Hotel Seabel Rym Beach Djerba

Der Außenbereich des Hotels (Garten mit Palmen) ist schön und gepflegt. Die Anlage der jeweils 100er- Zimmergruppen um mehrere Innenhöfe mit Palmen, Bänken und Springbrunnen ist sehr atmosphärisch und hat uns schon bei unserem ersten Besuch im Mai 2019 am besten gefallen. Der lange, breite und feinsandige Strand und das flache türkisfarbene Meer sind das große Plus der Anlage. Wir haben schon oft in Tunesien Urlaub gemacht, auf dem Festland und jetzt zum dritten Mal auf Djerba und daher schon einige 4-Sterne Hotels dort kennengelernt. Verglichen mit diesen ist das Hotel meiner Ansicht nach im unteren Bereich dieser Kategorie einzuordnen. Größter Schwachpunkt ist der Service im Hauptrestaurant, aber auch die beiden Zimmer, in denen wir geschlafen haben, waren tw. abgewohnt und müssten dringend renoviert werden. Die Hotellobby ist lieblos gestaltet. Meine Gesamteindruck ist sehr zwiespältig. Mein Mann und ich waren aus Anlass unseres 30. Hochzeitstages in dem Hotel und werden es definitiv nicht noch einmal buchen.

Wir hatten ein Superior-Zimmer (Aufpreis) gebucht, das wir schon von unserem ersten Aufenthalt kannten. Bei unserer Ankunft war das Hotel ausgebucht und es war kein Superior-Zimmer frei. Wir - 2 Erwachsene - wurden in einem Familienzimmer (vollgestellt mit 4 Betten, nicht einmal mehr Platz für einen Stuhl) untergebracht. Da wir mitten in der Nacht anreisten (Buchung ab Freitag, Ankunft Samstag früh - aufgrund einer sehr ungünstigen geänderten Flugverbindung) verbrachten wir die erste Nacht im Familienzimmer ohne auszupacken. An der Rezeption teilte man uns am nächsten Morgen mit, dass auch ein Familienzimmer zur Superior-Kategorie gehöre und wollte uns zunächst kein anderes Zimmer geben. Allerdings sind z. B. in einem Superior-Zimmer Bad und WC getrennt - dies war in unserem Familienzimmer (Nr. 548) nicht der Fall, auch haben Superior-Zimmer einen anderen Grundriss. Da wir auf unserer gebuchten Zimmerkategorie bestanden, konnten wir gegen Mittag in ein tatsächliches Superiorzimmer (Nr. 546) umziehen, nachdem dieses frei geworden war. Nr. 546 war leider ziemlich abgewohnt (stark verrosteter Handgriff in der Dusche, abgeranzter Spiegel im Bad, an der Wand tw. abgestoßene Farbe und Putz, sehr lockerer Handtuchhalter im Bad). In unserer letzten Nacht fiel zudem die Klimaanlage aus. Die Matratzen der Betten sind wirklich sehr sehr hart. Der Ausblick vom Balkon aufs Meer ist sehr schön, grundsätzlich ist ein Superior-Zimmer auch geschmackvoll gestaltet.

Die Speisenauswahl war sehr groß, es fand jeden Abend an verschiedenen Stationen Live Cooking statt (u.a. wurde draußen am Pool abends immer Fisch und Fleisch gegrillt.) Das Hauptrestaurant hat innen leider die Atmosphäre einer lauten Kantine, aufgrund der Kuppeln verstärken sich alle Geräusche, zudem verirren sich Vögel in diese Kuppeln und auch ihr Zwitschern wird akustisch sehr stark verstärkt. Schön sitzt man beim Abendessen auf der Terrasse am Pool. Um dort einen Tisch zu bekommen, ist es empfehlenswert, spätestens um 19:00 Uhr einzutreffen (das Abendbuffet ist vom 19:00-21:30 Uhr geöffnet, die ersten Tische wurden hier oft schon gegen 18:45 Uhr besetzt). Es gibt im Hauptrestaurant sehr wenig Besteck, so dass man mit einem Messer und einer Gabel über das ganze Essen und durch alle Gänge hinweg auskommen muss. Kaffeelöffel gibt es praktisch nicht, sie werden durch einfache Plastikwegwerflöffel (ähnlich diesen kleinen Plastiklöffeln für Eis) ersetzt. Kleine Gabeln gibt es nicht. Wer großen Wert auf eine gepflegte Gastronomie legt, dem würde ich von diesem Hotel unbedingt abraten.

Wir hatten mit dem Zimmerpersonal für Zi 548 und Zi 546 Kontakt. Beide Mitarbeitenden waren sehr engagiert und freundlich. An der Rezeption war auffällig, dass das junge Personal (es trug Schilder stagiaire = Pratikant) sehr freundlich und zuvorkommend war, das ältere Personal deutlich weniger. Das Personal an den Bars war immer freundlich. Das Personal im Hauptrestaurant ist bemüht, aber mit einem ausgebuchten Hotel deutlich überfordert. Es fehlt geschultes Personal, viele Mitarbeiter sind hier nur angelernt. Manchmal haben sich Gäste ihre Tische selbst gedeckt, sich Wein und Weingläser selbst zusammengesucht, weil kein Kellner von ihnen Notiz nahm. Es ist uns auch passiert, dass ein Abräumkellner sämtliche Getränkeflaschen, halbvollen Gläser etc. von unserem Tisch räumte, als wir am Dessertbuffet waren. Nach dieser Erfahrung sind wir nicht mehr gleichzeitig zum Buffet gegangen.

Das Hotel ist vom Flughafen mit dem Taxi in 30 Minuten erreichbar. In der Nähe befindet sich das Museum Lalla Hadria (Islamische Kunst), das sehr empfehlenswert ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ich habe nur die Aquagymnastik mitgemacht. Diese findet vormittags und nachmittags statt und hat viel Spaß gemacht. Es gibt viele Sport- und Unterhaltungsangebote, die Animateure sind freundlich und motiviert. Da das Hotel zu einem sehr großen Teil von französischen Gästen frequentiert wird (davon viele langjährige Stammgäste), ist alles auf diese ausgerichtet. Französische Sprachkenntnisse erleichtern den Aufenthalt sehr, gerade auch im Kontakt mit der Rezeption.