Hotel Selmun Palace

Marode Hotelanlage, von außen (aber nur von weitem) wunderschön anzusehen im Stile eines mittelalterlichen Kreuzritterpalastes. Beim näheren Hinsehen stellt man jedoch fest, daß der Putz überall bröckelt. Die Hotelhalle sieht feudal englisch aus, wenngleich der Teppich mal wieder einen Staubsauger vertragen könnte. Das Restaurant fällt allerdings schon deutlich bescheidener aus. Die Tische stehen dicht gedrängt und von Flair kann dort keine Rede mehr sein. Das Essen ist absolut nicht genießbar, von gestreckt bis zerkocht und wieder aufgewärmt ist alles drin. Selbst die herumstreunenden Hunde und Katzen wollten nicht probieren. Die restlichen Einrichtungen des Hotels, wie Hallenbad, Fitnessraum, Kinderspielzimmer sind in katastrophalem Zustand. Überall läßt sich deutlich Instandhaltung und vor allem Hygiene vermissen. Der Rost hat teilweise angesetzt und die Wände bröckeln. Die Fußböden wurden lange nicht gereinigt. Wer dies verschmerzen kann, den werden die Zimmer leider unangenehm überraschen. Von einfachster Ausstattung mal abgesehen, fehlt es auch hier deutlich an Sauberkeit. Sowohl dicke Staubschichten in allen Ecken, als auch Kakerlaken zeugen davon. Zu alledem kommt noch ein je nach Zimmerlage unterschiedlich starker Schimmel- und Grünspanbefall der Wände. Im Bad sind sämtliche Silikondichtungen und Duschblenden von Schwarzschimmel durchsetzt sowie die Handtuchhalter stark verrostet. Insgesamt sind in der gesamten Hotelanlage alle Erhaltungsmaßnahmen stark vernachlässigt worden und sie macht daher einen sehr ungepflegt Eindruck Malta ist unbedingt eine Reise wert - es gibt soviel zu sehen. Nicht verpassen sollte man die Hauptstadt Valetta; selbst wenn man ein Museums- und Kirchenmuffel ist, kommt man bei dem bunten Treiben und dem Flair der Stadt auf seine Kosten. Wer sich für alte Kultur interessiert, sollte überdies die Megalithtempelanlagen von Mnjadra gesehen haben, gerade die sind besonders schön und herrlich frei mitten in der Natur gelegen. Außerdem natürlich das Hypogäum, eine unterirdische Grab- und Kultstätte. Tickets aber schon vor Urlaubsantritt buchen !!! Wer lieber Badeurlaub will, dem ist der ruhige Strand von Ghain Tuffieha empfohlen oder die belebte Bucht von Mellieha. Wer eher Felsstrand und Schnorcheln oder Tauschen mag, dem sei die Bucht von Ghar Lapsi ans Herz gelegt oder natürlich die Blue Lagoon von der Nachbarinsel Comino, dorthin kann man mit Wassertaxis von Cirkewwa aus übersetzen. Aber Vorsicht beim Baden. Durch die schwindende Schildkrötpopulation hat sich auch im Mittelmeer der Jellyfish ausgebreitet. Eine Berührung mit den Tentakeln hinterläßt böse Verbrennungen und kann im Einzelfall auch lebensgefährlich sein. Daher immer vorher fragen oder mit der Taucherbrille das Wasser absuchen !!!

Beim Zimmerzustand kann ich nur auf die obigen Ausführungen verweisen. Das Zimmer ist eher bescheidne und karg eingerichtet, die Einrichtung stammt zudem aus der Zeit vor 20 Jahren. Dementsprechend ist auch der Zustand. Die Matratze besteht aus wildknarzenden Sprungfedern und iat arg gewöhungsbedürftig. Der Fernseher vezerrt die Gesichter in langezogene Coneheads und die Sessel sind eher abgewetzt. Ansonsten fehlt es deutlich an Sauberkeit. In den Ecken sammeln sich dicke Staubschichten und wer die Sauberkeit des Bodens überprüfen will, der laufe nur mal mit Socken darüber. Da findet sich einiges. Zuweilen kreuzen sogar ein paar Kakerlaken den Weg. Am schlimmsten aber wiegt wohl der starke Schimmel- und Grünspanbefall der Wände und sämtlicher Silikonabdichtungen im Bad, welche mit Schwarzschimmel nur so durchsetzt sind. Gleiches findet sich an der Duschblende und dem Seifenspender der Wanne. Die Handtuchhalter im Bad sind zudem stark verrostet. Das kann bestimmt nicht gesund sein ! Alles in allem ein miserabler Zustand. Wohlfühlen kann man sich da nicht.

Es gibt ein Buffetrestaurant, in dem Frühstück, Mittag und Abendessen in Buffetform gereicht wird. Das Essen dort ist miserabel bis ungenießbar. Es werden zwar mehrere Gerichte angeboten, jedoch sind diese vermatscht oder zerkocht, teilweise in anderer Form mehrfach die Woche aufgewärmt und von eher minderer Qualität. Wir haben uns gewundert, wie man bei einer Insel mit soviel Fischangebot, selbst diesen noch schlecht zubereiten kann. Wie oben bereits erwähnt, haben sich selbst die Tiere noch einer Kostprobe enthalten. Beim Frühstück sollte man sich vor gestrecktem Rührei, geplatzen Würstchem und verdünnten Orangensaft hüten. Auch der Aufschnitt ist mit Vorsicht zu genießen, wird er doch nicht gebührend gekühlt und ist daher schnell verdorben. Wer möchte kann sich jedoch gegen Aufpreis von ca. EUR 12,50 p.P. ins andere Restaurant des Hotels "Le Chateau" begeben, welches im alten Ritterpalast untergebracht ist, und 2mal wöchentlich zum Dinner öffnet. Dort haben wir nicht gespeist, da uns die Verköstigung im anderen Restaurant bereits gereicht hat. Daher können wir dies nicht bewerten. Ansonsten ist eine Verpflegung außerhalb des Hotels empfehlenswert !

Der Hotelservice ließ insgesamt auch zu wünschen übrig. Bei Reklamation des Zimmerzustandes hat sich das Reinigungspersonal zwar sehr bemüht den Mangel mit Schmimmelspray und Zahnbürste zu beheben und waren auch überaus hilfsbereit und freundlich; vom restlichen Personal kann man dies jedoch nicht sagen. Es fehlte deutlich am Willen Dienstleistung zu erbringen. Insbesondere im Restaurantbereich ist dies extrem aufgefallen. Die Kellner beobachteten die Gäste mit verschränkten Armen, man wurde nicht begrüßt, es wurden wortlos Teller vom Tisch regelrecht gerissen, nicht abgeräumt, die Kellner fühlten sich überdies nicht in der Lage ein Tischgedeck von einem Tisch auf den nächsten zu transportieren, am Buffet bedienten sich Gäste und Servicepersonal gleichermaßen und wollte der Koch Platten neu arrangieren, so verdrängte er sogar den gerade dort sich bedienenden Gast mit einem vorwurfsvollen Räuspern. Insgesamt fühlt man sich dort eher geduldet, denn bedient.

Gegen die Lage des Hotels ist nichts einzuwenden. Die Anlage liegt ganz ruhig etwas abseits vom Ort auf einer Anhöhe mit Blick übers Meer (zumindest aus den oberen Stockwerken gut erkennbar). Die nächsten Ortschaften Mellieha oder Xemija sind auch noch zu Fuß erreichbar. Allerdings haben wir die Insel mit dem Mietwagen erkundet, so daß wir da keine Schwierigkeiten hatten irgendwohin zu gelangen. Wir haben allerdings von einigen Hotelgästen gehört, daß der Transferbus zum Strand von Mellieha (übrigens einer der wenigen Sandstrände und eine schöne große Bucht mit klarem Wasser) nur bei Voranmeldung zur Verfügung stand. Meist ist er schnell ausgebucht, so daß viele Gäste auf ihren Transfer warten mußten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die meisten Hoteleinrichtungen (wie Tennisplatz, Fitnessraum, Hallenbad, Sauna) sind ohnehin nur gegen Gebühr nutzbar, lassen allerdings eine Benutzung wegen des überaus maroden Zustandes und der hygienischen Verhältnisse von vornherein nicht zu. Der Außenpool schien noch am besten gepflegt, wobei man jedoch immer vom übrigen Hotelzustand auf die Sauberkeit auch dieser Anlage schließen sollten. Wir haben jedenfalls darin vorsorglich mal lieber nicht gebadet. Liegestühle sind aber ausreichend vorhanden und die Pooltücher riechen zwar etwas muffelig sind aber auch kostenfrei ausleihbar. Die einzig empfehlenswerte Einrichtung ist das kleine Souvenirgeschäft in der Hotelhalle, schon allein wegen der überaus netten Betreiberin, die einen auch gerne über Land und Leute informiert und ein paar gute Urlaubstipps parat hält !