- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das in einem ehemaligen Klostergebäude aus dem 17. Jahrhundert angesiedelte "York House" ist seit langem eine der speziellen Unterkünfte Lissabons und somit ein gerne besuchtes Ziel von Individualreisenden, die abseits des boomenden Zentrums der Stadt noch ein bißchen Romantik, Gemütlichkeit und Historie verspüren wollen. Früher ein Geheimtip unter Lisboa-Reisenden, ist das Hotel nach einer in den letzten Jahren erfolgten Vergrößerung und Renovierung mittlerweile auch auf dem deutschen Markt etwas bekannter, noch aber kann man sich hier wie in früheren Zeiten fühlen, als der Massentourismus noch einen großen Bogen um Lissabon machte. Von der Straße Rua das Janelas Verdes führen in dem äußerlich eher unscheinbaren Gebäude zwei lange und recht steile Treppen in einen idyllischen Innenhof, von dort betritt man die kleine Rezeption (Am Eingang eine leicht zu übersehende Klingel, die mit der Rezeption verbunden ist und den Bell Boy für den Gepäcktransport schickt). Hübsche Salons mit stilvollen Möbeln, eine Bibliothek und ein PC bilden das Foyer, alles hinterläßt einen heimeligen und fast wohnzimmerhaften Eindruck. Sehenswert auch so manches Dekor und die antiken Stücke (Stehuhren, alte Schränke, Bilder etc.), welche Räume und Zimmerflure zieren. Preislich liegt das Hotel mittlerweile im leicht oberen Bereich, einschl. Frühstück bezahlte ich bei einem Portal 110 €/Nacht.
Im Erdgeschoß und den über steile Treppen erreichbaren Etagen verteilen sich etwa 30 Zimmer, diese wurden zuletzt ebenfalls weitgehend renoviert und bieten einen ordentlichen Komfort. Ich hatte das Glück, auf eine der Suiten upgegraded zu werden und genoß so ein angenehmes Wohnerlebnis. Zur Ausstattung der zwei (dennoch kleinen) Räume zählten u.a. ein gepflegter Boden aus Holzdielen, ein Doppelbett mit recht strammer Matratze und 1 Zudecke, kleiner Flatscreen (nur DW), ein Sofa sowie ein Schreibtisch mit Nespressomaschine. Die großen, zu öffnenden Fenster boten einen schönen Blick auf den Innenhof. Die Garderobe war in die Wand eingelassen und hatte ausreichend Stauraum und ein Schließfach (Schlüssel nur an der Rezeption, möglicherweise kostenpflichtig!). Die Beleuchtung fiel etwas spärlich aus, da man sich jedoch meist außerhalb aufhalten dürfte, sollte dies verschmerzbar sein. Das Bad sehr klein und beengt, fast ohne Ablageflächen, dafür mit Wanne (auf die man zugunsten einer Duschkabine jedoch gerne verzichtet hätte), WC, Bidet, engem Waschtisch, Vergrößerungsspiegel, gutem Haarföhn und hochwertigen Hand-und Badetüchern.
Das "York House" hält ein gediegenes, fast intimes Restaurant vor, hier werden ab 19.30 Uhr sowie ab 7.30 Uhr morgens Abendessen und Frühstück serviert. Das von mir zum Dinner eingenommene Fischgericht erwies sich als sehr schmackhaft und vorzüglich zubereitet, die Preise der kleinen Karte sind für portugiesische Verhältnisse allerdings recht gehoben (Gericht ab ca. 15 €, 0,33l Bier 5,00 €). Das Frühstück war in einem Nebenraum auf einem großen Tisch als Buffet vorbereitet und bot eine reichliche Auswahl an Kaltem und Warmem, letzeres als (frische) Rühreier mit Speck. Den Kaffee schenkt man sich aus Kannen selbst ein, der Service beschränkte sich auf gelegentliches Abräumen des benutzten Geschirrs (Preis Frühstück 15 €). Wer nicht im Hotel konsumieren möchte, dem bietet sich z.B. als kurzes Frühstück (Kaffee, Gebäck, Sandwiches) der Kiosk vor der Haltestelle Santos an, dem Fischliebhaber würde ich die Lokale an der Fähranlegestelle im gegenüber Lissabons gelegenen Ort Cacilhas empfehlen (Fähre ab Cais do Sodre). Bei warmen Temperaturen ist auch der wunderschöne Innenhof bewirtschaftet, hier können dann auch die Mahlzeiten eingenommen werden.
Ich traf in den 2 Tagen meines Aufenthaltes auf mehr oder weniger freundliche Mitarbeiter, das ganze große Wohlfühlprogramm darf man nach meinen vielen Aufenthalten in Lissabon/Portugal eher nicht erwarten. Eine der Rezeptionsmitarbeiterinnen fiel durch besondere Unfreundlichkeit auf, andere Damen machten es besser. Schön, daß man bei der Anreise eine Platte mit den berühmten "Pasteis de Nata" und eine Karaffe Portwein aufs Zimmer bekam. Der Service im Restaurant (Abendessen, Frühstück) gestaltete sich unterschiedlich, von sehr zuvorkommend bis doch recht zurückhaltend. An Dienstleistungen werden u.a. freies WLAN und ein Wäsche-und Reinigungsservice angeboten, einen Parkplatz - wer denn mit dem PKW ankommt - muß man sich auf den Straßen rund ums Hotel selbst suchen.
Das "York House" befindet sich in einem gepflegten Wohnviertel etwas außerhalb des Stadtzentrums, vom Bus-und Fährterminal Cais do Sodre ( = Ankunftsort des Aerobus Nr. 1 vom Flughafen) geht man, vorbei an der von einer Kuppel gekrönten Markthalle, ca. 15-20 Minuten zum Hotel. Die nächstgelegene Haltestelle für Busse/Trambahnen ist die Station Santos, zum Hotel sind es von hier etwa 5 Gehminuten. Das Taxi verlangt für die Strecke vom/zum Flughafen ca. 16-18 €, in die Innenstadt Lissabons etwa 8-10 €. In der unmittelbaren Umgebung des Hotels gibt es kaum touristische Infrastruktur, ein paar einfache Lokale streift man auf dem Weg zum Cais do Sodre, gerne habe ich mich für einen Kaffee ("Bica") zwischendurch in dem typisch portugiesischen Kiosk auf dem Weg von Santos zum Hotel aufgehalten. Einen großen Supermarkt ("Pingo doce") findet man im Cais do Sodre, von dort sind es, wer nicht laufen möchte, zwei Tram-/Busstationen bis Santos (verschiedene Linien, z.B. Tram 15 oder 18).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Keine Angebote vorhanden, die Stadt Lissabon und deren Umgebung bieten Spannendes und Unterhaltsames genug!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2020 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 547 |