- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das "Savoy Homann", während der holländischen Kolonialzeit Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet, war einmal eines der berühmtesten Hotels des Landes. Das heute unter indonesischem Management stehende 150-Zimmer-Haus hat offiziell 4 Sterne, nach "westlichen" Maßstäben scheint mir das überbewertet. Derzeit (2008) finden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, vermutlich wird der bisherige Art-Deco-Stil dadurch etwas beeinträchtigt werden. Dennoch ist das "Homann" für denjenigen, den ein gewisser Schlendrian und ein eher gemächlicher, auch nicht perfekter Service nicht stören, eine durchaus empfehlenswerte Adresse. Für Liebhaber alter Kolonialhotels sollte wenigstens eine Nacht "drin" sein. Die Preise bewegen sich, je nach Kategorie, ab ca. € 60, 00 pro Nacht und Zimmer. Die Klientel sind hauptsächlich einheimische Geschäftsleute und Meeting-Teilnehmer, Gäste aus unseren Breitengraden trifft man eher selten an. Ein gleichfalls im Kolonialstil erbautes, jedoch wesentlich attraktiveres Hotel ist das gegenüber des "Homann" situierte "Grand Hotel Preanger". Es ist etwas teuer, aber die bessere Alternative. Freunde von Kettenhotels könnten sich etwa 3km entfernten "Hyatt" wohlfühlen.
Die Zimmer liegen auf sechs, mit zwei Aufzügen erreichbaren Stockwerken, mit Ausnahme der soeben renovierten, rückwärtigen Tower-Wing-Zimmer weisen alle anderen Räume zur Straße und sind Tag und Nacht dementsprechend laut. Ich bewohnte eines der räumlich großzügigen Turm-Zimmer. Es hatte Parkett und Teppichboden und bestand aus einem guten Kingsize-Bett, Schreibtisch mit TV, kleiner, häßlicher Sitzecke, Kleiderschrank ,Klimaanlage, (kaum kühlendem) Kühlschrank, Wasserkocher (Adapter beim Zimmerservice), Kaffee/Teebeutel . Das Bad war älteren Datums, jedoch sauber und besaß eine Wanne mit Duschkopf sowie die üblichen Einrichtungen. Das gesamte Mobiliar wirkte recht lieblos und trug nicht dazu bei, sich besonders gerne auf dem Zimmer aufzuhalten. Die Beleuchtung war schwach und teilweise schlecht positioniert, die Fenster werden offenbar nur im Jahresrythmus gereinigt. Trotz der ingesamt ruhigeren Lage hört man der nahen Moschee wegen spätestens um 4 Uhr morgens auch hier den ersten Gebetsaufruf des Muezzin.
Im Hotel befinden sich verschiedene Restaurants, ich nützte hauptsächlich den Atrium Cofffee Shop sowie das "Sidewalk Cafe". In beiden Einrichtungen liegt eine sehr gut sortierte Speisekarte mit chinesischen, indonesischen und europäischen Gerichten auf, die Qualität war recht gut. Das große Buffet-Frühstück ist stark auf (warme) asiatische Speisen ausgerichtet, "westliche" Geschmacksgewohnheiten werden eher dürftig behandelt. Eine Bar bietet abendliche Liveauftritte einheimischer Künstler, schön, dazu ein frisches "Bintang" - Bier vom Faß zu schlürfen.
"Serve with heart" heißt der Slogan des Hauses - jn vielen Fällen hätte ich mir allerdings "Service mit Köpfchen" gewünscht. Die vielen kleinen Unzulänglichkeiten begannen an der Rezeption, wo man mich - obwohl ausdrücklich vorab um ein ruhiges Zimmer gebeten - ausgerechnet in einem Raum neben der hausinternen Baustelle einquartieren wollte -, führten weiter zum Unvermögen des Leiters des Business Centers, der kaum Englisch sprach und nicht in der Lage war, eine E-mail zu versenden, und endete bei Kleinigkeiten derart, als der im Hausprospekt herausgestellte Service "Airlines" darin bestand, dem Gast eine Visitenkarte der GARUDA Airlines in die Hand zu drücken. Der hauseigene Taxifahrer hingegen fand nicht einmal das in Hotelnähe gelegene Büro der GARUDA. Hervorzuheben ist jedoch die oft fast liebenswürdige Freundlichkeit fast aller Mitarbeiter, was den gelegentlichen Verdruß über die fehlende Effizienz dann doch ein wenig abgemildert hat.
Fast perfekt - direkt an der Jalan Afrika Asia, einer der Hauptverkehrsstraßen Bandungs. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, der Moschee und den Geschäften der Jalan Braga, geht man nur wenige Minuten. Aufgrund der zentralen Lage ist mit Ausnahme der im rückwärtigen Tower Wing gelegenen Zimmer mit starkem Lärmaufkommen zu rechnen - die Zimmer sind nicht schallisoliert. Vom Jakarta Soekarno Hatta Airport aus ist das Hotel wochentags in gut zwei Stunden zu erreichen (Taxi ca. € 35,00), die Stadt Yogyakarta mit den berühmten Tempeln von Borobudur und Prambanan erreicht man mit dem Zug oder dem Taxi (Kosten ca. € 100,00, 6-8 Stunden).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Das Schwimmbecken wäre ja ganz schön - würde es nicht im hinteren Teil des Hotels, bei den Versorgungseinrichtungen, ein Schattendasein fristen. Auch die paar Liegen und Plastikstühle sorgen nicht dafür, daß hier die große, romantische Stimmung aufkommt. Für ein paar Schwimmrunden ist der Pool jedoch gut geeignet. Ein kleines Gym findet man auf dem Areal ebenfalls.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Januar 2008 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Eberhard |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 547 |