Auf der Suche nach einen halbwegs guten Hotel und mit einem Preislimit bewaffnet (wir hatten 500 Euro pro Person veranschlagt - es wurde zwar etwas mehr), machten wir uns auf die Suche nach einer bescheidenen Unterkunft mit All Inclusive Angebot. Über die Suchfunktion tauchte das Sayanora Park / Sayanora Hotel urigerweise nicht auf (oder wir hatten es immer übersehen). Erst eine Empfehlung aus dem Bekanntenkreis brachte uns auf dieses Hotel. Die hohe Weiterempfehlungsqoute und die überwiegend guten Bewertungen konnten wir zunächst kaum glauben. Doch vor Ort bewahrheitete sich dann das, was wir zuvor im Internet gelesen hatten. Das Hotel wird wie ein Familienbetrieb geführt. Und das merkt man sofort daran, wie man vor Ort behandelt wird. Immer sehr freundlich. Gerne erlauben sich die Mitarbeiter auch mal ein auflockerndes Späßchen. Für humorlose empfiehlt sich daher schon im Vorfeld darauf hinzuweisen, das man kein Spaß versteht ;-) Ganz offensichtlich ist den Betreibern daran gelegen, das man wiederkommt und man das Hotel weiterempfiehlt. Und das machen wir wirklich gerne. Vor Ort haben wir auch schon Gäste getroffen die mittlerweile jedes Jahr hier her kommen ... wer würde sich das antun, wenn es nicht schön wäre ? Wir werden wohl auch wiederkommen ... Die Hotelanlage verfügt über zwei Komplexe. Zum einen den Sayanora Park mit niedlichen "Finnenhütten" und einem zweistöckigen Hotelgebäude, zum anderen das Sayanora Hotel mit zwei zweistöckigen Hotelgebäuden, einen Küchen- und Speisesaal-Trakt sowie dem Verwaltungsgebäude nebst Rezeption. Jede Einheit verfügt über einen eigenen Pool. Die Anlage ist sehr gepflegt und jeden Tag wird saubergemacht. Auch die Grünanlagen. Für All Inclusive Gäste stehen den ganzen Tag über Getränkespender mit gekühlten Getränken zur Verfügung (auch Nachts). Während der Öffnungszeiten der Bar gibt es neben den Getränkespendern natürlich auch Cola, Fanta, Sprite, Bier, Wein, Tee und Kaffee und weitere Getränke ... Geboten werden Frühstück, Mittagessen, Kaffee / Tee und Gebäck am Nachmittag und das Abendessen. Mindestens einmal die Woche wird das Abendessen zu einem Showerlebnis. Dann präsentiert sich das ganze Personal von seiner besten Seite. Unter der Fahne von Atatürk wird dann etwas "Folklore" zelebriert ... lassen Sie sich einfach überraschen. Das Hotel verfügt über keinen eigenen Strand. Via Shuttlebus kann man sich aber zu dem Strand eines Partner Hotels bringen lassen ... wir haben diesen jedoch nie genutzt, deshalb können wir nichts zur Qualität des Strandes oder des Shuttle Services sagen. Ansonsten gilt für diese Hotel (und nicht nur dafür): In südlichen Ländern scheint man nur den Sinn für das Wesentliche entwickelt zu haben. Es gibt Strom, Wasser, befestigte Wege ... aber alles irgendwie nur funktional, aber nicht schön ... immer wieder bemerkt man: Es ist alles irgendwie krumm und schief, die Leitungen sind mitunter offen verlegt worden, Abwasserleitungen vertragen nur eine gewisse Menge und bei Regen bricht die Stromversorgung zusammen oder es gibt keinen TV Empfang mehr. Aber das Meiste bemerkt man nur auf den zweiten Blick ... und manche merken es gar nicht ;-) Wer Fan von russischen "Vodka-Orgien" und rumgröhlen am Pool ist, der kommt im Sayanora Park leider zu kurz. Es gab kaum russische Gäste. Die wenigen russisch stämmigen Gäste die während unseren Aufenthalts dort waren, sprachen deutsch und lebten auch in Deutschland oder der Türkei ... Ganz traurig werden die lieben Kleinen sein. Es gibt keinerlei Kinderanimation. Animation gibt es auch für die Erwachsenen nicht ... man hat am Pool wirklich Ruhe und wird niemals aufgefordert an irgendeinem albernen Wasserballspiel mitzumachen. Für uns war das ausschlaggebend zu buchen :-) Und zu guter Letzt für all die Gäste die gerne mit Handtüchern über Stunden eine Liege blockieren: Macht es nicht. Ihr werdet zu jeder Tageszeit eine schöne Liegemöglichkeit haben. Denn kaum ein Gast liegt den ganzen Tag auf einer Liege ... Alle Liegen werden auch niemals belegt sein, denn sehr viele sind tagsüber am Strand und nicht am Pool. Das Hotel hat nur wenige Zimmer. Deshalb wirkt es wahrscheinlich auch so familiär und so wenig überfüllt ... Wer Dinge des täglichen Bedarf einkaufen möchte oder einfach mal ein paar Süßigkeiten, kann dies in den vielen kleinen "Supermarkets" bekommen. Es gibt jedoch auch richtige Supermärkte die ungleich günstiger sind. Man muss sie nur halt ein bißchen suchen ;-) Jenseits der Touristentrampelpfade kaufen die Einheimischen ein ... und da das monatliche Gehalt in der Türkei selten die 800 Euro Grenze überschreitet (es ist eher sehr viel weniger), kann man sich sicher vorstellen das die Preise der Läden in den Touristen Gebieten um ein vielfaches höher sind als in den Geschäften der Einheimischen. Also: Wer sparen möchte entfernt sich einfach von den bunten Pfad der Touristen ... Wer die Gegend erkunden möchte, kann sich ein Auto oder ein Mofa leihen. Vom Mofa rate ich persönlich aber dringend ab denn: In der Türkei gibt es dafür keinen Versicherungsschutz. Und so wie dort gefahren wird, ist man schnell Opfer in doppelter Hinsicht. Autovermietungen bieten jedoch Vollkasko an... und das sollte man auch nutzen. Beim tanken dann nicht erschrecken: Sprit kostet in der Türkei erheblich mehr als bei uns. Wer auf Nummer sicher gehen will mietet bei einen der großen europäischen Autoverleiher. Die von einigen "Reiseveranstaltern" vor Ort angebotenen Fahrten nach Antalya für "nur" 5 Euro sollte man sich verkneifen. In Deutschland würde man "Butterfahrt mit Verkauf" dazu sagen ... wir wissen alle das man kaum Spaß dabei hat. Man wird in eine Lederfabrik am Ar*** der Welt gekarrt und wird dort solange belatschert bis man endlich völlig überteuerte Ware kauft .... nur um endlich weg zu kommen. Mit etwas Glück hat man dann noch 1 - 2 Stunden um sich in Antalya umzusehen. Und letztendlich war man doch einen ganzen Tag unterwegs, hat aber eigentlich nix gesehen. Fragen Sie im Hotel einfach mal nach seriösen Angeboten. Möglicherweise können sie auch eine Fahrgemeinschaft bilden und sich einen Kleinbus mieten (oder sich fahren lassen). Während unseres Aufenthaltes kostete das versenden einer Postkarte 1,10 Lira, 10 Postkarten im Einkauf etwa 1 Euro. Man kann mittlerweile in der Türkei fast überall in Euro bezahlen und liegt damit meistens günstiger, als wenn man mit Lira bezahlt. Montags und Donnerstag ist in Manavgat Markt. Bis auf wenige Obst und Gemüsestände sind dort tausende Stände mit nachgemachten Markenklamotten, nachgemachten Parfüms, nachgemachten Uhren, nachgemachten Spielen für Nintendo Spielekonsolen, etc. Leider haben alle diese Stände Quasi das gleiche Angebot ... deshalb wird es sehr schnell sehr ermüdend. Spaß kann man da trotzdem haben ... besonders wenn der Händler mit absurden Preisvorstellungen in das Verkaufsgespräch einsteigt. 40 Euro für ein nachgemachtes After Shave sind keine Verhandlungsbasis ... drei Meter weiter wird man es Ihnen für 3 - 5 Euro verkaufen. Wirklich Freude werden sie daran aber nicht haben .... Wir sind dann einfach mal Mittwochs nach Manavgat gefahren und siehe da: Ohne die Touristenmassen ist es dort viel schöner ;-)
Unsere "Finnenhütte" war komplett mit Holz ausgekleidet. Vor dem Haus gab es eine kleine Terrasse mit Sitzmöglichkeit. Innen dominierte ein Doppelbett und ein Singlebett. Das Bad war etwas niedrig, aber bei einer Körpergröße bis 185cm sollte da kein Problem sein. Im Zimmer selber war ein kleiner Kühlschrank (der sehr leise war), eine Klimaanlage (die sich gerne mal lautstark zu Wort meldete) und ein Fernseher der genügend deutsche Programme in ordentlicher bis mieser Qualität empfing um bei Nachrichten auf dem laufenden zu sein. Das bereitgestellt Telefon haben wir nur für einen Anruf bei der Rezeption benötigt. Jeden Tag wurde im Kühlschrank pro Person ein halber Liter Wasser zur Verfügung gestellt, denn das Wasser aus der Leitung sollte man nicht trinken. Toilettenpapier sollte unbedingt in den kleinen Mülleimer geworfen werden (egal wie ekelig man das findet). Wirft man es wie gewohnt in das Klo, hat man nach ein paar Tagen einen eigen Pool im Bad ... das Klo verstopft, weil die dünnen Abflussleitungen soviel Unrat nicht verkraften. Unser Klo war übrigens nie verstopft :-) Im Bad gab es auch einen Fön, den wir mangels Kopfbehaarung nur zum Spiegel trocken pusten genutzt haben. Den Zimmersafe haben wir nicht genutzt, steht aber zur Verfügung. In unseren Zimmer konnten wir den Muezzin zum Gebet rufen hören, obwohl die Moschee eigentlich recht weit entfernt ist. Des Rätsels Lösung: An einigen Laternenmasten in der Umgebung sind Lautsprecher installiert ... einer davon leider ziemlich nah an unserem Zimmer. Sobald das Badezimmerfenster geschlossen war, war Ruhe ;-)
Offiziell gibt es zwei Speisesäle - genutzt wurde jedoch nur einer. Wirklich hübsch sind die Speisesäle nicht, aber sauber. Hatte ein bißchen was von einer Kantine ... wer aber einen Platz am Pool erwischt, bleibt vom Charme des Speisesaals verschont. An Getränken wird die gesamte Palette der Bar gereicht ... bis auf wenige Ausnahmen sind alle Getränke kostenlos. Vom "Best" Cappucchino können wir jedoch nur abraten: Es handelt sich dabei einfach um einen Tüten Cappucchino der mit Heißwasser aufgegossen wird .... und dann 2 Euro kostet. Das Essen wird als Buffet angeboten. Grundsätzlich war das Essen völlig in Ordnung und durchaus schmackhaft. Ein kulinarisches aha Erlebnis hatte ich jedoch während der ganzen 14 Tage nur einmal ... und das war bei einer Nachspeise. Ansonsten ist die Würzung der Speisen dem Mitteldeutschen Geschmack angepasst worden .... mir persönlich fehlte immer der "Pfiff" ... Da es vor Ort keine Maggi Würze gibt, sollten sich Liebhaber der Würze einfach ein ein Fläschchen aus Deutschland mitbringen ;-) Etwas mehr Abwechslung bei den Speisen hätte ich mir dennoch gewünscht. Denn abgesehen vom tägliche Salat, der Suppe und diversen Nachspeisen (Torten, Pudding, Obst (meistens Melone)), gab es fast immer Geflügel entweder mit Reis, Nudeln oder Kartoffelbrei ... dazu meistens etwas Gemüse. Selten gab es Fisch. Rind, Kalb oder Lamm gab es gar nicht ... bestenfalls als Hackfleisch in einem Auflauf. Schweinefleisch habe ich nicht erwartet - das wird man wohl in keinem muslimisch geprägten Land bekommen. Wir sind aber trotz All Inclusive nach einigen Tagen mal essen gegangen, weil wir doch etwas Abwechslung brauchten. Essen gehen in Side ist übrigens mittlerweile fast genau so teuer wie in Deutschland (Berliner Preisniveau). Also: Besser All Inclusive buchen - sonst wird es ein teurer Urlaub.
Fangen wir doch schon Mal damit an, das fast alle Beschäftigten mehrere Sprachen sprechen. Der einer mehr, der andere weniger. Freundlich sind die Mitarbeiter auf jeden Fall ... fast immer. Nach einer 12 bis 14 Stunden Schicht kann aber schon Mal das Lächeln abhanden kommen .... und solange arbeiten fast alle Beschäftigten am Tag. Umso erstaunlicher, wie freundlich dennoch alle sind. Auch Anfragen wo in der Nähe Banken sind oder wo man günstiger einkaufen kann als in den Touri-Märkten, wurden sehr kompetent beantwortet. Wir sind als schwules Paar genauso freundlich behandelt worden, wie Familien oder Singles. Das ist nicht immer so, deshalb möchte ich es positiv hervorheben. Unsere nette Putzfee für das Zimmer war soweit recht gründlich, aber eine tägliche Intensiv Reinigung sollte man nicht erwarten. Alle wichtigen Stellen waren jederzeit sauber. Der Wunsch nach einen zusätzlichen Kopfkissen wurde sofort erfüllt, eine defekter Duschkopf wurde binnen weniger Stunden repariert. Einen Arzt haben zum Glück nicht gebraucht und eine Beschwerde hatten wir auch nicht ... deshalb dazu kein Kommentar.
Das Sayanora Hotel liegt leider leider etwas versteckt. Die nähere Umgebung ist auch nicht wirklich schön. Sicherlich gibt es auch schöne Ecken und Ansichten, aber leider auch reichlich Brachland und Müllcontainer. Im Hotel selber bekommt davon jedoch nichts mit. Zur Strandpromenade kommt man über das Gelände vom Toll Motel, einer benachbarten Anlage oder über einen Weg durch die Einkaufspassage. Die Abkürzung über das Gelände vom Toll Motel ist jedoch ab 19 Uhr geschlossen. An der Strandpromenade angelangt, geht es zur linken in die wunderschöne Altstadt von Side. Zur rechten hat man einen kilometerlangen Weg entlang der vielen Hotels ... Side verfügt über große Ruinenfelder. Auch diese sind bequem zu Fuß erreichbar. Unweit vom Hotel befinden sich noch einige Banken, Supermärkte, der Marktplatz (nur Samstags), das Tourismusbüro und gefühlte eine Million Geschäfte und Restaurants. Zahlreiche Veranstaltungsbüros bieten Ausflugsmöglichkeiten und die Möglichkeit Autos oder Mofas zu leihen. Friseure, Nagel- und Tattoostudios sowie Masseure bieten ihre Dienste an. In die Kreisstadt Manavgat (ca. 8 km von Side entfernt) kommt man schnell und günstig mit den Dolmus (aktuell 2 Lira pro Person und Fahrt). Touristen knöpft man aber gerne 2,50 ab. Wer also türkisch spricht ist klar im Vorteil ;-)
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Wasserqualität des Pools war hervorragend. O.K.Daraus trinken würde ich trotzdem nicht. Das Wasser war leicht gechlort, aber ich hatte selbst als Allergiker keine Probleme. In der Lobby gibt es einen Großbildfernseher. (Wir konnten dort auch der Eurovision Song Contest angemessen verfolgen.) Große Fernsehereignisse kann man dort (sofern empfangbar) also auch in Gesellschaft erleben. Am Pool sind reichlich Liegen, Sonnenschirme und Beistelltische. Desweiteren gibt es im Barbereich Tische und Stühle ... Es empfiehlt sich einen iPod, Walkmen oder sonstiges Abspielgerät dabei zu haben. Denn an der Poolbar wird unentwegt Musik abgedudelt, mitunter viel zu laut ... und da es offensichtlich nur 3 CDs dort gibt, ist man die Musik auch schnell leid. Bei unseren nächsten Besuch werde ich entweder etwas dabei haben um die Beschallungsanlage zu zerlegen oder ich bringe neue CDs mit ;-) Wer über ein WiFi fähiges Gerät verfügt, kann in der Lobby kostenlos ins Internet. Das Passwort verraten die netten Mitarbeiter an der Rezeption. In der Lobby kann man aber auch aufgestellte PCs nutzen, die kosten allerdings Geld. Gewöhnugsbedürftig ist jedoch die türkische Tastatur und auch die Betriebssysteme der Rechner sind auf türkisch ... ist ja klar: Man ist ja auch in der Türkei.
- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daniel |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 7 |