Hotel Sertkaya

Wir hatte etwas länger schon im voraus das Hotel Sertkaya gebucht. Wir hatten AI und eine 2- wöchige Reise mit 8 jähriger Tochter kostete 1. 900,- Euro. Zum Buchungszeitpunkt waren uns die vielen doch recht negativen Bewertungen noch nicht bekannt und so flogen wir frohen Mutes unserem diesjährigen Urlaubsziel entgegen, wo wir gegen drei Uhr früh ankamen. Selbst um diese nachtschlafene Zeit klappte der Transfer ins Hotel hervorragend, wo wir gegen halb fünf in der Früh einen Nachtportier antrafen, welcher zwar kein Wort Deutsch oder Englisch verstand aber es immerhin fertigbrachte uns mit Händen und Füßen verständigend uns den Hotelschlüssel zu überreichen und uns das Zimmer im Hauptgebäude zu zeigen. Unser erster Eindruck des Hotels war natürlich das Zimmer, welches leider seit der Abreise unserer Vorgänger nöch nicht auf Vordermann gebracht war, und so mussten wir unsere übermüdeten Häupter in dreckige und ungemachte Betten legen. Dieser erste (negative) Eindruck wurde auch beim Besuch unseres Reiseleiters nicht besser, der wohl dafür sorgte, daß unser Zimmer rausgekehrt und die Waschbecken mit drei Mottenkugeln versehen wurden. Sein Hauptbegehr war es uns auf die Sehenswürdigkeiten der Türkei mittels Ausflügen in ein türkisches Dorf (mit Besuch der Teppichknüpferei) sowie nach Antalya (mit Abstecher in die Goldfabrik) anzubieten, was wir dankend ablehnten, weil wir schon mal in der Türkei waren und solche Kaffefahrten mit Verkaufsveranstaltung nicht brauchen. Die Hotelanlage entsprach wohl drei türkischen Sternen, was aber mit deutschen drei Sternen absolut nichts zu tun hat aber wir waren ja in der Türkei zu Gast. Wir gewöhnten uns also gezwungenermassen an das etwas klein geratene "Familienzimmer" am Ende des Ganges mit der tollen Aussicht auf die Strasse und einen großen staubigen Platz. Immerhin hatte der kleine Balkon zwei Plastikstühle zum Ausruhen. Ein Tisch fehlte leider. Die Klimaanlage funktionierte hervorragend, wenn nicht gerade der Strom ausgefallen war und der Zimmerschlüssel in ein Stromspar-modul eingesteckt war, was man von dem winzigkleinen Fernseher nicht sagen konnte, da wir zunächst keine Fernbedienung hatten und selbst mit Fernbedienung die deutschen Sender nur geflimmert ankamen. Die Gästestruktur war zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes gemischt in: Türken, Deutsche, Polen und Russen allen Alters. Familienfreundlich können wir das Hotel aufgrund der fehlenden Kinderbetreung (welche einmal als "Kinderclub" beschrieben war) eigentlich nicht beschreiben, auch ließ das Verhalten von manch angeheiterten russischen Gästen nicht auf eine besondere Familienfreundlichkeit des Hotels schließen. Behindertengerecht war das Hotel schon mal gar nicht, weil es keinen Lift hat. mein Tip: bucht woanders und spart Euch eine lange Reklamation nach Eurer Rückkehr !

Das Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen und wurde seither offenbahr nicht mehr renoviert. Das zerfallende Mobiliar und kaputte Steckdosen, lose Handgriffe etc. sprechen eine klare Sprache. Die Matratzen sollten vielleicht einmal ausgetauscht werden, sind diese doch fleckig und weisen z. T. große Brandlöcher und gelbe Flecken auf. Ebenso tragen zerschlissene Bettwäsche wohl nicht zum Renomme des Hauses bei. Nun gut wir hatten drei Sterne (wobei uns der Hotelbesitzer versicherte, daß er einen vierten Stern für seine großartige Hotelanlage anstrebt!) - den dreieinhalbten Stern hat er sich ja vorsichtshalber als Plus-zeichen bei den anderen drei Sternen schon an die Wand geklebt. Hoffen wir für ihn das allerbeste. Vielleicht wird´s ja nochmal was.

Ach ja - die Gastronomie: diese findet in einer barackenähnlichen, ehemaligen Garage statt, wo das Büffet aufgebaut ist. Frühmorgends gits Brot vom Vortage und hartgekochte Eirer. Es werden auch Tomatenscheiben, Oliven und Schafskäse angeboten. Vom Quark haben wir nicht probiert, weil dieser schon gärte (das Büffet war leider nicht gekühlt). Peffer (manchmal) und Salz waren vorhanden. Mitags gab es Reis und eine undefinierbare Sosse mit Geflügelfleisch. Abends ein paar kalte Salate aus den nicht verwerteten Zutaten von früh und Mittags (z. B. Eier aufgepeppt mit Catchup oder Mayonaise) - leider wieder ungekühlt. Zum Nachtisch gab es Melone oder diverse Puddingsorten und türkische Kekse eingeweicht in Zuckerwasser. Nun ja die Russen stürmten das Büffet, und wer zu spät kam, hatte gelitten. Kinder hatten eh Pech gehabt. Nach drei Tagen zogen wir es vor auswärts zu essen, was uns jedesmal ca. 20 Euro pro Mahlzeit kostete. Die Bar hatte dreii Wasserlösliche Pulvergetränke in grün, orange und rot welche mit Vodka verdünnt durchaus trinkbar waren. Es gab auch (gutes) frisch gezapftes Bier nur waren die Gläser und die Zapfanlage meistens in einem ekelhaften Zustand weil die Gläser nur kalt (wenn überhaupt) gespült wurden und die Zapfanlage gar nicht. Trotzdem war die "Bar" gut besucht und die Gäste fanden sich abends zum Stehplausch ein weil es kaum Barhocker gab die zu Verweilen einluden. Nüsse und Knabbereien konnte man im nahegelegenen Laden kaufen. Trinkgelder wurden geren entgegengenommen und mit einem Lächeln quittiert.

Über die Freundlichkeit der Putzfrauen kann man sich nicht beklagen, nachdem ein paar Münzen ein Lächeln auf deren Gesichter gezaubert hat. Leider wurde bis zu unserem Auszug nach zwei Wochen vergessen, unsere Bettwäsche zu wechseln, und auch auf den Boden geworfene Handtücher wurden nicht ausgetauscht, sondern fein säuberlich zusammengefaltet und zur erneuten Benutzung hingelegt. Immerhin. Unser Müll wurde entsorgt und mit den Mottenkugeln hatten die so einen kleinen Tick. Auf jeden Fall hatten wir bis zu unserem Auszug keine Motten. Zusätzliche Serviceleistungen konnten wir leider nicht entdecken, aber vielleicht war dies ja der Expressservice bei den Mahlzeiten: wenn mann nicht am Tisch sitzenblieb, waren die (noch halbvollen) Teller rucki zucki abgeräumt - wahrscheinlich hat sich das Personal an die Essgewohnheiten ihrer russischen Gäste angepasst, und wollten diese so schnell wie möglich verscheuchen - ich weiß es nicht.

Die Lage des Hotels? Nun ja ringsum sind Bauruinen, verlassene/zusammengebrochene Häuser und ein riesengroßer staubiger Platz, wo verlassene Boote dahingammeln. Nebendran ist ein kleiner zum Hotel gehörender Lebensmittelladen, wo man Getränke, Zigaretten und Eis für die Kinder kaufen kann. Sonst konnten wir in der näheren Umgebung nichts erwähnenswertes entdecken. Ach ja es gibt noch eine Moschee und der Muezzin weckt pünktlich um halb fünf mit einer enormen Lautstärke alle Anwohner worauf diese dann ihr Tagewerk beginnen können. Preise für Taxi und Dolmus sind moderat wenn man sich vorher danach erkundigt. Zum Strand sind wir innerhalb einer halben Stunde gewandert aber es gab ja auch noch den kostenlosen Hotelbus der für sich schon ein Erlebnis war wenn man halsbrecherische Fahrten in einem restlos überfüllten Kleinbus mag.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

In den Swimmingpool haben wir uns nicht gewagt, da dieser nicht umgewälzt wurde und wir von anderen Gästen erfuhren, daß diese sich eine Ohrenentzündung zugezogen hatten, nachdem sie gebadet hatten. Das wollten wir dann doch nicht riskieren, zumal uns die Preise der türkischen Ärzte bekannt waren (ca. 150,- Euro für eine Ohrenspülung incl. Pennicillintabletten) Die teils kaputten Liegen waren zumeist leer und kostenlos. Der Strand hatte ebenfalls kostenlose Liegen und Schirme, es wurde aber erwartet daß man im angeschlossenen Restaurant kostenpflichtig konsumiert. Ein (schmackhaftes) Mittagessen zu Dritt kam dort schnell auf 35,-- Euro Ansonsten war der Strand doch sehr überfüllt und glich mehr einem Jahrmarkt mit Händlern die ihr Obst, Massagen, Schmuck, Hüte etc. laustark ausriefen und wir sind dort nach drei Tagen nicht mehr hingegangen. Ein winziges Kinderbecken war im Hotel direkt an der Bar vorhanden. Die winzige Plastikrutsche und die Plastikbank erwähne ich nur der Vollständigkeit halber.