- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsEher schlecht
- Allgemeine SauberkeitEher gut
Das Preisniveau der Brüsseler Hotels ist generell höher als in anderen westeuropäischen Städten. Und so verwundert es auch nicht, dass man selbst im Preisbereich von 50 Euro pro Nacht nur in einfachen Hotelzimmern – wie etwa denen des Van Belle Hotels – nächtigen kann. Aber von vorne… Ich entschied mich im September 2014 im Rahmen einer Städtereise eine Nacht im Van Belle Hotel abzusteigen. Meine Ansprüche waren nicht allzu hoch: ein sauberes Zimmer, halbwegs zentral und verkehrsgünstig gelegen, auf Frühstück konnte ich verzichten. Unter den infrage kommenden Hotels im Preisbereich um die 50 Euro schien mir das Van Belle Hotel letztlich die beste Option zu sein. Der Bahnhof Brüssel Midi/Zuid liegt knapp 15 Minuten Fußweg entfernt (praktisch, wenn man mit der Bahn beispielsweise vom Flughafen anreist – obwohl der Flughafenbus zum Gare de Schuman im Europaviertel die preislich günstigere Alternative ist). Die nächste Metrostation, von der aus man umsteigefrei zum Atomium sowie ins Zentrum gelangt, heißt „Clemenceau“ und liegt fußläufig knapp 10 Minuten entfernt. Deutlich kürzer ist die Entfernung zur Straßenbahnhaltestelle „Porte d'Anderlecht“, wobei die dort verkehrenden Linien nicht unbedingt zu den touristisch interessanten Orten fahren. Ins Zentrum (Marktplatz, Manneken Pis) benötigt man zu Fuß knapp 20 Minuten. Anzumerken sei allerdings, dass das Hotel im „arabischen Viertel“ liegt, was auch unschwer an der hohen Zahl arabischer Geschäfte und südländischer Menschen zu erkennen ist. Die ganze Gegend um den Bahnhof Brüssel Midi/Zuid wirkt überdies auch ein wenig heruntergekommen und vernachlässigt. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache und gerade nachts fühlt man sich sicherlich etwas unwohler als beispielsweise in der Altstadt, andererseits sieht es in gewissen Vierteln mancher deutscher Städte auch nicht anders aus. Ebenso wenig einladend wie die Umgebung sieht auch das Hotel Van Belle aus. Die großen Fenster im Erdgeschoss sind vollständig mit Gardienen verhängt, sodass von außen keine Einblicke gewährt werden – was zusätzlich etwas abweisend wirkt. Das Gebäude nebenan wurde bereits abgerissen – hier war zum Zeitpunkt meines Aufenthalts eine (glücklicherweise nicht störende) Baustelle. Im Inneren wirkt das Hotel zudem recht verwinkelt, was damit zusammenhängt, dass sich das Hotel auf zwei Gebäude (eines mit zwei und eines mit vier Obergeschossen) erstreckt. Der erste Eindruck setzte sich an der Rezeption fort: der Check-in wurde einfach nur lustlos „abgehandelt“, von übermäßiger Freundlichkeit keine Spur. Mein gebuchtes Doppelzimmer im vierten Stock war muffig und optisch wenig einladend, machte aber dafür einen sauberen Eindruck. Neben einem Doppelbett zählten zur Ausstattung: ein kleiner Schrank, auf dem sich ein Röhrenbildfernseher befand, ein „Tisch“ (de facto ein vor dem Fenster verschraubtes langes Holzbrett) mit Stuhl, ein Wandtelefon und ein Heizkörper. Immerhin: ich hatte von hier oben einen schönen Ausblick über das Viertel und einige entfernt liegende Sehenswürdigkeiten. WLAN kostet noch einmal 5 Euro extra und wurde von mir wegen des kurzen Aufenthalts ebenso wenig wie das Frühstück für 7 Euro in Anspruch genommen. Das Bad offenbart dann nochmals das Alter des Hotels. Durch eine Kunststoff-Falttür gelangt man in das äußerst beengte Bad mit Bodenkacheln und Wandfliesen mit Blumenmotiven. Das kleine Waschbecken bietet kaum Ablagefläche und hat noch zwei separate Wasserhähne für Kalt- und Warmwasser. Darüber befinden sich ein Spiegel und ein Fön. Zur weiteren Ausstattung zählten eine Sitzbadewanne und ein WC. Kernseife, Duschgel und Shampoo wurden abgepackt in kleinen Tütchen angeboten. Das Bad war – abgesehen von einigen Schimmelspuren in den Fugen – soweit sauber. Der Check-out verlief dann ähnlich lustlos wie der Check-in, aber immerhin konnte ich mein Gepäck in einem Aufbewahrungsraum bis zum Nachmittag einlagern. Insgesamt machte das Hotel auf mich dennoch den Eindruck einer „billigen Absteige“ und bedarf dringend einer optischen Auffrischung. Das Personal machte einen lustlosen Eindruck und Dinge wie WLAN oder Frühstück lässt man sich nochmals extra bezahlen (und das – gemessen am gegeben „Komfort“ – nicht zu knapp). Der muffige Geruch im Zimmer ließ sich glücklicherweise durch das tagsüber geöffnete Fenster halbwegs neutralisieren, dennoch ist das Zimmer – wie überhaupt das ganze Gebäude – alles andere als eine „Wohlfühloase“. Für 47 Euro pro Nacht darf man sicherlich keinen Luxus erwarten, aber ein hell und freundlich eingerichtetes Zimmer, ein dem heutigen Stand entsprechendes Bad und freundliches Personal erwarte ich dann doch. Da dies nicht gegeben war, kann ich leider keine Weiterempfehlung für das Van Belle Hotel aussprechen.
- ZimmergrößeEher schlecht
- SauberkeitGut
- Ausstattung des ZimmersSchlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSchlecht
- Rezeption, Check-in & Check-outEher schlecht
- FamilienfreundlichkeitSchlecht
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungEher gut
- Restaurants & Bars in der NäheEher schlecht
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
- Lage für SehenswürdigkeitenGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2014 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marcel |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 386 |