- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Sousouras hat ungefähr 70 Wohneinheiten, aufgeteilt in Doppel- und Familienzimmer im Hauptgebäude und Reihen- und freistehende Bungalows. Das Hotel ist schon etwas in Jahre gekommen und darüber kann auch der gepflegteste Garten und viel frische Farbe nicht hinwegtäuschen. Bis auf die dem kleinen Flachbild-Fernseher (ohnehin nur ein verrauschtes ZDF) offenbar unbekannte Fernbedienung und den extrem lauten, kleinen Kühlschrank gab es aber eigentlich nichts Gravierendes zu beanstanden. Wir hatten ein Familienzimmer gebucht und bekamen aufgrund der schwachen Belegung zum Saisonende ein kostenloses Upgrade auf einen Bungalow. So etwas geht wirklich nur in Griechenland und da verzeiht man den Griechen von ganzem Herzen so manche Unzulänglichkeit und das übliche organisierte Chaos. Gebucht war Halbpension und die kann man jedem potenziellen Gast durchaus empfehlen. WiFi gibt es nur gegen Aufpreis, genau wie die Liegen am Strand. Auf den griechischen Inseln ist das eigentlich so üblich, von Chalkidiki her kennen wir das aber auch anders. Die Gästestruktur war ein bunter Mix aus jungen Paaren, einigen Familien und relativ vielen älteren Paaren, also genauso wie man es in dieser Jahreszeit dort erwartet. Es gab einen relativ hohen Anteil an serbischen, bulgarischen und rumänischen Gästen, auch ein paar Russen waren dabei. Allerdings durchweg recht angenehme und unauffällige Menschen und nicht die ungehobelten Buffet-Piraten die man von All-inclusive in der Türkei her kennt. Die Westeuropäer waren hauptsächlich Deutsche und ein paar Österreicher. Handynetze wie überall in Griechenland recht ordentlich. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut. Ein Tellergericht mit Getränk ist auf Chalkidiki derzeit für etwa 10 Euro pro Person zu bekommen. Auch die sonstigen Nebenkosten sind recht günstig, lediglich Benzin ist deutlich teurer als in Deutschland. Die beste Reisezeit ist Geschmackssache. Wer es temperaturmäßig eher erträglich mag, der ist im Mai, Juni und September, Oktober dort richtig. Dann hält sich auch der Trubel in Grenzen. Wer es besonders warm mag und Nachtleben wünscht, der fährt halt in der Hauptsaison. Wobei es dann auf Chalkidiki auch nur selten viel mehr als 30 Grad warm ist, Wichtig: Mietwagen im Voraus buchen. Je nach Saison können Fahrzeuge sehr schnell knapp werden. Und auf alle Fälle auf unbegrenzte Freikilometer achten, sonst geht selbst ein Ausflug nach Sithonia mit circa 230 Kilometern Fahrstrecke schnell ins Geld. Auf gar keinen Fall die Unterboden- und Reifenversicherung und den Ausschluss der Selbstbeteiligung bei der Kasko einsparen wollen. Es gibt wirklich üble Schlaglöcher und hin und wieder steht auch schon mal eine Ziegenherde mitten in einer Kurve seelenruhig auf der Strasse. Vergesst die "Athos-Kreuzfahrt" für 48 Euro und legt lieber 10 Euro drauf und fahrt nach Meteora. Da bekommt man wenigstens wirklich etwas zu sehen.
Wir hatten einen freistehenden Bungalow mit 2 getrennten Zimmern. Ausstattung eher spartanisch, das Highlight war der geräumige Kleiderschrank. Terrasse groß, sichtgeschützt und mit praktischem Mobilar. Im Zimmer selbst nur ein Schreibtisch, eine Stuhl und ein Sessel. Die Matratzen ziemlich weich, die Betten gingen auf den Fliesen gerne auf Wanderschaft. Ausstattung sonst: Kleiner Kühlschrank, kleiner Fernseher, Klimaanlage (gegen Gebühr), WiFi auch nur gegen Bares. Sehr positiv sind Fliegengitter und -türen an allen Fenstern und Türen. Eine kleine Katastrophe ist das Bad. Winzig und wirklich renovierungsbedürftig, allein schon wegen dem Relikt aus unrühmlicheren Zeiten des griechischen Tourismus. Nämlich den zu kleinen Abflussrohren, weshalb man benutztes Toilettenpapier in einem Mülleimer entsorgen muss. Nicht jedermanns Sache. Dusche winzig, Waschbecken verkalkt, wirklich kein einladendes Bad.
Es gibt ein Restaurant mit angeschlossener Bar, eine Pool-Bar und eine Strand-Bar. Essen war auch dann immer reichlich vorhanden, wenn man ziemlich spät dort erschien. Auch wenn man spät zum Frühstück erscheint sind immer noch Brötchen, Wurst, Käse, Rührei, Spiegelei, gekochte Eier, Müsli, Obst, Joghurt, Antipasti, Würstchen und was man sich so wünscht ausreichend vorhanden. Dasselbe am Abend: Reichlich Auswahl - wenn sich auch das Essen nie wirklich vom Vortag unterschied. Nur mit dem Warmhalten war es dann aus, so dass die Speisen oft ziemlich kalt waren. Gekocht wird "landestypisch-internationalisiert", nicht wirklich "griechisch, aber ungefähr so wie man es vom "Stammgriechen" daheim her kennt. Sauber war es im Restaurant, der Service aufmerksam und fix. Getränke waren recht preiswert, allerdings wird bis auf Wein fast alles nur in Dosen serviert, selbst das Bier. Atmosphäre im Restaurant ein wenig wie in einer besseren Werkskantine, aber nicht unangenehm. Trinkgeld wirft man beim Bezahlen an der Kasse in eine extra "Tip-Box".
Wie fast überall auf Chalkidiki ist das Personal überaus freundlich und hilfsbereit, was aber auch daran liegt das man im Makedonien generell etwas "anders drauf ist" als auf so mancher abgeschiedenen Insel. Wir waren schon in vielen Gegenden Griechenlands und wissen die Makedonier daher besonders zu schätzen. Die Fremdsprachenkenntnisse des Personales sind eher "gemischt". Der superfreundliche Mann an der Rezeption spricht perfekt deutsch, der Oberkellner recht gutes Deutsch die meisten anderen Angestellten meist nur Englisch. Dasselbe gilt für Chanioti selbst. Englisch und Russisch wird überall verstanden, Deutsch eher weniger. Thema Zimmerreinigung: Die Räume des Bungalows wurden sehr gut gereinigt, beim ziemlich antiquierten Bad war fast jede Mühe vergeblich. Allgemein war das Mobilar schon ziemlich alt, aber wenigstens intakt. Lediglich die Matratzen waren doch ein wenig arg weich. Der nächste Arzt praktiziert direkt vor dem Hoteleingang, im Ort gibt es ein halbes Dutzend Arztpraxen und alle werben mit "direkter Abrechnung mit den Urlaubskrankenversicherungen". Nur eben nicht mit der Versichertenkarte selbst. Animation gab es - glücklicherweise -nicht mehr- Beschwerden - bei uns die nicht funktionierende Fernbedienung - wurden freundlich zur Kenntnis genommen, mit der Abhilfe war man dann aber doch etwas überfordert. Dafür ist aber wenigstens der persönliche Safe an der Rezeption kostenlos.
Das Sousouras hat eine direkte Strandlage, was auf Kassandra keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist.. Vom Strand darf man aber - wie eigentlich überall an Kassandras Ostküste - keine Wunder erwarten. Relativ schmal und steil abfallend, nicht unbedingt das was man kinderfreundlich nennen würde. Das Schönste am Sousouras ist die Nähe zum Ort, denn 50 Meter vor dem Hoteleingang beginnt schon das griechische Dorfleben. Für so einen kleinen Ort bietet Chanioti eine enorme Vielfalt an Geschäften, Restaurants und Bars, eben eine ausgeprägte, aber nicht wirklich aufdringliche touristische Infrastruktur. Wenn es etwas gibt was wirklich nervt, dann ist es die Lage des Ortes Chanioti selbst, denn der Ort liegt ganz weit im Süden von Kassandra. Dadurch ist nicht nur der Transfer vom Flughafen zum Hotel sehr langwierig, sondern auch Ausflüge mit dem Auto nach Sithonia oder Athos eine kleine Weltreise. Ganz Hartgesottene nehmen den Linienbus, Weicheier sollten sich schon gleich bei der Buchung einen Mietwagen sichern. Wer nicht nur im Ort bleiben will, der kommt um einen Fahrzeug nicht herum.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Anfang Oktober wurde im Hotel selbst nichts mehr an Animation angeboten, was aber allen nur recht war. Equipment am Pool und am Strand in Ordnung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Reimund |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 35 |