- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Timberline Lodge, eine "National Historic Landmark", befindet sich in einsamer Lage am Mount Hood, dem höchsten Berg Oregons (knapp 3500m hoch) und einer der Vulkane der Kaskadenkette, etwa 100km von Portland entfernt in südöstlicher Richtung. Sie wurde im Rahmen einer Art staatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme während der großen Wirtschaftskrise von 1936 bis 1938 erbaut. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt hielt hier einige Monate vor der Eröffnung eine Ansprache zum Erbau der Lodge. Diese wurde weltweit vor allem durch Stanley Kubricks Film "Shining" bekannt, da die Außenaufnahmen teilweise hier entstanden. Wie der Name schon besagt befindet sich die Lodge an der Baumgrenze auf etwa 1800m Höhe im Ganzjahresskigebiet des Mount Hood. Für das 4stöckige Bauwerk wurden Steine der Umgebung und Holz verwendet, so daß es sehr gut in die Landschaft paßt. Architekten, örtliche Handwerker und Künstler wurden für den Bau engagiert, die v. a. das Innere mit vielen netten Detailarbeiten gestalteten, beispielsweise mit Holzschnitzereien, Gemälden und Mosaiken. Im gesamten Hotel herrscht Rauchverbot. Die Zimmer sind ebenfalls sehr rustikal ganz in Holz und - ähnlich wie auch die meisten Nationalparkunterkünfte - eher klein und nur mit einfachem Komfort ausgestattet. Der Mount Hood (wie auch die anderen Vulkane der Kaskadenkette) wird übrigens als potenziell aktiver Vulkan gesehen. Weitere Ausbrüche kann man nicht ausschließen. Die Lodge ist, so hatte es für mich den Anschein, immer recht langfristig ausgebucht, bei der Ankunft stand aber ein Hinweisschild an der Rezeption, daß noch Zimmer verfügbar sind. Eine kurzfristige Anfrage kann sich daher lohnen, wenn man eine frühzeitige Reservierung versäumt hat.
Die Lodge verfügt über Zimmer unterschiedlicher Kategorie: etwas größere Fire Place Rooms mit einem Kingbett (habe eines gesehen, das wirklich nett eingerichtet war), Timberline Rooms mit verschiedenen Bettkonstellationen, Chalet Rooms (die früheren Angestelltenzimmer, bis zu 10 Gäste können hier recht günstig in Doppelstockbetten schlafen) mit Gemeinschaftsduschen und ohne TV. Gruppen bis zu 24 Personen können auch die dazugehörige Silcox Hut Warming Lodge mieten, die weiter oben am Berg liegt. Mein Zimmer (ein Timberline Room) verfügte über ein Queenbett, ein Bügelbrett und -eisen, einen sehr kleinen TV mit Tonstörungen und nur wenigen Programmen, ein Telefon, einen Stuhl und einen Hocker und war ganz mit Holz vertäfelt. Keine Klimaanlage (aufgrund der Höhenlage ist es hier aber auch eher kühl im Sommer, mein Autothermometer zeigte Mitte Juni tagsüber nur etwa 11 Grad C an, es kam mir allerdings deutlich wärmer vor). Ein Ventilator ist vorhanden, ebenso ein kleines Heizöfchen. Es gibt keine Wolldecken, sondern Federbetten, ein zusätzliches Federbett ist auf die Matratze gespannt, dadurch wurde das Bett für meinen Geschmack zu weich. Die Badezimmereinrichtung war schon recht alt, es gab nur eine recht kleine Dusche, die aber gut funktionierte. Fön vorhanden. Die Gardinen waren ziemlich fleckig. Der Blick ging zur Vorderseite des Hotels (nicht Richtung Berggipfel), wo sich auch der Parkplatz befindet und viele Skifahrer in Richtung Lift vorbeigehen, mit etwas Lärmbeeinträchtigung ist hier zu rechnen. Vermutlich gibt es Zimmer mit wesentlich schönerer Aussicht. Aufgrund des Alters der Lodge und der fehlenden Schalldämpfung muß man auch mit Lärm aus den Nachbarzimmern rechnen, ich empfand es aber nicht als sehr schlimm. Ohropax liegt vorsorglich im Zimmer bereit. Die Zimmer sind nicht ganz so günstig, aber hier bezahlt man eben für die Lage und das außergewöhnliche Ambiente.
Das Restaurant "Cascade Dining Room" ist sehr empfehlenswert. Zum Frühstück wird ein Büffet angeboten, man kann sich aussuchen, ob man die komplette Auswahl möchte inkl. Eiern, Pancakes usw. oder nur ein "continental Breakfast" (8, 95$). Es gibt eine äußerst umfangreiche Weinkarte mit einem Schwerpunkt auf Weinen aus Oregon und Washington, daneben findet man u. a. auch kalifornische und europäische Weine (auch einige deutsche). Die meisten Hauptgerichte kosten zwischen 25 und 40$ (die Preise auf der Speisekarte beinhalten bereits die Steuer), einige Menüs wurden auch angeboten. Bei dem von mir bestellten Menü vergaß die Bedienung allerdings den Vorspeisensalat, den ich dann erst zum Nachtisch bekam und erst auf Nachfrage. Dafür wurde dann ein Glas Wein kostenlos nachgeschenkt. Der Nachtisch ließ sehr lange auf sich warten und nach 30 Minuten kam nicht der, der eigentlich im Menü dabei gewesen wäre. Dieser war offenbar schon vor einer Weile ausgegangen. Aufgrund der Tatsache, daß es trotzdem sehr gut geschmeckt hat, habe ich hier mal keine Sonnen bei der Bewertung abgezogen. Es sind auch zwei Bars vorhanden.
Sehr nette Mitarbeiter und netter Check In mit vielen Erklärungen, Hilfe fürs Tragen des Gepäcks wurde keine angeboten. Das Hotel verfügt zwar über einen Aufzug, doch sind bis zum Eingang einige Stufen zu überwinden. Waschmaschine und Trockner gibt es zur kostenlosen Benutzung. Ein späterer Checkout (12 statt 11h) war auf Anfrage problemlos möglich.
Die Lodge befindet sich in abgeschiedener, spektakulärer Lage am Mount Hood, dem höchsten Berg Oregons. Wie schon erwähnt handelt es sich hier um ein Ganzjahresskigebiet, so daß man auch als Sommertourist hier die Abfahrten ausprobieren kann. Ein Sessellift befindet sich direkt neben der Lodge, den auch Nichtskifahrer nutzen können, um die schöne Aussicht zu genießen. Wer von Portland kommt, fährt etwa 100km in südöstlicher Richtung auf dem Highway 26, die Ausfahrt zur Lodge ist ausgeschildert.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Abgesehen von der ganzjährigen Möglichkeit, Ski zu fahren, verfügt die Lodge auch über einen beheizten Außenswimmingpool, einen Whirlpool, ein kleines Fitneßcenter und eine Sauna. Auch kann man kostenlos an einem Gäste-PC im Internet surfen (Schlüssel für den Nebenraum an der Rezeption abholen, dort sitzt man ungestört). In der Lobby gibt es eine kleine Ausstellung und einen Film über den Bau der Lodge. Gesellschaftsspiele kann man ausleihen, neben der Lobby befindet sich ein Raum mit einem Shuffleboard, ebenso ist eine Tischtennisplatte und eine Leihbücherei vorhanden. Gegenüber der Lodge gibt es ein weiteres Gebäude, in dem sich u. a. ein einfaches Restaurant (nicht immer offen), ein Souvenirshop, ein Skiverleih und und die Ski- und Snowboardschule befinden. Leider ist dieses Gebäude ein ziemlich häßlicher Betonbau. Das Leihen einer kompletten Skiausrüstung kostet 25$ für Erwachsene und für Kinder 18$, eine Snowboardausrüstung kostet 35$ (ermäßigt 25$), eine Tageskarte für die Skilifte 46$ (9-16h), ermäßigt 29$. Die einmalige Fahrt mit dem Sessellift ("Magic Mile Skyride") kostet für Nichtskifahrer 12$ (ermäßigt 8$).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2007 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susanne |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 265 |