Hotel Seabel Rym Beach Djerba

Eine Enttäuschung! In die Jahre gekommenes Hotel mit gepflegter Anlage, an einem schönen Strand gelegen und freundlichem Personal. Aber enttäuschende Gastronomie mit mangelhafter Hygiene und mit häufig schlechtem Service im Restaurantbereich. Unterdimensioniert bei Vollbelegung.

Die Zimmer sind ausreichend groß, aber in die Jahre gekommen. Teilweise sind große Ecken aus dem Mobilar geschlagen und die Holzverkleidungen, speziell im Bad und an der Eingangstür aufgequollen. Keinerlei Deko, so dass die Zimmer nicht sonderlich einladend wirken. Die vorhandenen Kopfkissen waren sehr dick und hart. TV, Safe, Klimaanlage, Dusche und Toilette funktionierten einwandfrei. Tägliche Reinigung durch sehr freundliche Reinigungskräfte, so dass die Zimmer immer sauber waren. Man sollte beachten, dass es neben den angebotenen Zimmern mit Meerblick und mit Gartenblick auch noch Zimmer mit Blick auf das Nachbarhotel, einen Hinterhof oder einfach nur auf die gegenüberliegende Wand gibt. Unsere ersten Zimmer lagen im Erdgeschoss mit Blick auf einen kaum noch vorhandenen Rasen und zwei Abflussdeckeln. Wir konnten aber am nächsten Tag in andere Zimmer wechseln.

Eine einzige Enttäuschung! Mir sind die vielen positiven Bewertungen absolut schleierhaft. Das Hauptrestaurant hat die Atmosphäre einer alten Firmenkantine. Die Klimaanlage war überfordert, so dass es stets sehr schwül gewesen ist und man schon allein vom Sitzen geschwitzt hat. Die Sitzplätze im Freien sind limitiert und schnell besetzt. Das meiste Essen war irgendwie essbar, aber nichts ist wirklich lecker gewesen. Alles hat gleich geschmeckt, meist nach relativ wenig. Die Auswahl war groß, aber manches war allein optisch schon abstoßend, wie z.B. knorpeliges Fleisch das in Öl schwamm. Das Frühstück war immer das Gleiche, keinerlei Abwechslung, ausser dass es manchmal verbranntes French Toast gab. Die vermeintlich frisch gepressten Säfte haben geschmeckt, als wenn diese mit Instantpulver gestreckt wären. Es gab im ganzen Hauptrestaurant für mehrere hundert Personen eine Zapfanlage für Bier und eine für Softdrinks. Von den zwei Hähnen beim Bier hat nur einer funktioniert. Allerdings mit so wenig Druck, dass man immer ewig für ein Glas gebraucht hat. Bei den Softdrinks waren von fünf auch nur drei Hähne in Betrieb. Diese gaben hauptsächlich Schaum ab, welcher sich erst einmal setzen mußte bevor man weiter zapfen konnte. Dadurch haben sich immer lange Schlangen gebildet. Die Kellner haben nur Wasser oder Wein gebracht, um alles Andere muss man sich selber kümmern. Die Hausweine wären allerdings noch nicht einmal bei Lidl im Karton für einen Euro angeboten worden, so schlecht haben sie geschmeckt. Es wurde jeden Tag im Aussenbereich gegrillt. Häufig aber so lange, dass das Fleisch verkohlt gewesen ist. Wenn es nicht verköhlt war, hat es trotzdem so geschmeckt. An den Fisch habe ich mich nicht rangetraut. Der lag genau wie das Fleisch über Stunden offen neben dem Grill, ohne Kühlung versteht sich. Generell wurde Hygiene nicht groß geschrieben. Die Küchenhilfe legt z.B. die rohen Burger-Patties mit der Hand auf den Grill und greift danach mit der gleichen Hand in den Salat und die Tomaten. Der Nachtisch war auch immer der Gleiche, nur täglich in anderen Formen und Farben angeboten. "Cocktails" von der Bar wurden immer nur aus Sirup gemixt, Fruchtsäfte gab es nicht.

Zimmerwechsel war problemlos. Mitarbeiter an der Rezeption waren immer freundlich und hilfsbereit, teilweise aber nur mit geringen Englischkenntnissen. Deutsch wurde kaum gesprochen. Reinigungskräfte super nett und sehr ordentlich. Service in den Restaurants stark schwankend, von freundlich, engagiert und schnell bis patzig, demotiviert und langsam. Der Service beschränkte sich auf das Decken und Abräumen der Tische. Um Besteck und insbesondere Gläser musste man sich häufig selber kümmern. Generell waren Gläser immer Mangelware.

Die Hinfahrt dauerte nur eine halbe Stunde. Zurück haben wir über eine Stunde gebraucht, da wir andauernd im Stau standen. Das Hotel liegt an einem schönen Strandabschnitt mit ausreichend Liegen. Die festinstallierten Sonnenschirme sind teilweise in die Jahre gekommen und könnten ausgebessert werden. Es laufen ein paar wenige Hunde herum, die aber alle lieb sind, allerdings auch Flöhe beherbergen. Bevor man ins Meer steigt, muss noch etwas Seetang/Algen überwunden werden. Man kann selbst nach ca. 100m noch im Wasser stehen. Der Strand ist relativ gut gepflegt und wird regelmäßig gereinigt. Ausserhalb der Anlage gibt es nur andere Hotels und in ca. 1km Entfernung ein kleines Shopping Center, ansonsten gibt es ausser einer Militäranlage nichts.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool ist relativ groß, aber meist auch tief bis 2,65m. Der Stehbereich ist klein und häufig für diverse Spaßangebote (z. B. Tauchen nach Löffeln die von den Animateuren in den Pool geworfen wurden!?) in Beschlag genommen. Im sehr knapp bemessenen Schattenbereich steht Liege an Liege; Privatsphäre gibt es dort nicht. Es gibt Bogenschießen und eine Minigolf-Anlage. Ob diese benutzt werden kann weiß ich nicht. Ich habe dort nie jemanden gesehen. Am Strand gibt es kostenfrei Kanus und gegen Gebühr diverse Banana-Boote und Jetskis. Das Animationsteam hat sich stets bemüht, ohne aufdringlich zu sein. Manchmal mussten zwei Animateure in Fantasiekostümen (?) über den Strand laufen und Getränke oder Obst verteilen. Von der angeblichen Sangria kann ich nur abraten, das war ein widerlicher Mix aus verschiedenen Sirups. Das abendliche Animationsprogram war unterhaltsam, teilweise aber ungewollt. Die Live-Bands sind meist erstaunlich gut gewesen.