Das Hotel "Villa Santa Maria" hat ca. 150 Betten in zwei Häusern. Unsere Klasse (30 Schüler + 2 Betreuer) belegte die komplette erste Etage des Haupthauses. Wir bekamen Vierbettzimmer, die aber nicht immer voll belegt waren. Insgesamt sind sämtlich Einrichtungsgegenstände vom Bad bis zu den Restauranbtstühlen in dem Hotel alt und abgewohnt. Der Zustand der Zimmer schockierte uns zunächst sehr, man konnte sich jedoch aufgrund der schönen Lage und des guten Wetters damit abfinden. Möglich ist die Buchung von Frühstück, Halbpension und Vollpension, WLAN gibt es nicht. Mit uns war im Hotel nur eine weitere Klasse und einige ältere Leute untergebracht. Für jeden, der wirklich nur die Nächte in seinem Zimmer verbringt und mit einfachem Essen zufrieden ist, kann ein Aufenthalt in der Villa Santa Maria über einen kurzen Zeitraum duie richtige Wahl sein. Die Lage des Hotels ließ uns über einiges Hinwegsehen, was natürlich nicht sein darf. Wir würden nicht wieder dorthin fahren, daher hier auch keine Weiterempfehlung.
Die Zimmer sind im Verhältnis zur Anzahl der Betten (i.d.R. 4) recht klein. Laut Katalog sind die Zimmer zweckmäßig und schlicht eingerichtet. Das trifft es ziemlich gut. Unser Zimmer hatte die Nummer 100 und wir hatten das Gefühl, dass es eigentlich nicht vermietet wurde. Es standen ein großer, alter Schrank, eine Kofferablage, ein kleiner Tisch mit Stuhl und vier Betten im Zimmer. Das Zimmer wirkte schmuddelig, unter anderem dadurch, dass die Fliesen in der einen Ecke auf eine ursprünglich andere Nutzung hindeutenen. Die Heizung war schmutzig und das Zuleitungsroht abgerostet. Die Außenjalousie des Fensters lässt sich nur zur Hälfte hochziehen, da sie sonst wieder herunterrauscht. Die Bettwäsche war überwiegend sauber, bis auf mein Kissen, das schimmelte. Ich habe mit ein übriggebliebenes aus einem anderen Zimmer geholt. Nun zum Highlight, dem Bad: Es war ca. 3 m² klein und beinhaltete eine Dusche, eine Toilette mit historischem Spülkasten unter der Decke und eine Schraube, an der das Klopapier hing, da es sonst beim Duschen nass wurde. Ein Waschbecken gab es im Bad nicht, dieses befand sich in der anderen Ecke des Zimmers direkt neben einem der Betten. Das hieß in der Realität: Toilette benutzen, durchs Zimmer zum Waschbekcen laufen, Händewachen und das nebenstehende Bett nassspritzen, wieder zurücklaufen und Hände abtrocknen. Ein Spiegel hing beim Waschbecken, der aber nur für Menschen ab 1,85 m nutzbar war. Die zwei Micky-Maus-Bilder, die das Zimmer wohl aufhübschen sollten, wirkten im Gesamtkontext eher sarkastisch. So war der erste Eindruck des Zimmers sehr schockierend, man konnte sich aber damit abfinden, da man ja nicht den ganzen Tag dort verbringt und sich auch daran gewöhnt. Anmerkung: Die anderen Zimmer hatten neuere Bäder, die vor noch nicht ganz so langer Zeit renoviert worden sein mussten.
Es gibt ein Restaurant, oder besser einen Speisesaal. Zum Frühstück gab es ein minimales Buffet, bestehend aus seeeehr festen Brötchen, Butter, Marmelade und Nutella, Kekse, Cornflakes, verschiedenen Säften und Milch. Die Cornflakes haben nie für alle, die wollten, gereicht. Nachschub hätte es vielleicht auf Anfrage gegeben. Zusätzlich standen auf den langen Tischen, an denen wir saßen, jeweils eine Wurst- und Käsesorte. Kaffee konnte man sich am Tresen holen - Der aus der Maschine war im vergleich zum SB-Kaffee wohl auch trinkbar. Abends gab es zwei Gänge. Der erste Gang war das leckerste am Abendessen und immer ein Nudelgericht, meistens Lasagne oder Nudeln mit Tomaten-Hack-Sauce. Danach folgte immer Fleisch mit Beilage, beispielsweise ein gewürzarmes Schnitzel mit mit aufgeschnittenen Kartoffeln oder Hühnchen mit Kartoffelbrei. Über den Geschmack dieser zweiten Gänge gingen die Meinungen stark auseinander. Als Nachtisch wurden an den ersten zwei Tagen Kuchen und Vanillepudding serviert. An den folgenden Tagen gab es Pfirsiche. Auf den Tischen standen Wasserkrüge, die wir selbst an einem Wasserhahn auf dem Hof des Objektes befüllen mussten. Im Laufe der Woche wurden die Krüge nicht ein einziges Mal gereinigt, da sie bei nächsten Mal immernoch gleich gefüllt waren. Serviert wurde das Essen immer von zwei Kellnerinnen, die das Essen entweder durchreichten oder weniger liebevoll auf den Tisch knallten. Am ersten Abend wussten wir nicht, dass wir das eine Besteck noch für den zweiten Gang brauchen, daher wurde es von den Tellern wieder auf den Tisch gekippt. Die Brünette Kellnerin war etwas freundlicher und hat sogar ein paar Worte mit uns gesprochen. Insgesamt war das Essen im Stil einer Jugendherberge, jedoch bekamen andere Gäste dasselbe Essen. Die Teller waren übrigens aus dem zum Teil abgerissenen "Hotel Vienna" in der selben Straße.
Die Angestellten vor Ort sprechen logischerweise italienisch, verstehen aber auch eine Mischung aus einfachem Englisch und Spanisch. Alle Angestellten waren freundlich, grüßten immer und verbreiteten eine angenehme Atmosphäre, da einige von ihnen gefühlte 24h täglich vor dem Hotel saßen. Die Zimmer wurden täglich gereinigt. Trotzdem sollte man lieber keinen Blick unter die Betten werfen. Bettwäsche und Handtücher wurden im Laufe des Aufenthaltes nicht ausgetauscht, die Betten wurden gemacht und Bad trocken gewischt. Beschwerden (wie bei uns eine permanent laufenden WC-Spülung) wurde sofort von einem netten weißhaarigen Mann nachgegangen, der sich auch persönlich um lattenlose Lattenroste gekümmert hat.
Die Lage der Villa Santa Maria ist gerade für eine Klassenreise ideal: Der Strand ist durch einen kurzen Fußweg von ca. 700 Metern zu erreichen. Das "Hotel" befindet sich in einer eher wenig befahrenen Einbahnstraße, welche direkt zum Meer führt. Einige Meter landeinwärts befindet sich ein kleiner Eisladen, der mehr als empfehlenswert ist. Geschäfte für den alltäglichen Bedarf findet man in fußläufig erreichbarer Umbegung allerdings nur wenige, weswegen wir von unserer Busfahrerin zu einem großen Laden in der Nähe der Autobahn gefahren wurden.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Es gibt im Haupthaus einen kleinen Raum mit Fernseher, der mit "BAR - Self-Service" beschriftet ist, in dem man auch Fußballspiele sehen konnte. Aufgrund seines Geruchs wurde der Raum von uns liebevoll "Schimmelraum" genannt.
- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2014 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Johannes |
Alter: | 14-18 |
Bewertungen: | 1 |