser täglicher Nachrichtensender (es gab ca. 5 englischsprachige Sender). Es gab in dem Zimmer nicht einen einzigen Haken oder ähnliches um ein Jacke oder etwas anderes aufhängen zu können. Auf der Bettwäsche waren Flecken zu finden, über deren Herkunft wir nicht mehr nachdenken möchten. Die Matratzen lagen quasi auf einer Spanplatte, was wohl als Lattenrost gedacht sein sollte. Den Fußboden haben wir während der gesamten 10 Urlaubstage nicht einmal mit nackten Füßen betreten. Der Boden war so dreckig, dass man sogar die Haarfarbe der Vorgäste und wahrscheinlich auch Vorvorgäste identifizieren konnte. Der Balkon war ebenso in die Jahre gekommen und teilweise wirklich baufällig. Bestückt war er mit zusammen gesammelten Gartenstühlen und einem Tisch, an dem man sich Splitter einreißen konnte. Glücklicherweise erlaubten uns die Temperaturen während unserer Reise die Klimaanlage nicht bedienen zu müssen. Hier befand sich, schon von weitem sichtbar, jeglicher Dreck, der in einer Klimanlage nichts zu suchen hat. Ähnlich sah es auf dem Deckenventilator aus. Das "Sahnestückchen" unseres Zimmers war das Bad! Außer dem Fensterbrett gab es keinerlei Ablagefläche. Die Handtücher konnten nirgends aufgehängt werden. Die Amaturen mochte man kaum anfassen, hier tummelten sich Kalk, Grünspan und andere glitschige Oberflächenbeschaffenheiten. Die Abflussrohre an Waschbecken und Toilette waren extrem verkeimt. Der Duschvorhang war vergammelt und taugt nur noch für den Müll. In den Deckenplatten waren Löcher und Wasserflecken sorgten für farbliche Akzente. Die Fensterluke konnte weder geöffnet noch richtig geschlossen werden. Das Fenster hing schief und man konnte durch einen Spalt in den angrenzenden Schacht sehen. Die Badewanne diente uns nur als Dusche, denn Hinsetzen war bei dem eingefressenen Dreck undenkbar. Alter Schimmel war sowohl an Fugen als auch am Duschvorhang zu finden. Die Handtücher wurden zwar jeden Tag gewechselt, jedoch sahen die vom Vortag mitunter sauberer aus als die neuen. Frische Blutflecken durften natürlich nicht fehlen. Auch im Bad war an Barfusslaufen nicht zu Denken. Zu guter Letzt noch einige Sätze zum Thema Insekten. Uns ist noch heute völlig unklar, auf welchem Weg sich die Mücken jede Nacht Zutritt/Zuflug zu unserem Zimmer verschafften. Trotz geschlossenem Fenster, geschlossener Türen und von uns abgedichteter Ritzen war Durchschlafen unmöglich. Nächtliche Kampfeinsätze zum Eindämmen der Mückeninvasion waren unumgänglich. Auch ein UKI (unbekanntes, käferartiges Insekt) verirrte sich in unser Zimmer. Wie sich Dank Wikipedia herausstellte, handelte es sich um eine Kakerlaken-Art. Dies war jedoch ein einmaliger Besuch, sicher ein Käferlein auf Durchreise.
Wir hatten nur Übernachtung mit Frühstück gebucht, welches in bereits erwähntem Essensaal stattfand. Das Frühstück war ausschließlich auf die englischen Gäste abgestimmt. Es gab jeden Tag des gleiche, aber man konnte sich satt essen. Der Kaffeeautomat war mit der Anzahl von Gästen völlig überfordert und musste auf Bitten des Essenden immer wieder aufgefüllt werden. Zur Hygiene im Restaurant: Die Tresen am Buffet waren ganz OK, das Geschirr (insbesondere die Tassen) jedoch unappetitlich begrabbelt und teilweise verdreckt. Die Möbel, in denen das Geschirr aufbewahrt wurde, hatten ihre besten Tage auch hinter sich. Auch die Tischdecken waren zerissen und oft dreckig. Den Veranstaltungssaal (mit einer Bar) haben wir nie besucht. Er gehörte dem englischen Publikum und das Animationsprogramm war genau auf diese Klientel abgestimmt.
Das Personal war freundlich und hat sich zumindest um kleinere Bitten schnell gekümmert. Das Engagement bei der Zimmerreinigung fehlte leider. Unsere Bitte, das Zimmer einmal gründlich zu reinigen, wurde ignoriert. Ein Wechsel des Zimmers hätte wenig gebracht, denn in anderen Zimmern sah es genauso aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass einem das Personal zwar freundlich begegnete, die Leistungen jedoch fast ein Komplett-Ausfall waren.
Das Hotel befindet sich in einem Wohngebiet an der St. Pauls Bay. Zum Meer läuft man zwischen 5 und 10 Minuten. In gleicher Zeit kann man die "Party"- und Einkaufsgegend fußläufig erreichen. Für reine Badeurlauber ist die nahe Bucht ungeeignet.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susanne |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |