- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitGut
Auf unserer diesjährigen Reise durchs südliche Afrika haben wir als Schwerpunkt den KTP für insgesamt 12 Tage/11 Nächte besucht. Zwei dieser Nächte haben wir in der !Xaus-Lodge verbracht. Wer zur Lodge will, wird in Kampqua abgeholt, einem der wenigen Park- bzw. Picknickplätze im KTP, wo man das Auto verlassen darf. Man hat dabei die Wahl mit dem Safarifahrzeug der Lodge zu fahren oder mit dem eigenen Wagen, sofern es ein 4x4-Fahrzeug ist und man sich eine rund dreissig Kilometer lange Fahrt über 91 Dünen zutraut. Vorteil, wenn man selber fährt, man hat ein klimatisiertes Auto und alles Gepäck dabei und ist zudem für die Rückfahrt unabhängig. Nachteil, zumindest der Fahrer muss sich ziemlich auf die Strecke konzentrieren, die nicht wirklich heikel zu fahren ist, aber auch nicht supertrivial, wenn man noch nie durch Sand fuhr. – Wir sind mit unserem Mietauto, einem Toyota Hilux hinter dem Safarifahrzeug hergefahren, während das andere Paar, das an diesem Tag angereist ist, ihr Gepäck umgeladen hat und somit einen etwas mehr als eine Stunde dauernden Damedrive zur Lodge hatte, wir natürlich ebenfalls, aber ohne direkten Kontakt zum Guide. In der Lodge angekommen sind wir sehr herzlich begrüsst worden, wurden mit einem Getränk und Snack versorgt. Richard hat uns das Programm für den Aufenthalt detailliert erklärt und auch sonst etliche Informationen zur Lodge gegeben. Wir sind dann in unser Chalet 8, das unterste geführt worden. Die Chalets, die entlang eines erhöhten und eingezäunten Steges liegen, geben einem ein echtes afrikanisches Gefühl. Offener Dachstock aus Rundhölzern und ein Reet gedecktes Dach auf dem dunkel möblierten Chalet. Ein Ventilator an der Decke. Direkten Durchgang zum Bad/WC. Natürlich hat es in dieser sehr wasserarmen Gegend keine Badewanne sondern eine Dusche mit Durchlauferhitzer und im Räumchen nebenan das WC. – Neben dem Waschbecken steht ein Wasserkrug mit Wasser aus der Umkehrosmose zum Zähneputzen. – Das Wasser vom Hahn ist hier zu salzig und soll nicht getrunken werden oder eben auch nicht für das Zähneputzen verwendet werden. Wir haben uns auf unsere Terrasse gesetzt und den grandiosen Blick über die Salzpfanne und vor allem die Ruhe genossen, bis wir zum Abendessen gegangen sind. – Es gab ein dreigängiges Menü. Bei der Hauptspeise gab es ein ausgezeichnetes Strausensteak mit perfekter Garnitur. – Für mich wie immer bei Wild in dieser Region medium/rare, was wirklich empfehlenswert ist, denn bereits auf medium gebraten verliert das Wildfleisch meines Erachtens massiv. Wir hatten einen tollen Aufgang des Vollmondes erleben dürfen. Nach dem Abendessen sind wir auf den Nachtgamedrive. – War schön, aber es gab keine grösseren Tiere zu sehen, schon gar keine Katzen. – Am Morgen gab es den Buschwalk mit einem Guide. Hier war allerdings niemand wirklich unglücklich, dass keine Grosskatze um uns herumschlich. Die Erklärungen des Guides waren sehr spannend. Im Anschluss sind wir zum Frühstück, das als kleines Büffet angeboten wird. Eierspeisen kann man nach Lust und Laune bestellen. Nach dem Frühstück folgte die nächste Attraktion, eine kurze Wanderung auf die Salzpfanne und dann ein Besuch in einem Sandorf. Die San sind allerdings nur wegen der Touristen dort und die Familien wechseln im Zweiwochenrhythmus. Den Sans gehört auch das Land auf der die Lodge steht und sie erhalten einen Teil des Umsatzes. – Wir konnten den Sans bei ihren traditionellen Handwerksarbeiten zusehen und haben dann auch von den dort gefertigten Produkten Andenken gekauft. – Die gleichen Leute, die am Vormittag halbnackt Schmuck hergestellt und Holzstöcke mit Brandeisen verziert hatten, konnten wir am Nachmittag in bunten T-Shirts, Hosen bzw. Röcken hinter den Hütten nach Wurzeln graben sehen. Als wir sie auf dem Weg zu den Staff-Unterkünften, wo sie für die zwei Wochen wohnen, gesehen haben, haben sie uns freundlich zugewinkt. – Folklore wie bei uns, nur halt eine andere Ausdrucksweise. – Nach dem Mittagessen hatten wir bis zum Sundowner kein Programm und haben es auch mal genossen wenig zu tun. Auf der Sunndownertour waren wir die einzigen beiden Gäste. Wir sind bis zur Parkgrenze gefahren und haben die tolle Landschaft genossen. Von einem schönen Aussichtspunkt aus haben wir schlussendlich den Sonnenuntergang bei einem Glas Weisswein und Knabberzeug genossen und sind im Anschluss zur Lodge zurückgefahren. Diesen Abend haben sie uns, da es etwas kühler war als am Vortag, innen gedeckt. Wir wollten draussen auf der Terrasse essen, was problemlos gemacht worden ist, auch wenn das nicht voll verstanden worden ist. – Jedenfalls haben wir nochmals den Fastvollmond an dem absolut klaren Himmel genossen. Leider hat der Mond aber ein Teil der Sterne überstrahlt, aber man kann halt nicht alles haben, zumindest nicht gleichzeitig. Am nächsten Morgen wollten wir sehr früh abfahren und haben ein Frühstückspaket für unterwegs erhalten. Aber eine Tasse Kaffee gab es dennoch zuvor in der Lodge, obwohl es noch nicht Zeit für das Frühstück gewesen ist. Richard hat mir noch die Ausbeute der Nacht in seiner Fotofalle gezeigt. – Es war auch eine braune Hyäne dabei. Leider habe ich auf den bisher insgesamt drei Reisen durch das südliche Afrika noch nie eine gesehen. Richard hat uns gefragt, ob wir ohne Begleitfahrzeug fahren können, was wir bestätigt haben und er liess uns dann, nachdem unser Gepäck ins Auto verladen worden ist, selber zurück über die 91 Dünen wegfahren. !Xaus gilt als Luxuslodge, deswegen hier noch ein paar Worte dazu. – Wenn man diese Lodge bucht, das Programm ist auf zwei Nächte ausgelegt, dann bucht man uriges Afrika in einer absolut tollen Landschaft. Die Chalets der Lodge sind wie auf einer Perlenschnur aufgereiht oben auf dem Kamm entlang des Salzsees. In der Mitte befindet sich das Hauptgebäude mit Restaurant, der Selbstbedienungsstation für Kaffee und Tee, der Lobby, Shop, Terrasse. Zur einen Seite schliesst ein Chalet an, das als Aufenthaltsraum ausgestattet ist. Zur anderen Seite befindet sich der Pool umgeben mit einigen Liegestühlen. – Das ist alles schön gemacht und wirkt authentisch. Das Personal ist von ausgesuchter Höflichkeit und alle geben sich sehr Mühe den Gästen einen tollen Aufenthalt zu bieten, was ihnen auch gelingt. – Richard hat das absolut im Griff und er selbst ist immer beispielhaft an vorderster Stelle. -Die Chalets, die aussen auch schon Spuren des Zerfalls zeigen, sind gross aber recht einfach in der Einrichtung. Strom gibt es je nur für ein paar Stunden am Vormittag und am Nachmittag. In der Nacht gibt es kein Strom und somit kein elektrisches Licht, keinen Ventilator, kein Laden von Akkus, nichts. – Wasser ist hier nicht nur knapp, es ist auch total salzig, was man beim Duschen sehr gut merk. Trinken soll man es ja nicht, aber dafür steht Wasser aus der Umkehrosmose zur Verfügung. Fazit: !Xaus ist keine Lusxuslodge! – Der Besuch auf !Xaus ist wunderschön, hat uns sehr gut gefallen und es war auch im Rückblick ein tolles, einprägsames Erlebnis, aber, wer hier Luxus in irgend einer kulturellen oder technischen (es gibt hier überhaupt kein Netz, keine Klimaanlage, kein Fön oder ähnliches, Rest aufzuzählen erübrigt sich somit) oder kulinarischen Form erwartet oder erwartet persönlich verwöhnt zu werden wie in einem der Luxushotels in Europa oder gar z.B. in den VAE, der wird bitter enttäuscht sein. Der Preis ist zwar in einer sehr vergleichbaren Grössenordnung aber die verknüpfte Leistung hat eine andere Form. – Dies als Warnung und Aufmunterung zugleich.
- ZimmergrößeGut
- SauberkeitGut
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungSehr gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSehr gut
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackGut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
- Zustand & Qualität des PoolsGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2015 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Walter |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 92 |