Hotel Villaggio Club Calaghena

Die Hotelanlage ist rund um ein paar zentrale Jahrhunderte alte Landhäuser an einem Berghang angelegt. Es gibt mehrere einstöckige Komplexe, die in einer gepflegten Gartenanlage verteilt sind. Da die Wege abschüssig und teilweise recht steil sind, ist die Anlage für Gehbehinderte kaum geeignet. Ich empfehle auch, sich beim Koffertransport zum Zimmer helfen zu lassen, das kann trotz Wägelchen ziemlich mühsam sein. In diesem Jahr waren wir in der italienischen Hauptsaison hier, da waren wir im Ganzen vielleicht knapp 20 deutschsprechende Urlauber im Club. Voriges Jahr kamen wir im Juli: da gab es ca. die Hälfte Deutschsprechende. Dieser Anteil wird angeblich immer größer, je mehr es in die Nebensaison geht. Von den Reiseveranstaltern werden Ausflüge organisiert, die manchmal leider mangels Teilnehmern nicht stattfinden. Ein Highlight war für uns die Reise zu den Äolischen Inseln mit Stromboli: lange Anreise, daher zeitiges Aufstehen, aber ein unvergessliches Erlebnis. Aber auch die Ausflüge nach Tropea, Reggio oder Crotone sind gut organisiert und durchaus zu empfehlen, sofern man nicht überhaupt ein Auto mietet und mit den anderen italienischen Autofahrern gemeinsam die Verkehrsregeln missachtet. Für italienische Verhältnisse ist das Hotel relativ günstig, insbesondere wenn man als Familie den Kinderfestpreis nutzen kann. (Reiseveranstalter vergleichen !) Für uns ist das Calaghena ein unkompliziertes Hotel ohne Glamour und Luxus, das es erlaubt, an der untouristischen Seite Kalabriens ein paar Wochen erholsamen Urlaub zu machen und dabei Land und Leute so richtig kennenzulernen.

Es gibt in Calaghena verschiedene Zimmertypen, daher dürfte auch die Unzufriedenheit mancher Gäste resultieren (als Restplatzreisender bekommt man eben meist nur die Kämmerchen). Ich empfehle ein Komfortzimmer zu buchen, dieses ist nur unwesentlich teurer und bietet genug Platz für eine Familie. Auch das Badezimmer ist modern und ausreichend geräumig. Es gibt ein kleines TV-Gerät mit 2 oder 3 deutschsprachigen Programmen, aber in Italien ist ohnehin kaum jemand länger im Zimmer. Die Klimaanlage mit Fernbedienung funktionierte anstandslos. Sauberkeit und Reinigung o.k. Die Zimmer haben zumeist einen Balkon oder eine Terrasse, Meerblick gibt es durch die Anordnung der Anlage jedoch nur selten und nur in den oberen Stockwerken.

Der Speisesaal ist im Freien auf einer riesigen Terrasse mit einem großen Sonnendach; die Tische sind meist für 8-10 Personen gedeckt. Eine Sitzordnung gibt es nur in der italienischen Hauptsaison; sonst kann man sich hinsetzen, wo man will. Beim Frühstück ist kein Gedeck auf dem Tisch, man muss sich auch das Geschirr selbst holen. Das Angebot ist reichlich incl. frischem Obst,Jogurt etc. Der Kaffee kommt aus Selbstbedienungsautomaten, die leider abwechselnd defekt sind. Mittag- und besonders das Abendessen sind ausladende Buffetts: Suppe, alle vorstellbaren Arten von Pasta, die sich tagelang nicht wiederholen, handfeste Fischgerichte und Meeresfrüchte. Fleisch gibt es eher selten. Dazu ein großes Salatbuffett, Desserts und Obst. Das Essen durchwegs von guter bis ausgezeichneter Qualität der typischen italienischen Küche: nicht fett, nicht überwürzt, keine Anbiederung an den internationalen Geschmack. Etwas weniger ideal die Getränke: hier gibt es nur Bier, Wein und Wasser aus Zapfsäulen. Softdrinks für Kinder sind sichtlich unüblich und daher schwierig zu bekommen. Zu Mittag wird in der Strandbar auch ein (eingeschränktes) Buffett errichtet (Voranmeldung morgens). Im Rahmen des All-Inclusive bekommt man auch Getränke an der Strandbar und an der Poolbar (dort allerdings nur bis 22 Uhr !!! - was immer wieder zu Schreiduellen von italienischen Gästen mit dem Barmann geführt hat)

Wir haben mit der Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft des Personals nur die besten Erfahrungen gemacht. Wir können ein paar Brocken Italienisch, was im Kontakt mit den Zimmermädchen oder den Kellnern von Vorteil sein kann. An der Rezeption können einige Mitarbeiter gut Deutsch.

Das Hotel liegt an einem Berghang ziemlich abgelegen. Der Strand ist ca. 1 1/2 km entfernt und wird vom Hotel mit einem antiquierten Schulbus angefahren, der ziemlich regelmäßig hin- und herpendelt. Der Strand ist ein Traum, wie man sich eben einen italienischen Lido vorstellt, nur viel weniger überfüllt. Der Strandabschnitt des Hotels ist sehr großzügig bemessen, sodass es nie eng wird; die Liegen sind lediglich in 3 Reihen aufgestellt; dazu gibt es Sonnenschirme oder Sonnendächer. Nur im August an den Vormittagen findet man kein Plätzchen, an den Nachmittagen ist es wieder viel ruhiger; in den anderen Monaten gibt es zu überhaupt keiner Zeit ein Problem. Getränke gibt es in der Strandbar. Der Strand ist grobsandig, an der Wasserlinie für einige Meter kieselig. Das Meer wird relativ schnell tief, daher für kleine Kinder nur bedingt geeignet. Die angrenzenden Strandabschnitte sind öffentlich, daher zu Ferragosto und an den Wochenenden überfüllt. Dennoch kann man kilometerlange Strandspaziergänge entlang dieses herrlichen, goldgelben Strandes unternehmen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt ein freundliches, bisweilen leicht chaotisches Animationsteam, das auch die Abendveranstaltungen im Amphitheater durchführt: mehr bemüht als wirklich professionell. Die Deutschkenntnisse des Teams sind bescheiden. Sportmöglichkeiten: mehrere Tennis-Hartplätze, Minigolf, Boccia, am Strand Kanus und Beachvolleyball. Die beiden Pools sind gut gepflegt, tagsüber wacht ein Bademeister. Auffallend ist, dass es immer ausreichend Liegen an den Pools gibt, das Reservierungsunwesen ist sichtlich in Italien noch nicht fortgeschritten. Möglich auch, dass die Leute lieber an den herrlichen Strand fahren. Liegetücher gibt es gegen Kaution (10 Euro), 2x/Woche ist ein Wechsel möglich. Weiters in der Anlage: 1 Masseur, 1 Shop, der morgens die neuen italienischen Tageszeitungen anbietet. Deutschsprachige Zeitungen gibt es in weitem Umkreis nicht zu kaufen