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Andreas (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2006 • 3-5 Tage • Stadt
Der Schein trügt
3,2 / 6

Allgemein

Für unseren dreitägigen San Francisco-Aufenthalt im September 2006 hatten wir uns für das 'The Westin St. Francis' vor allem aufgrund des schönen Katalogbildes der Eingangshalle (...) und der zentralen Lage direkt am Union Square in der Innenstadt entschieden. Mit 164,- Euro pro Nacht für das Doppelzimmer, gebucht vorab über FTI-Reisen, ist das zur Starwood Hotels & Resorts-Gruppe gehörende St. Francis (http://www.westinstfrancis.com) sicher kein Schnäppchen. Das mit vier Sternen ausgezeichnete Haus verfügt über 1195 Zimmer verteilt über mehere Gebäude mit bis zu 32 Stockwerken. In der schönen Hotel-Lobby und auch in den Gängen finden sich Bilder früherer Tage von Politikern und Hollywood-Stars, welche in dem Hotel genächtigt und konferiert haben inkl. einiger antiker Exponate wie alten Weihnachtsmenü-Karten, Besteck, einer magnetischen Uhr über die früher alle Hoteluhren gesteuert wurden und verschiedener andere interessnte Exponate. Fazit: Das Hotel zehrt vom Glanz vergangener Tage, hält jedoch den sich selbst auferlegten und an vielen Stellen immer wieder erwähnten Luxustandard in vielen Punkten nicht. Die schlechte Qualität unseres Zimmers und die negativen Erfahrungen mögen nicht stellvertretend sein, in Summe scheint die Häufung der Kritikpunkte jedoch symptomatisch zu sein. In jedem Falle würden wir das Hotel nicht nochmals wählen. Für die gebotene Leistung/Qualität ist das Hotel trotz der hervorragende Lage einfach auch zu teuer.


Zimmer
  • Schlecht
  • Unser Doppelzimmer war extrem klein mit geschätzten 8 Quadratmetern inklusive Badezimmer. In Deutschland würde dies kaum als Einzelzimmer durchgehen. Passend dazu gab es nur ein (wenn auch hochqualitatives) 'Queensize'-Bed, in welchem man zu zweit gerade mal so eben Platz hat. Ansonsten umfasste die Ausstattung des Zimmers Klimanalage, Fernseher mit Pay-TV, Telefon, Radiowecker, Fön, Bügeleisen, Nummernsafe und High-Speed Internetanschluss (für 15 Dollar am Tag). Kleiderschrank war Fehlanzeige, lediglich ein freies Fach in einem Abstellschrank des Bügelbrettes sowie eine kleine Kommode und ein einziger Stuhl zur Ablage. Die Zimmeraussicht auf den gegenüberliegenden Gebäudeturm und das dazwischenliegende Dach war ebenfalls nicht wirklich erbaulich. Die Krönung war jedoch ein direkt neben dem Zimmer verlaufender Ventilationsschacht welcher mehr oder weniger für Dauerlärm sorgte. Die Raumausstatung (Möbel, Teppich, Badezimmer) war ansonsten hochwertig. Leider fanden wir jedoch eine leere und nicht angeschlossene Minibar vor - im Nachhinein aber kaum traurig, da die Preise für die Getränke unangenehm und über dem Niveau anderer Hotels gelegen hätten. Na immerhin gab es auf unserem Flur eine Eismaschine um unsere notgedrungen selbstgekauften Getränke zu kühlen. Wie im gesammten Hotel, insbesondere in den Gängen, roch es in unserem Badezimmer leicht modrig bis unangenehm. Hier scheint das Alter des Hotels von über 100 Jahren (Ersteröffnung 1904) , anscheinend ohne nenneswerte Modernisierung der Kanalisationsanlagen, seine Wirkung zu zeigen.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Im Erdgeschoss sind zwei recht teure Restaurants und ein Bistro untergebracht. Frühstück ist wie in den USA meistens üblich exklusive.


    Service
  • Sehr schlecht
  • Kritikpunkte, welche zwar nicht riesig gestört haben, aber für ein Hotel dieser Katagorie negativ auffallen und in Summe unschön waren: Es gab während unseres Aufenthaltes einen Feuer-Fehlalarm um 6 Uhr (!) morgens. Dafür kann das Hotelmanagement natürlich nichts, zu kritisieren ist jedoch, dass man weder während des Alarms über die Lage und die Vorgehensweise per Hotellautsprecher informiert wurde (außer einer lapidaren Ansage, man würde das Problem prüfen), noch anschließend eine Entschuldigung für den Fehlalarm erfolgte (es wurde lediglich schriftlich mitgeteilt, dass es eine technische Störung gegeben habe, welche behoben wurde). Als wir während des Alarms versuchten die Hotelrezeption telefonisch zu erreichen, ging trotz vielfachen Versuches niemand ans Telefon. Das Hotelpersonal, welches man auf den Gängen regelmäßig antrifft grüßt Gäste anscheinend grundsätzlich nicht (sondern telefoniert lieber privat mit dem Handy), da ist ist selbst das Personal in den billigsten amerikanischen Motels zuvorkommender. Die vorab angekündigte "USA Today"-Tageszeitung erhielten wir in drei Tagen nur ein einziges mal. Auf unser Telefon und die dazugehörige Mailbox wurden spät-abends Anrufe durchgestellt, welche nicht für uns waren. Während eines kompletten Tages fand vor dem Hotel eine lautstarke Gewerkschaftsdemonstration statt. Außer die Türen teilweise (auch für Hotelgäste) zu verrammeln und zusätzliches Sicherheitspersonal aufzubieten, tat das Hotel nichts, um dies zu unterbinden (mag sein, dass dies rechtlich in Amerika auch nicht möglich ist - für uns war es trotzdem unangenehm).


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage ist wirklich gut: Direkt vor dem Hotel halten die berühmten Cable Cars, auf dem gegenüberliegenden Union Square findet allerlei Kunstausstellungen und Musikevents statt und bis zu den nächsten großen Shopping-Möglichkeiten (Macy's, Disney-Store, Levi's Shop etc.) sind es nur wenige Meter. Bis Chinatown läuft man nur 10-15 Minuten und auch die bekannte Hafengegend "Fisherman's Warf" ist trotzdem fussläufig gut erreichbar. Leider herrscht in San Francisco Parkplatznotstand, was von Parkhäusern und Hotels gnadenlos ausgenützt wird. So bezahlten wir umgerechnet knapp 40 Euro pro Tag (!) für die Tiefgarage im St. Francis. Zwar inklusive obligatorischem Valet Parking, darauf hätten wir jedoch für einen günstigeren Preis gerne verzichtet, was mangels Alternative aber nicht möglich war.


    Aktivitäten
  • Sehr schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Das Hotel verfügt, extrem unüblich für die U.S.A., über keinen eigenen Swimming-Pool, man kann aber ein zwei Blocks entferntes Schwimmbad nutzen... Zudem finden sich dort diverse Nobelboutiquen (Schmuck, Victorias Secret Lingerie uva.) sowie eine (selten besetzte) Hertz-Autovermietung und ein eher schlecht sortierter Hotel-Shop.


    Preis-Leistung
  • Schlecht

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im September 2006
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Andreas
    Alter:36-40
    Bewertungen:71