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SCS (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Januar 2015 • 1 Woche • Strand
Geiz ist geil?! - Der Umwelt zuliebe…
3,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht
  • Behindertenfreundlichkeit
    Sehr schlecht
  • Zustand des Hotels
    Schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Sehr schlecht

Wir waren als Familie (5 Erwachsene) eine Woche über Silvester zu Gast im Six senses auf Con Dao. Leider haben sich die opulenten Anpreisungen im Katalog und unserer Reiseagentur als viel heiße Luft herausgestellt. Zunächst entsprechen die tatsächlichen äußeren Gegebenheiten in keiner Art und Weise den im Katalog angegebenen: So stellt sich der als blenden weißer Sandstrand angepriesener als bräunlich-graue Sandlandschaft hinaus, die verheißungsvolle Malediven-Alternative bleib somit aus. Des Weiteren ist die gesamte Anlage trotz gerade 3-Jährigem Geburtstag mehr als heruntergekommen und sanierungsbedürftig: Auf den Wegen vor dem Restaurant und Pool befand sich eine Vielzahl loser Bretter und herausstehender Nägel, die ein sehr hohes Verletzungsrisiko darstellten. Die Ostlage der Anlage, führte dazu, dass in unseren Villen ab mittags keinerlei Sonne auf der Terrasse war. Auf Grund der starken Gezeiten, war der Strand bei Flut nicht benutzbar, da diese bis zu den Villen hochschwappte. Unser Zugang von den Villen zum Strand war zudem mit Bauschutt zugemüllt, nicht befestigt und wurde nicht gesäubert. Das Thema Sauberkeit und Hygiene beschäftigte uns aber auch innerhalb der Villen und strapazierte die den mitteleuropäischen Standard gewöhnten Nerven sehr. Zum einen waren Türen, Fenster und Wände nicht richtig verkleidet, so dass auf Grund des andauernden Sturms täglich morgens, mittags und abends Sand in die Villen durch die vorhandenen Spalten eindrang. In einer Schlafvilla war jeden Morgen und Abend teilweise bis zu 10 cm hohe Sandverwehungen im Tür- und Fensterbereich vorhanden, so dass der Sand sich überall im Zimmer verteilte. Trotz Beschwerde beim Hotelmanager, der Abhilfe durch Handwerker versprach passierte nichts an Reparaturen. Vielmehr übernahm das Servicepersonal nach erneuter Beschwerde unsere provisorische Notlösung und legte vor jedes Fenster und Tür nasse aufgerollte Handtücher um den Sand aus den Villen fern zu halten. Zwar konnte so der Sand etwas abgehalten werden, gleichwohl konnten die Villen nur nach Wegschieben betreten werden und der Anblick erinnert anstatt eines idyllischen Urlaubsparadieses eher an eine Notevakuierung bei Hochwasser. Des Weiteren wurden bis zum 3. Tage unseres Aufenthalts die Villen nur gekehrt, obwohl auf Grund des In-Villa-Dinings (täglich zu Mittag) und der Küche überall heruntergefallene Essenskrümel, Reste, Kaffeeflecken etc, auf dem Boden befanden. Bereits bei unserer Ankunft waren überall Wasserflecken auf Tischen, Küchengeräten ebenso wie Fettflecken und Fingerabdrücke. Nach massiver Beschwerde wurde dann endlich „nass“ gewischt, obwohl man dies mit Hinweis auf die Umwelt gar nicht guthieß. Ein sehr seltsames Verständnis von Nachhaltigkeit und ökologischem Tourismus (= dreckig und unhygienisch?). Die Toiletten und sanitären Einrichtungen wurden ebenfalls erst auf unsere massiven Beschwerden entsprechend gereinigt. Die vorhandenen Bodenabflüsse waren allesamt stark verrostet und verdreckt. Zahnpastareste in den Waschbecken wurden ebenfalls erst nach mehrfacher Aufforderung entfernt. Die benutzten Gläser und Tassen wurden zunächst per Hand vom Housekeeping gespült mit einem Schwamm, der vor Bakterien und Schmutz fast auseinanderfiel. Erst auf unser Tätigwerden wurde dann die vorhandene Spülmaschine benutzt. Auch die Handtücher und Auflagen waren massiv abgenutzt, dreckig und wären als Putzlappen besser geeignet gewesen. Besonders beeindruckend war auch die zunächst nicht nutzbare Telefonanlage in der Wohnvilla, die trotz Technikereinsatzes ohne Rauschen und Störungen nicht auskam und an Restbestände aus Besatzungszeiten erinnerte. Für noch mehr Nostalgie fehlte nur noch eine Wählscheibe. Ohne den äußerst hilfsbereiten, serviceorientierten und freundlichen Guest Experience Manager (GEM Huy) wäre unser Aufenthalt zu einer tatsächlichen Servicewüste hinsichtlich des Beschwerdemanagements ausgeartet. Bei den oben benannten Missständen konnte jedoch auch er sich nicht über Anweisungen des Managements hinwegsetzen und musste die „Alles der Umwelt zuliebe policy“ umsetzen. Alle offensichtlichen Mankos wurden mit Hinweis auf den ökologischen umweltfreundlichen Ansatz durch das Management weit von sich gewiesen und der Gast wurde letztlich nicht ernst genommen. Das Essen war weitestgehend geschmacklich und qualitativ sehr gut, jedoch ist das Preis-Leistungsverhältnis völlig aus dem Ruder gelaufen. Die Portionen waren viel zu klein, beim Mittagessen wurde ein auf der Karte angekündigter Tomatensalat (Dreierlei von der Tomate mit Rucola und Pesto und Croutons) für umgerechnet fast 20 € wie folgt umgesetzt: ein Stückchen Baguette mit exakt 2 Scheiben Tomaten und 2 Scheiben Mozzarella und einem Klecks Pesto. Als wir dies beim deutschen F&B Manager anmerkten, verwies dieser wieder auf die Geschäftspolitik, dass man ja nichts wegwerfen wolle – der Umwelt zuliebe. Den Interpretationsspielraum bei der Umsetzung des Gerichts (Salat entpuppt sich als Minisandwich) räumte er zumindest ein. Auch andere Gäste beschwerten sich über die viel zu kleinen Portionen und bestellten ständig nach. Das Servicepersonal beim Essen war freundlich und bemüht, überwiegend aber nicht oder unzureichend geschult, mehrfach wurde versucht der Teller abzuräumen (ungefragt!) , obwohl man offensichtlich noch nicht fertig, sondern noch beim Essen war. Auch wurde das Essen (beim Frühstück) vor den Getränken nach regelmäßig 20-30 minütiger Wartezeit z.T. gebracht. Dies monierten auch andere Gäste, die ebenfalls nicht nachvollziehen konnten, warum das Braten eines Omeletts schneller erledigt werden konnte, als das Bringen eines einfachen Kaffees oder Tees. Ungefragt wurden Getränke (beim Abendessen) nachgeschenkt, selbst der Sommelier schenkte kommentarlos Wein in noch bis oben hin volle Gläser nach, ohne zuvor für unseren Tisch zuständig gewesen zu sein und nachzufragen, ob man noch etwas Wein nachgeschenkt haben wolle oder sich gar nach dem Gefallen des Weines beim Gaste zu erkundigen. Insgesamt hält die von uns erlebte Woche im Six senses nicht den internationalen Standards an Luxushotels im 5 und 6 Sterne Bereich stand. Der den Mitarbeitern offensichtlich einmassierte sowie von den zuständigen Managern gelebte Umgang mit Nachfragen, Kritik und Beschwerden im Hinblick auf Portionsgrößen, Sauberkeit, Reparaturen und Hygiene ist nicht nur unprofessionell, sondern verdreht den durchweg positiven und begrüßenswerten Nachhaltigkeitsaspekt des Tourismus sowie den damit einhergehenden Umweltschutz und Schutz der regionalen Kultur in sein Gegenteil. Ein stringentes Cost Control management und eine umfassende Gewinnmaximierung scheinen die eigentlichen Beweg- und Handlungshintergründe hinsichtlich der dargestellten Missstände und Unzulänglichkeiten zu sein. Geiz ist eben wohl doch geil – der Umwelt zuliebe ...


Zimmer
  • Eher gut
    • Zimmergröße
      Gut
    • Sauberkeit
      Sehr schlecht
    • Ausstattung des Zimmers
      Gut

    Restaurant & Bars
  • Gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Gut
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Gut
    • Essensauswahl
      Gut
    • Geschmack
      Gut

    Service
  • Eher schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Eher gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Eher gut

    Familien
    • Kinderbetreuung oder Spielplatz
      Sehr schlecht
    • Familienfreundlichkeit
      Gut

    Lage & Umgebung
  • Schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Sehr schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Sehr schlecht

    Aktivitäten
  • Eher gut
    • Freizeitangebot
      Eher gut

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Gut

    Strand
    • Entfernung zum Strand
      Sehr gut
    • Qualität des Strandes
      Eher gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Sehr schlecht

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im Januar 2015
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:SCS
    Alter:26-30
    Bewertungen:1