- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Es handelt sich um zwölfstöckiges großes historisches, dreiflügeliges Gebäude von 1914 mit über 400 Zimmern, das im Zuge des Ölbooms als erstes Haus am Platze errichtet worden war. Dementsprechend repräsentativ ist es gestaltet. Man betritt es durch eine große Drehtür über die Treppe an der 9th Ave oder durch Seitentüren und gelangt in eine repräsentative Lobby in Zuckerbäcker-Stil mit Kronleuchtern und Säulen, viel Marmor, vielen Ledersitzen und hoher, reich ornamentierter Decke. Mittig stand ein Tischchen mit frischen Blumen, Rosen und Orchideen, darauf. In einem Bereich der Halle war ein dunkel-gemusterter Teppichboden verlegt, auf der anderen Seite befanden sich Bar und Restaurant. Direkt links und recht des Eingangs befnden sich zwei sich gegenüberliegende Rezeptionsschalter. Geradeaus zu gelangte man zu zwei Aufzugpaaren, die sich ebenfalls gegenüberlagen. Diese führten in die Etagen zu den Zimmern. Die Flure waren mit einem hell ornamentierten Teppichboden ausgelegt, wirkten auch sonst hell und mit ornamentierten Türen. Das Publikum entsprach nicht der Hotelkategorie und war eher einfach. Insgesamt wirkte das Hotel nicht modern sondern etwas altbacken, durch die vielen Schnörkel und Verzierungen, aber gleichwohl sehr gediegen und vornehm. Es ist auch für mehrere Nächte und einen Stadtaufenthalt gut geeignet, ich war aufgrund eines Streiks am Flughafen Frankfurt leider verkürzt nur eine Nacht dort.
Mein Zimmer lag im neunten Stock. Es war geräumig, mit einem braungemusterten Teppichboden ausgelegt und hatte ein schönes großes und hohes Kingsize-Bett, in einem braunen Bettgestell mit hohem Kopfteil. Das Zimmer wirkte farblich recht eintönig in Braun und Beige und einigen Bildern an den Wänden, war aber sehr komortabel. In einer Kommode gab es einen Wasserkocher und eine Kaffeemaschine, die man auf Schubladen ausfahren, jedoch nicht herausnehmen konnte; es gab Tee und Kaffee, eine Minibar, Gläser. Es gab kein kostenloses Wasser im Zimmer. In der Ecke des Zimmers nahe des Fenster stand ein Sessel mit Stehlampe. Auf den Nachttischen mit edler Steinauflage waren weitere Lampen platziert. Die Lampen ließen sich allesamt nur durch mehrmaliges Drehen des Anschaltknopfes an und ausschalten bzw. dimmen. Insgesamt war das Zimmer sehr düster und schummrig. Gegenüber dem Eingang stand in einem Eck ein Schreibtisch mit Glasauflage und einer Schreibtischlampe. Das WLAN funktionierte gut auf dem Zimmer. Nachteil waren die amerikanischen Steckdosen. Ich hatte Adapter dabei. Ärgerlich war am Schreibtisch die Steckdosensituation, denn die Dosen befanden sich versteckt unter einer Klappe, die ständig zufiel und damit auf meine Stecker und Adapter und diese teilweise dabei herauszogen. Auf dem Schreibtisch stand ein Tellerchen mit Käse und Trauben für mich als Gold-Gast. Das schmale hohe Fenster ließ sich nicht öffnen. Lediglich im unteren Bereich befand sich ein kleiner Spalt, der sich kippen ließ. Das war unzureichend. Der Blick fiel auf die 9 Ave SW und ein gegenüberliegendes Bürohochhaus, das mir etwas zu nah stand, man konnte sich gegenseitig in die Fenster blicken. Es gab keine Jalousien oder Rollos, nur Verdunkelungsvorhänge. Das Kingsize-Bett war sehr bequem, mit bequemen Kissen. Einziger Nachteil war, daß die Zudecke nicht vollständig geschlossen war und sich daher der Bezug mit der Zeit von ihr löste. Ich habe die eine Nacht gleichwohl gut in dem Bett geschlafen. In einem Einbauschrank hingen zwei Bademäntel mit Hausschlappen bereit. Schwerer Mangel war mal wieder die fehlende Heizung. Ich heizte mit einem mitgebrachten Gerät. Die Lüftung ließ sich ausschalten. Nachteil des Zimmers war auch, daß es nicht ganz ruhig war. Nachmittags hörte ich störende Stimmen aus dem Nebenzimmer; nachts wachte ich durch Türenschlagen auf. Das Bad war ebenfalls edel, in Weiß gehalten, weißer Marmorboden, weiße Marmorverkleidung an den Wänden duschseitig, niedrige amerikanische Wanne, Dusche mit Regendusche und Handbrause und einem lapprigen Duschvorhang. Die Regulierung von Warm- und Kaltwasser war etwas schwierig, die Armaturen waren veraltet und das Wasser ließ sich nicht ganz abstellen; es tropfte anschließend. Das Wasser war sehr stark gechlort. Es gab einen kleinen hölzernen Waschtisch mit dunkler Steinauflage. Es fehlte eine WC-Bürste. Es gab zusätzliche Pflegeprodukte im Bad, in dieser Zeit eine besondere Erwähnung wert.
Im Erdgeschoß gab es eine schöne Bar und dahinter das Hawthorn-Restaurant. An der Bar gab es Hochsitze oder man konnte an kleinen Tischchen sitzen. Es gab eine schöne Weinauswahl, tolle Signature-Cocktails und Kleinigkeiten zu essen. Mein Welcome-Drink-Voucher war für jeden Drink gültig, auch für ein Glas Veuve Cliquot oder einen Cocktail. Ich trank einen Violet Royale mit Martini und Bitter-Lavendel. In dem Restaurant gab es morgens Frühstück, ab 6.30 Uhr, ab 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr Mittagessen, am Wochenende Afternoon Tea und ab 17 Uhr Abendessen. Die Portionen waren recht reichhaltig. Vor Abreise aß ich dort noch Fisch. Die Bedienung war sehr langsam. Zudem goutierte ich nicht, daß ich im Bereich der Lobby sitzen mußte an kleinen unbequemen Tischen, nicht im Restaurantbereich. Im 12. Stockwerk gab es eine tolle Lounge für Privileged Zimmer oder Platinum-Kunden, die Frühstück u.a. anbot, bei einem tollen Blick in die Rocky Mountains.
Der Service war in Ordnung und sehr engagiert. Beim Ausstieg aus dem Taxi wurde mir das Gepäck abgenommen, was ich nicht so schätze. Der Check-in war sehr zügig. Einen Voucher für einen Welcome-Drink erhielt ich nicht, es wurde auf ein digitalisiertes Exemplar in der App verwiesen. Fand ich nicht so schick. Es wurde mir ein kostenloser Late-Check-out um 13 Uhr freundlich eingeräumt, ohne großes Hin und Her. Einem neuen Trend folgend waren die Zimmerkarten aus Holz. Der Check-out war mit Diskussionen verbunden, da auf der – erst auf Anforderung ausgestellten – Rechnung die Währung nicht angegeben war. Daher konnte ich die Korrektheit der in Euro vorbezahlten Rechnung nicht überprüfen. Die Rezeption organisierte mir ein Taxi nach Banff. Es organisiert, auf Nachfrage, auch Bustransfers dorthin.
Das Hotel befindet sich im Zentrum von Downtown an der Kreuzung 9th Ave / 1st Street W. Hinter dem Hotel verläuft die Bahnlinie. Einen richtigen Bahnhof gibt es nicht. Dafür hält die Buslinie 300 vom Flughafen YYC in unmittelbarer Nähe des Hotels. Für ein Taxi vom Flughafen zahlte ich rund 50 kanadische Dollar, wobei die Taxifahrer teils so inkompetent sind, daß sie nicht mal dieses Hotel kennen. Es lohnt in diesem Fall ein Taxitausch. Die Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen ins Hotel dauerte ca. 15 Minuten. Die öffentliche Verkehrsinfrastruktur ist in der Stadt ganz gut ausgebaut, mit einer Stadtbahn, was für eine Millionenstadt allerdings nicht ausreichend erscheint. Es gibt weder U-, noch S-Bahn. In die Umgebung ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln so gut wie nicht vorhanden. Ich fuhr nach Banff in den Canadian Rockys. Dieses hat zwar einen Bahnhof und es gibt auch eine Eisenbahnverbindung direkt ab Calgary, jedoch keine regelmäßigen Zugverbindungen. Erreichbar war dieser Gebirgsort nur mit privaten Busunternehmen, die direkt am Hotel halten und rund 80 CND kosteten – die Fahrt von rund 130 km dauert rund drei Stunden – sowie per Privattaxi, für das ich 260 CND bezahlt habe und mit dem ich rund 1,5 Stunden gefahren bin. Man erreicht alle Sehenswürdigkeiten von Downtown in wenigen Minuten vom Hotel aus zu Fuß. Sonntagmorgens gab es allerdings keinerlei offene Geschäfte und noch nicht einmal einen Bäcker oder ein Geschäft für Take-Away-Food.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Im Basement befand sich ein schöner Wellnessbereich mit einem tollen säulengesäumten Pool, Liegen darumherum und hellblauem Wasser. Der hintere Bereich war sehr verwinkelt, es gab dort Umkleiden, Duschen mit flattrigen Vorhängen und Armaturen, die in die Tage gekommen und schwer einzustellen waren sowie Schließfächern. Es lagen ausreichend Handtücher an mehreren Stellen bereit und es hingen auch nochmals Bademäntel bereit. Neben dem relativ seichten Schwimmbecken gab es noch ein 40-Grad-Sprudelbecken, dessen Düsen ich allerdings nicht anzuschalten vermochte. In dem großen Becken konnte ich schön einige Runden drehen. Ich war morgens um 5 Uhr ganz alleine in dem Bad. Es öffnet bereits um 5 Uhr, was für Jetlag-Gäste wie mich ein großer Vorteil war. Im hinteren Bereich gibt es auch ein Dampfbad, das mäßig vorgewärmt war und in dem es sehr muffig roch. Es war nicht zu empfehlen. Eine Sauna gab es, trotz Ankündigung auf den Schildern, nicht. Im hinteren Bereich oder am Schwimmbad vorbei links erreicht man einen Fitnessraum, der mit Geräten eng zugestellt war.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2024 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 672 |