Hotel Sertkaya

Eines vorweg: Wir hatten (und hätten) dieses Hotel nicht gebucht, wurden aber wegen Überbuchung unseres eigentlich gebuchten Hotels dort untergebracht. Zu unserer Zeit war das Hotel anfangs zu einem Grossteil mit Niederländern, ab dem vorletzten Tag in der Mehrzahl mit Türken belegt. Wer mit ABSOLUTEN Mineststandards ohne jegliche Animation und Gemütlichkeit leben kann...

Die Zimmer sind tatsächlich einfach und zweckmässig, das Badezimmer jedoch war eine Farce. Zunächst gab es keinerlei Ablagemöglichkeiten für Badutensilien. Damit hätte ich zur Not noch genauso leben können wie mit der Tatsache, dass nach jedem Duschen das Bad regelrecht geflutet wurde, weil der "Duschvorhang" diesen Namen nicht verdiente, meine Partnerin konnte das nicht. Das Fass zum Überlaufen brachte jedoch der "Betrieb" der Dusche. Ständig wechselnder Wasserdruck verursachte einen ständigen Wechsel zwischen (zu) Heiss- und Kaltwasser, so dass ein entspanntes Duschen schlichtweg unmöglich war. Jeder kennt wohl das Gefühl, mit von der Sonne gereizter Haut heiss duschen zu dürfen... Wie wir von anderen Gästen erfahren haben, lag das nicht an unserer Dusche, sondern war wohl ein Problem im ganzen Haus.

Das Wichtigste vorweg: Wir sind nicht verhungert! Mittagessen haben wir nur einmal eingenommen, daher will ich das nicht bewerten. Das Abendbuffet durften wir eine Woche lang geniessen, es spottete wirklich jeder Beschreibung. Schon die Rahmenbedingungen waren ein Witz. Das sog. Buffet wurde in einem ca. 12 qm grossen Nebenraum aufgebaut, der natürlich für reichlich Gedränge ab ca. 5! Besuchern sorgte. Ein Restaurant im eigentlichen Sinne gibt es hier gar nicht! Billige Plastiktische in gedrängter Enge stehen schlichtweg draussen, zu einem Grossteil sind die Plätze überdacht. Als dann ein Regenschauer einsetzte, wurden in aller Eile Tische und Stühle unter dieses Dach gezogen. Wäre das Hotel ausgebucht gewesen, hätte der Platz niemals für alle Gäste gereicht. Die Tische bzw. die Tischtücher waren eigentlich nie richtig sauber. Es ist nicht so, dass das (zu wenige) Personal sich nicht bemüht hat, aber ein relmässiger Wechsel fand eben nicht statt. Das Abendbuffet bestand überwiegend aus kaltem Gemüse und Schafskäsevariationen sowie reichlich Weissbrot. An warmen Speisen wurde einen Abend Fisch geboten, der wirklich ok war, an ALLEN ANDEREN Abenden gab es Huhn! Einen Abend gab es Hähnchenschenkel, einen Abend Hähnchenfleisch (mit Knochen) am Spiess, (die Reste am folgenden Tag als kalte Speise), an einem Abend gab's Frikadellen (aus Hähnchenfleisch) und eines abends gebratenes Hähnchenfleisch in Stücken - natürlich mit Knochen. Beilagen waren meistens Reis oder Nudeln, alles natürlich ohne passende Saucen. Wir sind nun eigentlich keine Gourmets, aber eine Woche lang KEIN Rind- oider Schweinefleisch, das ist mir so noch nie untergekommen. Fleischesser jedenfalls kommen hier nicht auf ihre Kosten. Die Getränke waren soweit ok, der Kaffee geniessbar, Bier und Wein an der Bar dito. Wer Wert auf einen eisgekühlten Raki legte, musste nur auf das Eis verzichten. Wen es nicht stört, dass der (zu) junge Barkeeper im Jogginganzug mit der Bedienung zumindest immer dann, wenn er mit einem Mädel flirtet, es nicht ganz so eilig hat, der ist an der Bar gut aufgehoben. Wirklich schade fanden wir auch, dass z. B. nicht einmal ein wenig Wert auf ein bisschen Ambiente gelegt wurde, der die Abende hier durchaus angenehmer gemacht hätte, wie z. B. Kerzen auf den Tischen. Stattdessen wurde an einigen Abenden sogar die Poolbeleuchtung ausgestellt!

Der Shuttle-Service zum (weiter entfernten) Sorgun-Beach funktionierte ganz gut, allerdings musste man abends sehr rechtzeitig am Bus sein, wollte man nicht eine weitere dreiviertel Stunde warten, weil der Bus bereits überfüllt war und immer nur diese eine Bus eingesetzt wurde. Zudem wurden auch Gäste eines weiteren Hotels, das nicht gerade auf dem Weg liegt, transportiert, was zusätzliche Zeit erforderte. Der Service bzw. die Freundlichkeit des Personals waren überwiegend gut. Man war sehr bemüht im Rahmen des machbaren zu helfen. Allerdings gab es bei den meisten doch arge Sprachprobleme. Nachteilig bei diesen Strandbesuchen war natürlich, dass die sog. All-in-Angebote nicht wahrgenommen werden konnten. Zudem wurde es uns nicht einmal erlaubt, eine Flasche Wasser mit an den Strand zu nehmen. Na ja, es war wohl immer noch besser so, als in diesem Hotel den Tag verbringen zu müssen...

Das Hotel liegt an einer Durchgangsstrasse, die zwar nicht übermässig frequentiert wird, durch die Hellhörigkeit der Zimmer aber doch sehr laut ist, insbesondere nachts. Man hat also die Wahl zwischen dem Strassenlärm oder der "Poolbeschallung", wenn man sich für die andere Seite des Flügels entscheidet. Die angegebene Entfernung zum (nächstgelegenen) Strand halten wir für äusserst fragwürdig, es sei denn, dass die Luftlinie gemessen wurde. Wir sind zwanzig Minuten dorthin gelaufen, halten daher 1, 5 - 2 km für eher realistisch... Der Transfer vom und zum Flughafen betrug jeweils eine gute Stunde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Gab es schlichtweg nicht! Der "Fitnessraum" besteht aus drei in einer überdachten Ecke zusammengepferchten Geräten, die ihren Namen nicht verdienen. Das "Netz" der benachbarten TT-Platte war kein Netz mehr, es glich eher einer Schnur. Die Platte selbst ist durch hochgekommene Farbblasen nur noch eingeschränkt zu bespielen. Die Schläger waren alle ohne Beläge. Eine Animation gab es an keinem Tag, ebenso wurden abends keinerlei Veranstaltungen durchgeführt.