Hotel Trieste

Als Notlösung geht das Hotel eigentlich - wenn man ein Zimmer nach hinten raus bekommt. Da rappelt dann nachts nur die Klimaanlage eines auf der anderen Seite des Parkplatzes gelegenen Gebäudes. Nach vorne hat man unverbaubaren Blick auf die Gleise des Bahnhofs von Mestre. Leider sind die einzigen Einzelzimmer auf der Gebäuderückseite nur rund 1,5 Meter tief. Der Service ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Dame, die über das Frühstück (selbst für italienische Verhältnisse lachhaftes Brot) wacht, könnte in einem DDR-Restaurant gelernt haben. Der einzige Ort, an dem WLAN einigermaßen zuverlässig funktioniert, ist die "Lobby". Dadurch durfte ich miterleben wie drei junge Südamerikanerinnen um die 20 behandelt wurden, die aufs Taxi zum Flughafen warteten. Einer von ihnen fiel plötzlich auf, dass ihr Geldgürtel samt Karten und Pass fehlten. Sie war natürlich entsprechend aufgelöst und aufgeregt und hat deswegen ihre diversen Vermutungen über das Abhandenkommen etwas undiplomatisch geäußert. Die Dame an der Rezeption hat daraufhin sofort gedroht, die Polizei zu rufen. Sehr unschöne Erfahrung. Die böse Überraschung kam aber erst zuhause: Im Hotel roch es immer penetrant nach "Raumerfrischer". Der wurde offensichtlich so exzessiv verwendet, dass hinterher alle meine Sachen intensiv danach rochen: Die Klamotten, die Taschen, die Schuhe, sogar die Bücher. Eine bleibende Erinnerung sozusagen.

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