Hotel San Rocco

Das Hotel befindet sich in einem ehemaligen Kloster aus dem 16. Jahrhundert (Hauptbau) und hat unmittelbaren Zugang zum Lago d'Orta. Der Hauptbau wurde scheinbar vor nicht allzu langer Zeit renoviert. Der Nebenbau, ein separates aber angeschlossenes Gebäude aus der Barockzeit, war in diese Renovierung unserer Kenntnis nach nicht inbegriffen.

Unser Zimmer ("classic room") war ausgestattet mit einem Kleiderschrank (geringe Ablagemöglichkeiten, mehr Platz zum Aufhängen). Darin befestigt ein kostenloser Safe. Es gab eine kleine Minibar und einen TV (auch nach Reklamation war "arte" der einzig verfügbare deutsche Sender). Die Klimaanlage war ebenfalls kostenlos. Im Badezimmer gab es eine Badewanne mit einem dieser heiß begehrten Duschvorhänge, ein Bidet und einen antiquarischen Fön, der quasi nicht nutzbar war. In unserem fensterlosen Bad gab es auch kein Abluftsystem. Es gab zwar eine Öffnung, die hatte aber offensichtlich (auch nach Reklamation) keinen Nutzen, sodass es nach dem Duschen längere Zeit mehr nach einer Dampfsauna aussah. Das Zimmer war insgesamt nicht gut ausgeleuchtet. Problematisch war auch, dass man bei der Zimmertür nach dem Öffnen (elektronischer Türöffner mit Karte) anschließend immer wieder überprüfen musste, ob die Tür richtig geschlossen hatte. Ansonsten ließ die Tür sich einfach aufdrücken. Zudem reklamierten wir, dass sich an der Decke soviel Wasser bildete, dass es von der Decke tropfte. Die Lösung hierfür war, die Klimaanlage dauerhaft laufen zu lassen. Nachvollziehbar. Aber aufgrund der extremen Geräuschkulisse nachts undenkbar.

Bei unserer Buchung war nur Frühstück mitinbegriffen. Das Frühstücksbuffet (ja, auch zu Zeiten von COVID19) war vielfältig und qualitativ sehr gut. Es gab Säfte (Ananas, Orange, Grapefruit) und Wasser (naturale / frizzante) in kleinen Flaschen. Zudem Kaffee auf Bestellung. Frische Brötchen mit Wurst und Marmelade, frisches Obst, frisches und sehr gutes Süßgebäck, Joghurt sowie Rührei (Fertigmischung) und Würstchen mit gebratenem Speck. Während des Frühstücks war insgesamt jeden Tag eine ruhige Stimmung vorzufinden, zudem blickt man durch die großen Fenster direkt auf den Lago d'Orta.

Der Empfang an der Rezeption fiel für ein vorgebliches ****-Hotel sehr flach aus. Kopie der Ausweise, Aushändigung der Zimmerkarten. Keine Informationen. Deutsch sprach dort niemand, sodass die Kommunikation mit dem Personal vornehmlich in Englisch und Italienisch stattfand, möglicherweise wäre auch Französisch drin gewesen. Es gab auch keine Informationen zu möglichen Freizeitaktivitäten. Ich habe hier nur nicht mit "sehr schlecht" bewertet, weil das vorhandene Servicepersonal stets sehr freundlich war und sein Bestes gab. Es erweckte allerdings den Anschein, dass die einzelnen Bereiche tageweise total unterbesetzt waren, was in entsprechenden Wartezeiten für die Gäste resultierte. An einem Morgen warteten wir mehr als 15 Minuten, bis unser Frühstückstisch komplett war. Ebenso ließ der Kellner abends auf der Außenterrasse bei geringer Auslastung lange auf sich warten. Und wenn man dann für ein Bier 8 EUR hinblättern muss, hellt das die Stimmung anschließend nicht auf. Die Zimmerreinigung war schlecht, was gleich zu Beginn bereits an Spinnweben im Eingangsbereich erahnt werden konnte. Die Handtücher werden alle täglich gewechselt, die hoteleigenen Hygieneartikel nur unzuverlässig aufgefüllt. Nach der Reinigung wurden die Stöpsel von Waschbecken und Badewanne kopfüber zurückgelassen, sodass man die ekelhafterweise selbst wieder einsetzen musste - vielleicht eine kulturelle Eigenheit. Verstanden haben ich es nicht.

Betrachtet man die Lage in der Ortschaft Orta San Giulio, so muss die Lage als sehr gut bezeichnet werden. Es handelt sich hier um eine Gemeinde, bei der die Historie einer Vielzahl von Gebäuden bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht. Unterstrichen wird dies vom "sacro monte d'orta", wo man eine Ansammlung von ca. 20 Kapellen vorfinden kann, welche thematisch den Lebensstationen des heiligen Franziskus von Assisi gewidmet sind und im Zeitraum vom 16. - 18. Jahrhundert errichtet wurden. Der Ort ist für den nicht autorisierten Straßenverkehr gesperrt. Hier ist es wichtig, die entsprechenden Schilder zu beachten, sonst droht teure Post (elektronische Kennzeichenerfassung). Einige Navigationsgeräte möchten die Route vermutlich über die "via giuseppe fava" legen. Diese Straße darf nicht befahren werden! Die Anfahrt zum Hotel führt über die "via panoramica". Bei der Gaststätte "Da Mario" fährt man rechts in eine sehr enge Straße und gelangt so zur Einfahrt des Hotels, die wiederum kurz vor einer "zona traffico limitato" liegt (Einfahrt verboten) - also nicht zu weit fahren. Das Hotel verfügt über eine zweigeteilte Tiefgarage, welche laut Aushang mit 9 EUR pro Tag berechnet wird. Nichts für ungeübte Fahrer, die Platzverhältnisse sind sehr beengt. In Orta San Giulio erreicht man dank der sehr guten Lage des Hotels alles unproblematisch zu Fuß. Die Umgebung des Ortes wirkt verarmt und heruntergekommen (Straßenzustand, Gebäude). Uns fiel es auch schwer, Freizeitaktivitäten über das Internet zu recherchieren. Wir gelangten bei unserer Suche regelmäßig zum Ergebnis, dass der Lago Maggiore mehr hergibt. Supermärkte mit normalen Preisen sind rar gesät und nur mit dem PKW oder langem Fußmarsch zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Es gibt einen Pool mit direktem Zugang zum Lago d'Orta. Der Pool wird durch die ein bis zwei abgestellten Servicekräfte auch sehr gut betreut und in sauberem Zustand gehalten. Es werden - so schien es zumindest - regelmäßige Wasserproben genommen. Bewirtung findet auch am Pool statt. Die Liegen und Sonnenschirme sind in katastrophalem (alt, dreckig, defekt) Zustand. Es werden kostenlos Liegetücher ausgehändigt. Es gibt zwei Kanus, welche für 10 EUR pro Stunde verliehen werden. Es gibt einen Billardtisch und einen Wellnessbereich, welcher von uns nicht genutzt wurde.