Hotel The Beverly Hills

Wir haben uns dieses Hotel spontan ausgesucht weil wir uns für zwei Tage etwas gönnen wollten. Leider wurde in dieser Zeit der komplette Eingangsbereich renoviert (entsprechende Geräuschkulisse). Als Touri in Jeans und Turnschuhen wird man hier seltsam angesehen, was Unbehagen auslöst. Man wird aber trotzdem oberflächlich-freundlich-amerikanisch behandelt. Als wir ein Zimmer mit Balkon oder Garten erfragten hieß es "leider nichts verfügbar", obwohl wir am Vorabend online viele freie Zimmer dieser Kategorien gesehen hatten. Wir bekamen schließlich ein Zimmer mit Gartenblick, aber leider auch mit dem zentralen Abluftrohr der Klimaanlage vor der Nase (wieder entsprechende Gräuschkulisse). Vom Zimmer, Ankleiderzimmer und sehr großem Badezimmer waren wir sehr anfangs sehr beeindruckt. Das Zimmer war groß und machte einen sauberen Eindruck. All erdenkliche Technik ist vorhanden, jedoch ohne Einweisung kaum zu bedienen. Leider ist kein iPhone/iPod-Halter vorhanden. Jeden Abend kommt der Aufdeck-Service, Bettwäsche aus Leinen, Kingsize-Bett sehr gemütlich. Zur Begrüßung gibt es Kirschsaft, kleine Küchlein und Knabbereien. Die Minibar muss man sich etxra aufschließen lassen. Das Badezimmer wird (narürlich) jeden Tag geputzt und die Utensilien schön geordnet auf einem Handtuch aufbereitet. Die Putzfrau trägt dabei Handschuhe. Aber es sind die Kleinigkeiten die ein Luxus Hotel von einem "Luxus Hotel" unterscheiden. Die Wasserhähne im Bad wurden schon länger nicht mehr entkalkt (sichtbare Kalkbrocken im Zahnputzglas). Der Duschkopf hängt fest auf 1,80 cm, größere Menschen müssen sich verrenken. Erste leichte Schimmelspuren in der Dusche. Am schlimmsten jedoch war: Unter dem Hotelbuch klebte ein altes Pflaster mit schwarzen Haaren! Igitt! Der Fernseher ist aus dem Schrank heraus-ziehbar, jedoch verhält es sich leider so, dass der Sensor des TV für die Fernbedienung dabei vom Schrank verdeckt wird. Ein Umschalten per Fernbedienung ist ohne Verrenkungen unmöglich. Das Himmelbett aus Metall quietschte bei jeder Bewegung. Kleinigkeiten, die aber den Unterschied machen. Internetzugang kostet extra, genauso wie Parken oder das Frühstück. Der Zimmerpreis ist zwar saftig, enthält jedoch nichts. Es fallen zusätzlich Tourismus-Steuern und Resort-Steuern an. Ingesamt verfügt das Hotel über ein Restaurant (die berühmte Polo Lounge), Kaffebars, Einkaufsmöglichkeiten, Pool, Spa, internationale Presse, Parkservice und allen anderen Annehmlichkeiten. Die Polo-Lounge verlangt abends für den Herren das Dinner-Jacket. Beim Auschecken mussten wir an der Rezeption warten, es wurden bevorzugt Gäste in vornehmerer Kleidung bedient. Als ich unsere Kritikpunkte anbrachte war es mit der Freundlichkeit vorbei und ein gequältes "Ich entschuldige mich dafür" kam vom Hotelangestellten dessen Anzug offensichtlich zu heiß gebügelt worden war. Auch wurden wir immer wieder mit "Guys" angesprochen und nicht (wie es sich meiner Meinung nach für ein Hotel dieser Kategorie gehört) mit Sir und Madam. Das Publikum in diesem Hotel gehört zur High Society, mit Reichtum wird geprotzt und einige Berühmheiten sieht man dort ebenfalls. Wer in diesem Hotel jedoch in Touri-Kleidung (Jeans, T-Shirt, Turnschuhe) auftaucht wird eher missbilligt. Oberflächlichkeit steht hier ganz oben. Ingesamt sind wir eher enttäuscht, das Geld war es uns im Endeffekt nicht wert. Auch wenn wir gern für schöne Dinge gutes Geld ausgeben.

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