Hotel Zamek Joannitów

Für 2 Tage buchten wir Anfang August das Apartement #103 mit Blick auf den See sowie das Studio in #108. Der Eindruck war wunderbar – alles wirkte historisch und liebevoll eingerichtet. Der 2. Blick brachte jedoch so einiges zu Tage, was wir so nicht erwartet hätten. Abgesehen davon, dass wir die Zimmertür von unserem Apartement #103 anfangs nur mit Hilfe eines Haustechnikers öffnen konnten, da die Tür so verzogen war, dass man erst den „Trick“ raus haben musste, aber das sollte erst der Anfang sein. Schnell stellte sich heraus, dass die Internetverbindung zwar eine Verbindung zum Router herstellte, eine Verbindung ins Internet kam auch mit mehreren Versuchen weder mit dem Iphone noch mit dem Rechner zu stande. Der Fernseher ließ sich im Apartement zwar einschalten – es kam aber nur die Meldung „Brak Sygnal“ - Im Komturzimmer #108 ließ sich der Ferseher einschalten – 10 polnische Sender waren zu empfangen. In Zeiten des Satelitenempfangs hätte man sich jedoch auch internationale sowie deutsche TV-Sender gewünscht. Internet war auch in diesem Komturzimmer nicht möglich. Eine englische bzw. deutsche Anleitung zur Bedienung der Fernseher fehlte ebenso auf beiden Zimmern, wie auch eine so genannte Gästemappe mit Informationen zum Haus, zur Region etc. Evakuierungspläne in Zimmern und öffentlichen Bereichen scheinen ein Fremdwort zu sein – niergends ein Hinweis auf Fluchtwege und Feuerlöschern in den Zimmern. Das Zimmertelefon vom Apartment #103 war ebenso defekt, wie auch diverse Lampen in beiden Zimmern. In beiden Zimmern waren die Fenster teilweise kaputt bzw. ließen sich nicht komplett schließen. Der Putz an den Fenstern ist schon mehrfach heraus gebrochen, Bauschaum klafft aus allen Ritzen. Staub wurde die letzten Monate in beiden Zimmern offensichtlich überhaupt nicht gewischt, einen Bodenstaubsauger scheint man nicht zu kennen. Tote Fliegen und Käfer fanden wir in beiden Zimmern. Die Schränke konnten wir nur teilweise nutzen, da in 2 von drei Schränken noch der Müll der vorhergehenden Gäste lag, so dass wir nicht wirklich Lust hatten erst auszupacken. Das Mobiliar wirkte bei genauerem Hinsehen generell ungepflegt – hier wäre eine Politur dringend mal angebracht. Nach der 1. Nacht erwartete uns ein spartanisches Frühstück im Hotelrestaurant, was auf den ersten Blick eine gewisse Romantik erkennen lässt. Die Tische waren zwar nett gedeckt, die „frischen“ Lilien auf den Tischen waren jedoch offensichtlich von der Vorwoche und liefen schon braun an. Auf dem Frühstücksbuffet erwartete uns eine Käseauswahl aus 2 Sorten – die Wurstplatte bot ebenso nur 2 Wurstsorten – beiden Platten waren zudem ungekühlt, so dass der Käse schon „Füße“ bekam und nur so „weglief“ und die Wurst einen „Wellenschlag“ machte. An warmen Speisen waren lediglich Würstchen lieblos in einem Rechaud bereit gestellt. An Kaffee durfte man sich an „gefriergetrocknetem“ Nescafé erfreuen – 2 Säfte standen zur Auswahl, Brötchen und Brot waren zwar frisch, aber eine Möglichkeit zum toasten – Fehlanzeige. Auf unserem Tisch lag eine Speisekarte vom Restaurant, die uns dann beim Frühstück sehr erheiterte, was die deutschen Übersetzungen betraf „Hähnchenfilet in Käse-Dunst mit ein bisschen Schnittlauch-Sauce“ um nur eines zu nennen – die englischsprachige Übersetzung war so weit in Ordnung. Mittlerweile hatte sich das Housekeeping an unsere Zimmer heran gemacht. Es gab neue Handtücher, obwohl wir unsere nicht auf dem Boden und damit zum Austausch gelegt hatten, leere Getränkeflaschen wurden entsorgt – das war es dann aber auch schon. Weder waren die Betten gemacht, noch Staub gewischt – einen Fuß hatte das Housekeeping auch nicht in die Badezimmer gesetzt, hier wurde nicht ein Finger gerührt. Unser Fazit: Das Zamek Johannitów hat viel Potential, was leider nicht ausgeschöpft wird. Auf den ersten Blick alles „hui“, auf den 2. Blick stellenweise jedoch „pfui“. Vieles ist nur halbherzig angedacht aber nicht zu Ende gedacht. In den stilvollen Komoden auf den Zimmern hätten ebenso Rotwein-Gläser etc. das Ambiente vervollständigt und wären auch sinnvoll. Das Besteck im Restaurant kommt billigst daher, hier hätte man auch auf mehr Charme und Atmosphäre achten können. Angebotene Speisen beim Frühstück gehören ebenso gekühlt, wie auch besser und in reichhaltigerer Form präsentiert. Das Gesamtkonzept ist zwar gut angedacht, aber leider wird es von niemandem in irgendeiner Weise umgesetzt. Man fragt sich, wieso die Haustechnik nicht peu a peu jeden Zimmer auf Schäden kontrolliert und repariert, wieso das Housekeeping so schlampig arbeitet, weder die Zimmer vorher richtig reinigt bzw. während des Hotelaufenthaltes das getan wird, was man eigentlich erwartet. Offensichtlich liegt hier ein Miss-Management vor, es wird nichts und niemand auf seine Arbeitsleistung hin kontrolliert, so dass es nach und nach verloddert. Wünschenswert wäre ein Management in strenger Hand mit der gewissen Liebe zum Detail in allen Bereichen. Da hilft's auch wenig, wenn in dem sehr schönen Hotel-Innenhof Klassik-Konzerte dargeboten werden, wenn das Drumherum nicht wirklich stimmig ist. Wir kommen sicher noch einmal wieder – aber das auch erst in ein paar Jahren, wenn wir der Meinung sind, dass sich vielleicht etwas in positiver Hinsicht getan hat – bis dahin heisst es für das „Zamek Johannitów“ hart arbeiten und Personal zu etablieren, welches auch arbeitswillig ist. Schade eigentlich – wir haben uns mehr versprochen...

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